Ein Kommentar von Carsten Harms
Lukas Podolski wird seinen Termin am Sonntag in Gummersbach nicht wahrnehmen können. Beim Hallenfußballturnier in der Schwalbe-Arena sollte der Weltmeister eine Promitruppe als Trainer betreuen – gegen ein von Reiner Calmund gecoachtes Team. Ein schöner Spaß wäre das geworden, die beiden rheinischen Frohnaturen an der Seitenlinie wild gestikulieren zu sehen. Doch statt Klamauk in der oberbergischen Kreisstadt steht für „Poldi“ ernsthafter Fußball in Italien auf dem Programm. Wie es aussieht, wird der 121-malige Nationalspieler am Sonntag um 12.30 Uhr sein Debüt für Inter Mailand im Punktspiel der Serie A gegen CFC Genua 1893 geben.
Als Leihgabe von Arsenal London, wo er zuletzt nur noch Bankdrücker oder Tribünensitzer war, gilt er beim italienischen Traditionsclub als großer Hoffnungsträger und wird, wie es in südlichen Gefilden nun einmal so üblich ist, von den Tifosi schon gefeiert, bevor er zum ersten Mal richtig gegen den Ball getreten hat. Ein aktueller Weltmeister in der italienischen Liga ist heute – im Gegensatz zum Beginn der 90er-Jahre – ja auch etwas Besonderes. Nebenbei setzt er bei Inter eine Tradition deutscher Stars wie Lothar Matthäus, Karl-Heinz Rummenigge, Jürgen Klinsmann, Hansi Müller, Andreas Brehme oder auch Matthias Sammer fort.
Lukas Podolski hat jetzt die Chance, allen, die ihn als Sportler nicht mehr ernst nehmen und ihn am liebsten in die Fußball-Rente schicken würden, zu zeigen, dass er noch Akzente auf dem Spielfeld setzen kann. Diese Chance hat er allemal verdient. Übrigens ist Podolski auch erst 29.