Juventus Turin glaubt an seine Chance gegen Bayern. Schlüsselrollen kommen dabei einem deutschen Weltmeister und einem Ex-Münchener zu.
Turin. „Glücksbringer“ Sami Khedira soll für Juventus Turin auch im Duell mit dem FC Bayern München den Unterschied machen. Mit dem deutschen Weltmeister ist der italienische Rekordmeister in 16 Pflichtspielen noch ungeschlagen. Diese Serie soll nun auch im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den deutschen Meister am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) halten. „Khedira ist Perfektionist und Glücksbringer“, prophezeite die Gazzetta dello Sport. „Er will nicht schlecht aussehen, erst recht nicht gegen die Deutschen.“
Trainer Massimiliano Allegri hatte den Mittelfeldspieler, der schon in seiner ersten Saison in Italien zu einem enorm wichtigen Spieler geworden ist, zuletzt beim 0:0 in Bologna für das Duell mit Bayern geschont. „Ich halte Sami für einen ganz großen Spieler“, lobte er in der „Süddeutschen Zeitung“. Und gerade in der Königsklasse braucht Allegri seinen Stabilisator im Mittelfeld topfit. „Wir wissen, dass Bayern eines der drei besten Teams in der Welt ist“, warnte Andrea Barzagli. Juve-Sportdirektor Beppe Marotta ergänzte: „Bayern ist eine Mannschaft mit großartiger Erfahrung und großem Wert.“
Dabei riss in Bologna ausgerechnet vor dem Duell gegen Bayern Juves Erfolgsserie von zuvor 15 Liga-Siegen in Serie. Die Favoritenrolle gibt der Vorjahresfinalist daher gerne nach München ab, doch die Bianconeri rechnen sich durchaus Chancen auf das Viertelfinale aus. „Ich glaube, wenn man Pep Guardiola fragen würde, ob seine Spieler denken, dass es gegen uns leicht wird, würde er Nein antworten“, stichelte der Franzose Patrice Evra. Teamkollege Claudio Marchisio betonte: „Wir wissen, dass wir uns in den letzten eineinhalb Jahren in Europa sehr weiterentwickelt und uns Respekt verdient haben.“
„Dieses Bayern macht weniger Angst“
Die Verletztenmisere in der Bayern-Abwehr sehen italienische Medien dabei als kleinen Vorteil für Juve. „Dieses Bayern macht weniger Angst: Von den Verletzungen in der Abwehr bis zum Abschied von Guardiola“, urteilte La Stampa, während die Turiner Zeitung Tuttosport spottete: „Die Deutschen treten mit einer zusammengeschusterten Abwehr an.“ Doch Khedira mahnte, die Probleme nicht zu überschätzen. „Wenn du da als Gegner nicht richtig reagierst, kommst du erst gar nicht dazu, ihre Abwehr in Bedrängnis zu bringen“, sagte er der Bild am Sonntag.
Der kopfballstarke Mario Mandzukic und der schnelle Paulo Dybala sollen gegen Bayern für Tore sorgen. Doch seine Stärken hat Turin vor allem in der Defensive um Kapitän Gianluigi Buffon, auch wenn Abwehrchef Giorgio Chiellini im Hinspiel vermutlich verletzt fehlen wird. Buffon ist seit 836 Minuten ohne Gegentor, erst 15 Treffer kassierte Juve in der Liga. „Die Juve-Defensive hat schon alle großen Torjäger gestoppt“, kommentierte die Tuttosport. „Die Abwehr der Bianconeri hat keine Angst vor Lewandowski.“
Große Hoffnungen setzt Allegri gegen Bayern nicht nur auf Khedira, sondern auch auf den früheren Münchener Mandzukic, der nach einer Muskelverletzung in der Wade rechtzeitig fit geworden ist und gegen seinen Ex-Club in der Startformation stehen könnte. „Er will Bayern weh tun, er hat noch einmal einen ganz anderen Anreiz und Hunger als wir“, prophezeite Teamkollege Evra. „Wenn Mario spielt, habe ich noch nie gesehen, dass ein Verteidiger einen ruhigen Abend hatte.“
Die besten Bilder des Achtelfinals:
Manchester City auf klarem Viertelfinal-Kurs