Hamburg/Berlin. BVB-Stürmerstar erzielt in Hoffenheim historischen Treffer. Gisdol geht Schiedsrichter Welz verbal heftig an. Launiger Torschütze Sané.
Teil zwei der ersten englischen Woche der Saison 2015/16 ist absolviert - und dieser brachte gleich eine Reihe von Rekorden mit sich. Um welche Bestmarken es sich handelt und alles Weitere zum 6. Spieltag der Fußball-Bundesliga lesen Sie im Abendblatt-Splitter.
Allerhand Bestmarken bei Bayern gegen Wolfsburg
Der 5:1-Sieg des FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg brachte einige Rekordmarken mit sich - vor allem dank Robert Lewandowski. Durch den Fünferpack des erst zur Halbzeit eingewechselten Polen fielen an diesem Spieltag acht Jokertore. Schon jetzt ein Saisonrekord - und letzte Spielzeit waren es auch nie mehr.
Außerdem schoss Lewandowski innerhalb von vier Minuten den schnellsten Hattrick der Ligageschichte, erzielte als erster Joker der Geschichte mehr als drei Tore in einem Spiel und den schnellsten Vierer- und Fünferpack der Geschichte.
Darüber hinaus haben die Bayern zum sechsten Mal in der Bundesliga die ersten sechs Saisonspiele gewonnen – allen anderen Vereinen zusammen ist das nur zweimal gelungen (Kaiserslautern 2001 und Mainz mit Thomas Tuchel 2010).
Wolfsburg hingegen verlor zum 14. Mal nacheinander bei den Bayern – in der Bundesliga-Historie kassierte noch nie ein Team mehr Auswärtsniederlagen in Folge bei einem anderen.
Gisdol wettert heftig gegen Schiri Welz
Hoffenheims Trainer Markus Gisdol hat nach dem 1:1 gegen Borussia Dortmund massive Kritik am Schiedsrichtergespann geübt. „Wenn Guardiola zehnmal den Schiedsrichter anfasst und den Linienrichter umarmt und die Bibiana Steinhaus in Arm nimmt und ihr was ins Ohr flüstert, egal was, dann wird nicht reagiert“, sagte Gisdol, der am Mittwoch in der zweiten Halbzeit nach einer umstrittenen Entscheidung von Tobias Welz (Wiesbaden) auf die Tribüne geschickt worden war.
Gisdol klagte über eine Ungleichbehandlung im Vergleich zu Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola. „Das kann ich nicht so stehen lassen, das sind zwei unterschiedliche Maßstäbe, die da angelegt werden“, sagte er erbost.
Gisdol monierte, dass Eduardo Vargas beim Stande von 1:0 für die TSG bei einem vielversprechenden Angriff klar nicht im Abseits gestanden habe. Der 46-Jährige hatte bei dem Pfiff die Contenance verloren. Zudem debattierte er zuvor ständig mit Wolfgang Stark, dem früheren WM-Referee und vierten Offiziellen, und regte sich regelmäßig über die Entscheidungen des Referees auf.
Gisdol sprach von einer „skandalösen Situation. Die Krönung ist dabei, dass der Linienrichter nach einer kurzen Berührung sofort seinem Chef schreit: Er hat mich angefasst! Schick ihn auf die Tribüne! Das ist eine Sache, die ich einfach nicht stehen lassen kann, weil es eine ganz extreme Situation ist, wo ein Schiedsrichter eingreift.“ Vielleicht habe Assistent Rafael Foltyn „eine Anfassphobie“. Die Hoffenheimer hatten allerdings auch Glück, dass Welz ein Handspiel von Jeremy Toljan im Strafraum nicht ahndete.
1899-Sportchef Alexander Rosen wetterte ebenfalls: „Das war eine katastrophale Schiedsrichter-Leistung. Stark für Welz wäre ein guter Wechsel gewesen.“
Der 6. Bundesliga-Spieltag
Aubameyang ist neuer Rekordstarter
Das wiederbelebte Fernduell Bayern München gegen Borussia Dortmund ist auch ein Duell der beiden Top-Torjäger. Während Bayerns Robert Lewandowski bei seiner Fünf-Tore-Gala gegen Wolfsburg gleich mehrere Rekorde purzeln ließ, zog Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang mit immerhin einer Bestmarke nach. Denn mit seinem Ausgleichstreffer in Hoffenheim war der Gabuner somit in den ersten sechs Spielen jeweils mindestens einmal erfolgreich – das gab es noch nie in der Bundesliga. Saisonübergreifend traf Aubameyang sogar in acht Spielen in Serie. An den ersten fünf Spieltagen einer Saison hatten bisher fünf Spieler getroffen, darunter Fredi Bobic 1994 und Stefan Kießling 2009.
Launiger Sané, Frust bei Veh
Das Zitat des Tages lieferte Leroy Sané. „Ich kam einfach so durch. Es ging alles ein bisschen schnell und ich kam selber nicht mit“, sagte der Schalker Stürmer zu seinem Sololauf vor dem entscheidenden 2:0 gegen Eintracht Frankfurt. Bei den Hessen saß der Frust dagegen tief. „Es gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft im Fußball. Das ist so", sagte Frankfurts Coach Armin Veh: "Wir spielen ganz gut und wenn wir so dran bleiben, dann kommen auch die Ergebnisse.“
Kind steht weiter zur Frontzeck
Hannovers Präsident Martin Kind hält auch nach dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz der 96er an Trainer Michael Frontzeck fest. "Ich kann nicht gestern sagen, dass er bleibt, und das heute zurücknehmen. Er sitzt am Samstag auf der Bank. Wir müssen Ruhe bewahren und arbeiten", sagte Kind nach dem 1:3 (1:2) im Kellerduell gegen den VfB Stuttgart.
Frontzeck, der "Retter" der Vorsaison, gerät nach der fünften Niederlage in Serie immer mehr in Erklärungsnot. Im Derby beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr/Sky) bekommt der 51-Jährige aber eine weitere Chance. Martin Kind hatte ihm bereits vor dem Spiel gegen Stuttgart eine Jobgarantie ausgesprochen.