Erstmals seit dem WM-Triumph in Brasilien hat die TV-Liveübertragung von einem Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft keine zweistellige Durchschnittsquote erreicht.

Nürnberg. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss im Testspiel bei Europameister Spanien am Dienstag auf Torwart Manuel Neuer verzichten. Der Schlussmann vom FC Bayern reiste am Sonnabend wegen Beschwerden im rechten Kniegelenk aus dem Hotel des DFB-Teams in Nürnberg ab und wird beim Treffpunkt am Sonntagabend in München nicht zur Mannschaft zurückkehren. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund mit. „Gegen Spanien hätte ich gerne mit der besten Mannschaft gespielt, aber wir wollen bei Manuel kein Risiko eingehen“, sagte Bundestrainer Joachim Löw und verwies auf die „hervorragenden Alternativen“ Roman Weidenfeller und Ron-Robert Zieler.

Kein Trikottausch: Hector behält erstes Vier-Sterne-Dress als Trophäe

Sein Vier-Sterne-Trikot mit der Nummer 14 tauschte Jonas Hector mit keinem Gegenspieler aus Gibraltar. Diese Trophäe mochte der 24 Jahre alte Profi des 1. FC Köln unbedingt als Erinnerung an sein kurzes Länderspieldebüt mit nach Hause nehmen. Wem er es versprochen hatte, mochte Hector in den Katakomben des Nürnberger Stadions aber nicht verraten.

Zurückhaltung ist überhaupt ein Charakterzug des 74. Debütanten in der Amtszeit von Bundestrainer Joachim Löw – jedenfalls außerhalb des Platzes. „Ich bin jetzt erstmal froh, dass ich spielen durfte“, sagte Hector, der nach 72 Minuten den Dortmunder Erik Durm in der Abwehr ablösen durfte, bescheiden. Natürlich sei er „stolz“, es bis ins Nationalteam geschafft zu haben, so kurz nach dem Aufstieg mit dem 1. FC Köln in die Bundesliga, nach nur elf Spielen.

Ein Traum sei wahr geworden, klar. „Ich glaube, jeder kleine Junge, der anfängt Fußball zu spielen, will irgendwann mal da sein“, bemerkte der rasante Aufsteiger, der für ein Löw ein weiterer Proband ist, um das Vakuum auf der linken Abwehrseite zu füllen. Große Sprüche oder Kampfansagen sind dem jungen Mann aus dem Saarland jedoch fremd: „Ich bin jetzt den vierten Tag dabei. Ich muss mich eingewöhnen“, meinte Hector durchaus beeindruckt vom weltmeisterlichen Umfeld: „Das ist hier wieder ein anderes Niveau.“

RTL verpasst Zehn-Millionen-Marke bei DFB-Sieg

Erstmals seit dem WM-Triumph in Brasilien hat die TV-Liveübertragung von einem Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft keine zweistellige Durchschnittsquote erreicht. Beim 4:0-Sieg der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar verbuchte RTL am Freitag lediglich einen Mittelwert von 9,69 Millionen Zuschauern.

Wenigstens in der zweiten Halbzeit durchbrachen die Bilder aus Nürnberg mit 10,24 Millionen Fans (Marktanteil: 33,8 Prozent) vor den Bildschirmen die Zehn-Millionen-Schallmauer. Im ersten Durchgang verfolgten 9,14 Zuschauer (MA: 27,8) den Auftritt der WM-Champions. Die Zusammenfassung der übrigen Freitag-Spiele in der Ausscheidung zur EM-Endrunde 2016 in Frankreich sahen 3,43 Millionen Zuschauer (MA: 17,1).

DFB: Neuer – Mustafi, Boateng, Durm (72. Hector) – Kroos (79. L. Bender), Khedira (60. Volland), Götze, Bellarabi, Podolski – Müller, Kruse. – Zuschauer: 43.520 (ausverkauft). – Tore: 1:0 Müller (12.), 2:0 Müller (29.), 3:0 Götze (38.), 4:0 Santos (Eigentor). – SR: Alexandru Tudor (Rumänien).