Zum deutschen WM-Kader ein Kommentar von Peter Wenig
Keine Frage, der Mann hat in der Regel geliefert, wenn es darauf ankam. Bei 19 WM-Einsätzen erzielte Miroslav Klose 14 Tore, am Zuckerhut kann Deutschlands Torjäger sogar an Brasiliens Ronaldo (15 Treffer) vorbeiziehen und sich auf Platz eins der ewigen WM-Torschützenliste schieben.
Niemand im Lager der Nationalmannschaft muss darauf mehr hoffen als Joachim Löw. Am Montag strich der Bundestrainer mit Hoffenheims Kevin Volland den einzigen echten Sturmkonkurrenten Kloses aus dem Kader. Die Bundesliga-Torjäger Max Kruse (Mönchengladbach), Stefan Kießling (Leverkusen) und auch HSV-Retter Pierre-Michel Lasogga hatte Löw gar nicht nominiert.
Sicher, auch Mario Götze, Mesut Özil oder Thomas Müller können in vorderster Front für Torgefahr sorgen, wobei beim 2:2 gegen Kamerun zumindest das Experiment mit Götze gründlich schiefging. Mit nur einer echten Spitze das Wagnis Brasilien anzugehen, wäre schon mit einem gesunden Klose ziemlich riskant. Doch Klose ist nach mehreren Blessuren noch nicht wirklich fit, seine Saison bei Lazio Rom war mit nur sieben Ligatreffern enttäuschend. Zudem wird der Stürmer drei Tage vor Turnierbeginn 36 Jahre alt, damit ist er im athletischen Fußball der Jetztzeit ein Veteran. Löw muss vertrauen, dass Klose dennoch trifft. Sonst kann es für ihn eng werden. Sehr eng.