Die Saisoneröffnung der beiden Rivalen ging klar an die Westfalen. Diese werden erneut aus München attackiert, denn Bayerns Sportchef Matthias Sammer will sich von den Borussen nicht den Mund verbieten lassen.

Dortmund/München. Der Countdown zum ersten Höhepunkt der neuen Spielzeit läuft, und vier Tage vor dem Supercup zwischen dem deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München und dem aktuellen Vize Borussia Dortmund am Mittwoch (18 Uhr in Dortmund/ZDF und Sky) laufen die beiden Rivalen weiter heiß.

Dabei sorgt vor allem die neu entfachte Debatte um die Zukunft des Dortmunder Superstars Marco Reus weiter für Zündstoff. Der vorerst letzte harsche Wortbeitrag kommt dabei von Bayerns Sportchef Matthias Sammer. „Wir lassen uns von Niemandem den Mund verbieten“, sagte der Ex-Nationalspieler bei der Saisoneröffnung der Münchner bei Sport1.

Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc hatte am Mittwoch erklärt, es wäre schön, wenn Münchens Klub-Boss Karl-Heinz Rummenigge „einfach mal den Mund halten würde“. Rummenigge hatte sich in den Tagen zuvor mehrfach zur Zukunft von Reus und zu der Ausstiegsklausel des Nationalspielers im Vertrag geäußert.

Mehr Fans in Dortmund

Derweil geht, wenn man so will, der erste Punkt vor dem Supercup klar an Dortmund. Denn zur Saisoneröffnung der Westfalen kamen am Sonnabend 90.000 Fans, um der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp am Familientag rund um den Signal Iduna Park zuzujubeln. Demgegenüber standen „nur“ 65.500 Fans, die rund 600 Kilometer weiter südlich die erste offizielle Einheit des neuen Bayernkaders bestaunten.

In Dortmund hatte der BVB bereits am Vormittag die neue Fanwelt eröffnet, bevor 9.999 Zuschauer am Nachmittag beim Drittliga-Spiel der U23 gegen Jahn Regensburg (5:1) für einen Vereins-Rekord für die 2. Mannschaft sorgten. Am Abend präsentierten die Borussen dann vor 30.000 Fans im Stadion ihren Kader für die neue Saison. Am Sonntag reisen die Westfalen zum letzten Test vor dem Duell mit den Bayern nach Liverpool. Dort ist der englische Vizemeister Gegner des BVB (13.15 Uhr).

Hummels muss noch pausieren

In Mats Hummels und Torhüter Roman Weidenfeller hatten am Vormittag auch die beiden letzten Weltmeister das Training wieder aufgenommen. Doch während Weidenfeller bereits wieder mit der Mannschaft am Ball war, absolvierte Hummels nur ein individuelles Lauftraining. „Es ist noch eine Geschichte aus dem Finale, aber die ist größtenteils abgeklungen. Es hat ein bisschen gedauert, aber es ist nichts Dramatisches. Ich glaube, dass es nächste Woche wieder gehen sollte“, meinte Hummels.

Der Flieger Richtung England hob dann erstmals ohne den Abwehrchef ab. Noch bis Mitte der Woche muss Hummels wegen der Sehnenreizung im Knie kürzertreten und fehlt damit nicht nur beim Test gegen Liverpool, sondern auch im Supercup am Mittwoch. Während Hummels nach dem Titelgewinn der DFB-Elf Sonderurlaub hatte, waren die übrigen deutschen Nationalspieler des BVB, Kevin Großkreutz, Eric Durm und Neuzugang Matthias Ginter, schon vor ein paar Tagen zurückgekehrt.

Ribéry fällt zweimal aus

Unterdessen müssen die Bayern im Supercup auf Franck Ribéry verzichten. Der Offensivspieler muss wegen einer Patellasehnenreizung im Knie eine Woche mit dem Mannschaftstraining aussetzen und fehlt womöglich auch im Pokalspiel bei Preußen Münster am 17. August.

Nach Auskunft der Bayern hofft Ribéry, am Montag wieder ins Lauftraining einsteigen zu können. Der 31 Jahre alte Franzose hatte die WM in Brasilien wegen chronischer Rückenbeschwerden verpasst, seit seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining Mitte Juli hatte er allerdings keine Beschwerden mehr.

Neben Ribéry musste auch Rafinha bei der offiziellen Saisoneröffnung für das Trainingsspiel passen, der Brasilianer erlitt eine Verletzung am linken Sprunggelenk. Außerdem fehlten aus dem Kader der 24 Profis bei der Einheit vor 65.500 Fans die Rekonvaleszenten Thiago und Mitchell Weiser.