Ex-Profi Stefano Eranio sorgt bei Übertragung des Spiels Leverkusen gegen Rom für Eklat. Spott über Wolfsburger Mini-Kulisse.
Positiver zweiter Teil des dritten Spieltages der Champions League aus Sicht der deutschen Vertreter: Während sich der VfL Wolfsburg durch einen 2:0 (0:0)-Sieg gegen den PSV Eindhoven (Torschützen Bas Dost und Max Kruse) an die Tabellenspitze der Gruppe B schoss, jubelte Borussia Mönchengladbach immerhin über den ersten Punkt überhaupt. Diesen verdiente sich der Königsklassen-Neuling durch ein 0:0 beim Vorjahresfinalisten Juventus Turin.
Der 3. Spieltag in der Königsklasse
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Kuriose Statistik rund um die Bayern-Pleite
13.03 Uhr: Als einzige von vier deutschen Mannschaften hat der FC Bayern am 3. Spieltag der Champions League sein Spiel verloren. Bisher hatten die Münchner in der Gruppenphase nur einmal zuvor aus einem deutschen Quartett die einzige Niederlage kassiert. Während die Bayern 2013 am 6. Spieltag mit 2:3 gegen Manchester City verloren, holten Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Schalke 04 jeweils Siege. Ein Überblick über die Spiele mit deutscher Beteiligung vom 10. und 11. Dezember 2013:
Ergebnisse vom 10. und 11. Dezember 2013
TV-Mann beleidigt Roms Rüdiger rassistisch
12.49 Uhr: Eine rassistische Beleidigung des dunkelhäutigen deutschen Nationalspielers Antonio Rüdiger hat Ex-Profi Stefano Eranio den Job gekostet. Der Schweizer Fernsehsender RSI entließ den 48 Jahre alten Italiener nach dessen Entgleisung in der Halbzeitpause des Champions-League-Spiels von Bayer Leverkusen gegen den AS Rom (4:4).
"Wenn die Schwarzen auf Abseits spielen, fehlt ihnen die Konzentration. Sie sind zwar physisch stark, aber wenn es ums Denken geht, begehen sie Fehler", sagte der 20-malige Nationalspieler, der für den FC Genua, den AC Mailand und Derby County aktiv war, über den früheren Stuttgarter. Rüdiger, sechsmaliger Nationalspieler und in Berlin geboren, hatte vor dem 2:0 von Leverkusen gepatzt.
Italienische Presse nach Fußballkrimi zwischen Bayer und Rom
RSI begründete den Rauswurf seines Experten damit, dass Eranio gegen alle ethischen Regeln des Senders verstoßen habe. Zudem sei es nicht das erste Mal gewesen, dass sich Eranio rassistisch geäußert habe. Schon bei der Begegnung zwischen Manchester City und Juventus Turin im September soll Eranio ausfällig geworden sein.
Rassismus-Ermittlungen gegen Kiew
12.01 Uhr: Die Uefa ermittelt gegen den ukrainischen Meister Dynamo Kiew wegen rassistischen Verhaltens und Störungen seiner Fans beim Spiel gegen den FC Chelsea. Dazu soll es bei der Champions-League-Partie am Dienstag (0:0) gekommen sein, wie die Uefa mitteilte. Einzelheiten nannte der Verband allerdings nicht. Außerdem sollen durch einige Zuschauer Treppen blockiert worden seien. Die Uefa will sich am 27. Oktober mit dem Fall beschäftigen.
Rekord für Buffon
11.33 Uhr: Die 73. Minute der Champions-League-Partie zwischen Juventus Turin und Borussia Mönchengladbach war für Juve-Kapitän Gianluigi Buffon ein weiterer besonderer Moment in seiner Karriere. Es war seine 48 867. Spielminute im Trikot des italienischen Fußball-Rekordmeisters - damit stellte der 37-Jährige den bisherigen Rekord von Stürmer-Legende Alessandro Del Piero ein.
Mit dem Schlusspfiff beim 0:0 kam Buffon auf 48 885 Minuten und ist damit alleiniger Rekordhalter. „Del Piero bei den Minuten zu überholen ist eine schöne Sache“, kommentierte der italienische Rekordnationalspieler. „Aber am Ende ist das, was wirklich zählt, der Erfolg der Mannschaft, den man mit seinen Teamkollegen, dem Verein und den Fans teilt.“
Spott wegen Wolfsburger Mager-Kulisse
8.26 Uhr: Deutsch-Niederländische Duelle sind im Normalfall per se Pubklikumsmagneten. Doch selbst gegen den PSV Eindhoven hat der Vfl Wolfsburg Probleme bekommen, das Stadion ansatzweise zu füllen. Und so ergießt sich nach der Mini-Kulisse von etwas mehr als 23.000 Zuschauer weiterer Spott der Fußballfans über den niedersächsischen Werksclub.
"Knapp über 23.000 Zuschauer bei VfL_Wolfsburg vs PSV Am Samstag mal Nachhilfe in Sachen Begeisterung beim sv98 nehmen", schrieb ein Betrachter angesichts des bevorstehenden Bundesliga-Duells der "Wölfe" gegen Aufsteiger Darmstadt. Und sogar Anhänger des Zweitligisten RB Leipzig, mit denen eine anhaltende Debatte über Zuschauerzuspruch bei Retortenclubs geführt wird, melden sich abschätzig zu Wort. "Das hat RBLeipzig als Zuschauerschnitt in der 2. Liga. Erzählt mir nix über Fankultur!", twitterte ein anderer.
Immerhin: Unter den Stadiongängern befand sich mit dem neuen VW-Boss Matthias Müller und dess Freundin Barbara Rittner durchaus auch Prominenz. Und gegenüber dem Gruppenauftakt gegen ZSKA Moskau konnten Allofs & Co schließlich einen leichten Aufwärtstrend verzeichnen: Gegen die Russen verloren sich Mitte September gerade einmal 20.126 Zuschauer in der Volkswagen-Arena. Bleibt abzuwarten, ob sich die Wolfsburger Hütte im letzten Heimspiel gegen Bastian Schweinsteigers Manchester United endlich füllen wird.
Torschütze Podolski feiert bei Twitter ab
7.48 Uhr: Lukas Podolski hat mit Galatasaray Istanbul den ersten Sieg errungen. Der deutsche Nationalspieler erzielte beim 2:1-(2:1) der Türken gegen Benfica Lissabon in der Gruppe C seinen ersten Treffer für den türkischen Meister.
Dabei wollte Benfica eigentlich zum ersten Mal in seiner Clubgeschichte die ersten drei Gruppenspiele in der europäischen Eliteliga gewinnen. Und es sah zunächst gut für die Portugiesen aus: Benfica legte einen Blitzstart durch das 1:0 des Argentiniers Nicolás Gaitán hin (2.). Istanbuls Kapitän Selçuk İnan glich per Handelfmeter zum 1:1 aus (19.). Noch vor der Pause schloss Podolski eine Aktion über die rechte Angriffsseite zum 2:1 (33.) für den türkischen Club ab.
Entsprechend groß war die Euphorie bei Podolski nach dem Schlusspfiff - was er seine Fans auch via Twitter wissen ließ:
Istanbul bleibt in der Gruppe C mit nun vier Punkten auf Rang drei hinter Spitzenreiter Atletico Madrid, das den FC Astana aus Kasachstan mit 4:0 (2:0) besiegte. Benfica folgt auf Position zwei.
Eberl räumt Schubert Chancen als Chef ein
7.39 Uhr: Gladbachs Sportdirektor Max Eberl sieht Interimstrainer André Schubert im Rennen um den Posten als Chefcoach der Fohlen als durchaus aussichtsreichen Kandidaten. "Wir orientieren uns gerade. Der neue Trainer kann auch André Schubert sein, das habe ich nie ausgeschlossen", sagte Eberl nach dem 0:0 bei Juve im ZDF.
Bereits nach dem 5:1 in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt, dem vierten Sieg im vierten Ligaspiel unter dem zumindest vorübergehenden Nachfolger des zurückgetretenen Lucien Favre, hatte Eberl den bisherigen U23-Trainer und ehemaligen St.-Pauli-Coach Schubert überschwänglich gelobt. "Was André macht, ist herausragend und Argumentation genug. Wir führen derzeit keine Verhandlungen mit anderen Trainern."
PSV-Coach Cocu lobt Wolfsburgs Qualität
7.24 Uhr: Wolfsburgs Torschützen Bas Dost (46. Minute) und vor allem Max Kruse (57.) sind in Topform. Jeweils mit ihren Königsklassen-Premierentoren besiegelten beide den zweiten Sieg in der Gruppe B. „Das ist schon Qualität“, lobte selbst PSV-Coach Phillip Cocu: „Wir hatten auch Chancen, aber Wolfsburg hat sie eben verwertet.“ Für Kruse war es bereits der fünfte wichtige Treffer binnen neun Tagen. „Wir sind jetzt einen kleinen Schritt weiter, der nächste muss in Eindhoven folgen“, meinte der Nationalspieler. Dost erzielte bereits sein achtes Pflichtspieltor in dieser Saison.
Gladbachs Xhaka schöpft neue Hoffnung
7.13 Uhr: Einer der Stabilisatoren bei Gladbachs Remis in Turin war Granit Xhaka. Der Schweizer schließt das Überwintern in einem europäischen Wettbewerb nicht aus. "Das erste Ziel ist, den dritten Platz abzusichern, ob es mehr wird, muss man sehen", sagte Xhaka nach dem Spiel: "Es wäre schön, wenn wir weiterkommen können. Wir haben jetzt zwei Heimspiele gegen Juventus Turin und den FC Sevilla. Sevilla ist nicht besser als wir, die können wir noch ärgern. So wie wir drauf sind, ist das machbar." Durch zwei Jahre in der Europa League sei die Mannschaft cleverer und erfahrener geworden.
Statistiken der deutschen Spiele
VfL Wolfsburg - PSV Eindhoven 2:0 (0:0)
Wolfsburg: Benaglio - Träsch, Naldo, Dante, Ricardo Rodriguez - Luiz Gustavo, Guilavogui (85. Arnold) - Caligiuri (73. Vieirinha), Kruse, Draxler (80. Schürrle) - Dost. - Trainer: Hecking
Eindhoven: Zoet - Brenet, Bruma, Moreno, Poulsen (74. de Wijs) - Hendrix (73. Locadia) - Pröpper, Guardado - Narsingh, de Jong (81. Pereiro), Maher. - Trainer: Cocu
Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Spanien)
Tore: 1:0 Dost (46.), 2:0 Kruse (57.)
Zuschauer: 23.375
Beste Spieler: Kruse, Dost - Narsingh, Maher
Gelbe Karten: Naldo, Benaglio
Besonderes Vorkommnis: Benaglio hält Foulelfmeter von Locadia (90.+1)
Torschüsse: 16:9
Ecken: 3:5
Ballbesitz: 48:52 %
Juventus Turin - Borussia Mönchengladbach 0:0
Turin: Buffon - Barzagli, Bonucci, Chiellini - Marchisio - Khedira, Pogba - Cuadrado (60. Pereyra), Alex Sandro - Mandzukic (70. Zaza), Morata (81. Dybala). - Trainer: Allegri
Mönchengladbach: Sommer - Korb, Christensen, Dominguez, Wendt - Dahoud (87. Nordtveit), Xhaka - Traore (82. Hahn), Johnson - Stindl, Raffael (74. Hazard). - Trainer: Schubert
Schiedsrichter: Craig Thomson (Schottland)
Zuschauer: 40.940
Beste Spieler: Bonucci, Barzagli - Sommer, Christensen
Gelbe Karten: Chiellini - Dominguez (2), Wendt, Xhaka
Torschüsse: 21:7
Ecken: 12:5
Ballbesitz: 53:47 %