Dortmund/London. Beide Teams aus Deutschland, die am Mittwochabend in der Königsklasse spielten, konnten einen Sieg verbuchen.
Borussia Dortmund ist Bayern München ins Achtelfinale der Champions League gefolgt, auch Bayer Leverkusen hat durch seinen ersten Sieg am vierten Spieltag der Gruppenphase Kurs auf die K.o.-Runde genommen. Während der BVB nach dem 1:0 (1:0) gegen Sporting Lissabon einen der ersten beiden Plätze in Gruppe F bereits sicher hat, übernahm die Werkself durch den 1:0 (0:0)-Erfolg beim englischen Vizemeister Tottenham in der Gruppe E mit sechs Punkten den zweiten Platz von den Spurs.
Bei Dortmund fehlte Pierre-Emerick Aubameyang mit mysteriöser Begründung – da sprang Adrian Ramos ein und führte die Westfalen vorzeitig in die nächste Runde. Der Vertreter des gabunischen Top-Torjägers traf im "Matchballspiel" gegen den portugiesischen Spitzenklub zum umjubelten 1:0 (12.). Bereits nach vier von sechs Gruppenspielen ist dem BVB der Platz unter den besten 16 Mannschaften Europas sicher, das Duell bei Real Madrid am 7. Dezember wird wohl ein Endspiel um den Gruppensieg.
Für den ersten Auswärtserfolg der Werkself seit November 2014 und den ersten Dreier nach zuvor acht sieglosen Spielen in der Königsklasse sorgte Kevin Kampl, der in der 65. Minute Frankreichs Nationaltorwart Hugo Lloris keine Chance ließ. Der erste Sieg der Leverkusener auf der Insel war nach einer tollen Energieleistung völlig verdient.
Aubameyang fehlte aus "internen Gründen"
Das große Thema am Mittwochabend im ausverkauften Dortmunder Signal-Iduna-Park war aber das Rätsel um Aubameyang: Der Starstürmer, der in allen drei Gruppenspielen getroffen hatte, fehlte überraschend auf dem Spielberichtsbogen. Der BVB gab dafür nicht näher benannte "interne Gründe" an.
Aubameyang nahm mit Mantel und Hut auf der Tribüne Platz, Ramos war ein guter Ersatz. Der Kolumbianer nutzte die erste Chance nach Flanke von Matthias Ginter mit einer Kopfball-Bogenlampe zum 1:0. Christian Pulisic traf für den offensivstarken, aber defensiv erneut anfälligen BVB zudem nach Vorarbeit von Mario Götze die Querlatte (34.). Ein zweites Tor aber gelang dem BVB nicht.
Den Anspielen in die Spitze fehlte die Präzision, Guerreiros scharfer Freistoß in die Arme seines Nationalmannschaftskollegen Rui Patricio blieb lange die beste Gelegenheit. Sporting nutzte die mangelhafte Zuordnung in der Dortmunder Viererkette zu einigen Vorstößen, wurde dabei aber selten richtig gefährlich – auch nicht nach der Einwechslung des früheren Wolfsburger Torjägers Bas Dost (46.).
Bayer Leverkusen ließ sich von der imposanten Kulisse nicht beeindrucken
Der zweite deutsche Vertreter am Mittwochabend, Bayer Leverkusen, ließ sich von der imposanten Kulisse von 85.512 Zuschauern – Rekord im englischen Vereinsfußball – nicht beeindrucken, drückte vom Start weg aufs Tempo und setzte die Hausherren mit einem guten Pressing immer wieder unter Druck. Über den starken Außenverteidiger Benjamin Henrichs und Kampl kamen die Gäste mehrmals gefährlich Richtung Tor der Spurs. Auch Torjäger Javier "Chicharito" Hernandez sorgte ein ums andere Mal für Verwirrung im Strafraum der Spurs.
Eine echte Chance konnte Schmidt, der nach seiner Zwei-Spiele-Sperre in DFB-Pokal und Meisterschaft wieder auf der Bayer-Bank saß, aber erst kurz vor der Pause registrieren, als Chicharito aus zwölf Metern nur knapp das Ziel verfehlte. Kurz darauf unterlief Jan Vertonghen ein Handspiel im eigenen Strafraum, was der schwedische Unparteiische Jonas Eriksson und seine Assistenten aber nicht mitbekommen hatten.
Einer der Leverkusener Konter führte zum 1:0, als Kampl nach einem abgefälschten Schuss von Charlez Aranguiz zur Stelle war und eiskalt vollstreckte. Für den Mittelfeldspieler war es der zweite Treffer in der Champions League. Für eine Leverkusener Schrecksekunde sorgte Tottenhams Eric Dier mit einem Freistoß an die Latte (83.).