Torhüter Manuel Neuer ist zum zweiten Mal Deutschlands Fußballer des Jahres. Zum besten Trainer wurde erstmals Weltmeister-Macher Joachim Löw gewählt. Bei den Frauen dreht sich alles um den VfL Wolfsburg.

Berlin. Die heimischen Sportjournalisten haben entschieden: Manuel Neuer ist Fußballer des Jahres in Deutschland, Joachim Löw darf sich Trainer des Jahres nennen.

Der 28 Jahre alte Weltmeister-Torwart vom FC Bayern München gewann bei der Wahl des Fachmagazins „kicker“ vor Borussia Dortmunds Marco Reus und seinem Münchner Vereinskollegen Thomas Müller. Damit darf sich Neuer diesen Titel zum zweiten Mal nach 2011 in seinen Lebenslauf schreiben.

„Diese Wahl ist eine Ehre für mich. Und ich bin genauso überrascht“, sagte Neuer dem kicker: „Ich hatte nicht damit gerechnet, obwohl ich mir natürlich bewusst bin, dass ich gute Leistungen gezeigt habe. Wir sind in diesem Jahr Weltmeister geworden, da hat diese Wahl noch eine zusätzliche Bedeutung.“

Für Neuer hatten 144 der 701 wahlberechtigten Journalisten gestimmt und damit nur wenige mehr als für Reus (135), der die WM verletzungsbedingt verpasst hatte. Auf den Dritten Müller, Deutschlands bestem Torschützen in Brasilien, entfielen 105 Stimmen. In Arjen Robben (4.), Philipp Lahm (5.), Bastian Schweinsteiger (6.) und Toni Kroos (8.) finden sich gleich vier weitere Bayern-Profis unter den ersten Zehn.

Löw distanziert Weinzierl und Guardiola

Trainer des Jahres ist erstmals Joachim Löw. Nach dem WM-Triumph in Brasilien entfielen auf den 54-jährigen Bundestrainer 248 der insgesamt 701 Stimmen. Abgeschlagen auf Platz zwei landete Markus Weinzierl (152), der mit Aufsteiger FC Augsburg in der vergangenen Bundesliga-Saison einen starken achten Platz erreicht hatte. Pep Guardiola (89) wurde nach seiner ersten Saison als Bayern-Trainer deutlich abgeschlagen Dritter. Der Spanier hatte mit den Bayern das nationale Double aus Meisterschaft und Pokal gewonnen, war in der Champions League allerdings im Halbfinale deutlich an Real Madrid gescheitert.

„Für mich ist dies eine große Ehre und ein ganz besonderer Moment in meiner langen Laufbahn als Fußballtrainer“, sagte Löw: „Es ist mir bei dieser Gelegenheit auch wichtig hervorzuheben, dass dies eine Auszeichnung für alle Trainer im deutschen Fußball ist. Ich nehme diese Auszeichnung nur stellvertretend an für alle.“

Vierfachtriumph für Wolfsburgs Frauen

Die Wahl zur Fußballerin des Jahres gewann Alexandra Popp von Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg. Die Nationalspielerin der Niedersachsen siegte mit 97 Stimmen knapp vor ihrer Clubkollegin und Vorjahresgewinnerin Martina Müller (91 Stimmen). Auch auf den Plätzen drei und vier landeten in Nadine Keßler (69) und Lena Goeßling (59) zwei VfL-Spielerinnen. „Das ist eine tolle Anerkennung, echt krass“, kommentierte Popp die Auszeichnung.

Die Abstimmungen unter Federführung des „kicker“ wurde zum insgesamt 55. Mal durchgeführt. Im vergangenen Jahr hatte die erstmalige Wahl Bastian Schweinsteiger für Verwirrung gesorgt, nachdem eine Panne bei der Durchführung des Procederes ans Licht gekommen war.