Santa Clara/Hamburg. Als Favorit gestartet, als Nummer vier gelandet: Klinsmanns Stuhl als Trainer der USA beginnt nach der Pleite gegen Panama zu wackeln.
Das Sommermärchen hatte er 2006 als Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wenigstens noch mit dem dritten Platz beendet, neun Jahre später wurde Jürgen Klinsmann von seinen Spielern der versöhnliche Ausklang eines Turniers im eigenen Land versagt.
Der deutsche Coach der USA schließt nach einer 2:3-Niederlage im Elfmeterschießen gegen Panama im kleinen Finale am Sonnabend (Ortszeit) den Gold Cup lediglich auf Platz vier ab. Die Niederlage gegen die Mittelamerikaner um St. Paulis Zweitligaprofi Armando Cooper war für die US-Boys nach dem überraschenden Aus im Halbfinale gegen Winfried Schäfers Jamaika (1:2) die zweite peinliche Pleite in Folge.
Schäfers Coup gegen Klinsmann
St. Paulis Cooper verschießt
Nach regulärer Spielzeit hatte es vor 12.598 Zuschauern im noch nicht einmal ausverkauften Mini-Rund von Chester/Pennsylvania 1:1 gestanden. Roberto Nurse brachte den Außenseiter aus Panama nach 54 Minuten in Führung, Clint Dempsey rettete die USA mit seinem Ausgleich in der 70. Minute in die Verlängerung, die dann torlos blieb.
Im Elfmeterschießen scheiterten der Mönchengladbacher Fabian Johnson sowie die früheren Bundesligalegionäre Michael Bradley und DaMarcus Beasley. So durfte Panama jubeln - und das, obwohl St. Paulis Armando Cooper seinen Elfmeter anders als noch im Halbfinal-Shootout gegen Mexiko ebenfalls nicht im Gehäuse unterbringen konnte. Den USA bleibt als einzig positives Momentum, dass Dempsey mit seinen sieben Turniertreffern immerhin noch die Möglichkeit hat, die Concacaf-Meisterschaft als Torschützenkönig zu beenden.
Klinsmann steht unter Druck
Doch nach der erneut enttäuschenden Vorstellung des Gastgebers muss sich nun vor allem Klinsmann auf Diskussionen gefasst machen. Die "New York Times" schreiben bereits von einer erhöhten Beobachtung für den Schwaben. Retten können ihn womöglich nur noch ein Sieg gegen den Gewinner des Gold Cups, der den USA immerhin das Ticket für den Confed-Cup im Jahr 2017 bedeuten würde. Gegner in den Play-offs im Oktober werden entweder Mexiko oder Jamaika sein, die sich am Sonntag (Ortszeit) im Finale der Kontinentalmeisterschaften gegenüber stehen.
Vermeintlich leichte WM-Quali für Klinsmann
Auf dem Weg zur WM 2018 in Russland hat Klinsmann mit den USA indes eine vermeintlich leichte Gruppe erwischt. Das ergab die Auslosung am Sonnabend in St. Petersburg. Die Amerikaner treffen in der vierten Phase der Qualifikation in Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik auf Trinidad und Tobago und zwei weitere Kontrahenten. Diese werden in den Partien zwischen St. Vincent und die Grenadinen gegen Aruba sowie Antigua und Barbudagegen Guatemala ermittelt.
Die ersten beiden der Gruppen ziehen in Runde fünf mit insgesamt sechs Teams ein. Daraus schaffen drei Nationen direkt den Sprung zur Weltmeisterschaft (14. Juni - 15. Juli 2018).
Winfried Schäfer muss sich mit Jamaika erst noch für die erste Gruppenphase qualifizieren. Der Gold-Cup-Finalist trifft im August und September auf Nicaragua - und droht Klinsmann damit erst in der letzten Runde. Falls der Deutsche bei den US-Boys dann noch das Sagen hat...