Problemfall Dante steht schon bei Gladbach auf dem Zettel
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München. Der Verteidiger wurde von Bayerntrainer Guardiola in Hannover mit einer frühen Auswechslung abgewatscht. Dantes Ex-Verein steht parat.
Er klatschte tapfer die Reservisten ab, er drückte Trainer Pep Guardiola so kurz wie artig die Hand, dann war Dantes Bundesliga-Nachmittag in Hannover beendet - nach gerade einmal 32 Minuten im Trikot von Bayern München.
Ja, er hatte nicht gut ausgesehen beim 1:0-Führungstreffer von Hannover 96 durch Hiroshi Kiyotake in der 25. Minute. Dass die frühe Auswechslung beim späteren 3:1-Sieg der Bayern damit etwas zu tun haben könnte, wies Guardiola aber weit von sich: "Dabei ging es nur um Taktik. Ich habe etwas gesehen, dass mir nicht gefallen hat."
Auch Matthias Sammer war bemüht, die Diskussion um eine etwaige Sanktionierung des Brasilianers im Keim ersticken. Geradezu flehentlich wandte sich der Sportdirektor an die fragenden Journalisten: „Ich appelliere auch an ihre Vernunft, kein populistisches Thema aufzumachen. Dante ist ein Weltklasse-Typ und ein wichtiger Spieler für uns. Er hat die Champions League gewonnen. Es ist ein wunderbarer Junge, der bei uns in der Gruppe extrem hohe Anerkennung genießt", erklärte der Europameister von 1996.
Effenberg hält Dantes Bayernzeit für beendet
Doch Fakt war: Als der südamerikanische Wuschelkopf ging, stand es 1:1, am Ende siegten die Gäste standesgemäß mit 3:1. Sky-Experte Stefan Effenberg ist sicher: "Beim FC Bayern wird das Kapitel Dante im Sommer beendet sein, wenn man so reagiert nach 30 Minuten."
Direkt nach seiner Auswechslung schien es in dem 31-jährigen Dante ziemlich zu brodeln, doch knapp zwei Stunden später vermied es Dante, Öl ins Feuer zu gießen und artikulierte Verständnis: "So früh raus zu müssen, ist nie schön. Aber Hannover stand mit elf Mann hinten drin, da brauchten wir keine drei Innenverteidiger." Aber: Guardiola hätte sich ja auch für Jerome Boateng oder Holger Badstuber als Auswechselkandidaten entscheiden können. "Normalerweise wechsle ich in der Anfangsphase nicht aus, aber es hat mir nicht gefallen, was ich da gesehen habe", sagte der Coach.
Gladbach lauert schon auf Dante
Allerdings verteilte der Katalane später auch noch einmal Streicheleinheiten an Dante. "Das ist einer der besten Profis, den ich in meiner Karriere getroffen habe“, beteuerte der Coach. Und Sammer betonte: „Wir wissen auch, dass er ein bisschen mehr in der Kritik steht, aber das lassen wir nicht zu.“
Beim Ex-Club Gladbach registriert man die Entwicklung genau. „Mit Dante ist der Kontakt noch da, der ist nie abgerissen. Man wird sehen, wie es für uns weitergeht, wie es für ihn weitergeht“, sagte Manager Max Eberl trotz Dantes noch bis 2017 laufenden Vertrages, fügte allerdings an: "Er hat bei uns eine sehr erfolgreiche Zeit gehabt, aber ich möchte mich jetzt nicht auf die Diskussion einlassen, ob wir ihn zurückhaben wollen oder nicht."
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