Auch Trainer Effenberg muss sich für den vermeintlichen Vorfall im Trainingslager in Belek verantworten. Opfer bezieht Stellung.
Nach einem angeblichen Eklat im Trainingslager des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn hat das vermeintliche Opfer die Darstellung des Vorfalls in den Medien als falsch dargestellt. „Als ich gestern Morgen aufstand, wusste ich nicht, dass ich in der Nacht zum Samstag angeblich sexuell belästigt worden bin. Ich erfuhr es erst aus der Zeitung“, sagte die Frau der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Mehrere Blätter hatten berichtet, dass sich Paderborns Stürmer Nick Proschwitz in der Bar des Mannschaftshotels im türkischen Belek entblößt habe.
„Sexuell belästigt worden, das sei hier noch einmal definitiv gesagt, bin ich zu keinem Zeitpunkt. Belästigt hat mich erst die falsche Berichterstattung“, sagte die Frau, die für die Agentur arbeitet, die das Trainingslager der Mannschaft von Trainer Stefan Effenberg organisiert hatte. „Davon, dass ein Paderborner Spieler eintrat, in zwei Metern Abstand an seiner Hose zog und sofort wieder ging, nahmen wir kaum Notiz“, sagte sie am Montag. Sie habe mit anderen Spielern und dem Paderborner Zeugwart in der Hotel-Lobby gesessen. Unter anderem hatte die Sportbild berichtet, dass Proschwitz am letzten Tag des Trainingslagers eine Frau sexuell belästigt und dabei sowohl sein Geschlechts- als auch sein Hinterteil entblößt habe.
Effenberg zu Krisensitzung bestellt
Beim Tabellen-16. der 2. Liga ist für Montagvormittag offensichtlich eine Krisensitzung von Effenberg mit Präsident Wilfried Finke und Geschäftsführer Michael Born angesetzt. Dabei könnte es laut Medienberichten Effenberg sogar an den Kragen gehen. Zuletzt hatte Finke seine unlängst gegebene Jobgarantie für den gebürtigen Hamburger revidiert: "Dass man im Licht der aktuellen Erkenntnisse alle Aussagen, die getätigt worden sind, infrage stellen muss, ist nach den Vorkommnissen in Belek klar", sagte der Club-Boss im Wochen-Magazin. Effenbergs Vertrag in Paderborn läuft bis 30. Juni 2017.
Dem Profi, der seine Hose heruntergezogen haben soll, droht außerdem die Suspendierung. Laut Bild hat Paderborn Proschwitz bereits gefeuert. "Nick Proschwitz gehört nicht mehr zu unserem Kader. Ich habe mir den Vorfall bestätigen lassen und daraus die notwendigen Konsequenzen gezogen", sagte Finke dem Blatt. Laut Medienberichten sollen sich Paderborner Spieler bereits zuvor im Hotel ungebührlich verhalten und Blumenkübel verunstaltet haben.
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