Wenige Tage vor der Entscheidung über den Weltfußballer des Jahres räumt Bayerns Franzose sich selbst große Chancen ein. Konkurrent Cristiano Ronaldo will trotz des Blatter-Streits nach Zürich reisen.
Doha/Madrid. So langsam steigt die Spannung: Am Montag wird nach langem Vorgeplänkel endlich enthüllt, wer denn nun zum Weltfußballer des Jahres 2013 gekürt wird. In die engere Auswahl hat der Weltfußballverband Fifa für seinen „Ballon d’Or“ bekanntlich neben den üblichen Verdächtigen Lionel Messi (FC Barcelona) und Cristiano Ronaldo (Real Madrid) mit Franck Ribéry vom FC Bayern München auch einen Bundesligastar genommen.
Und der Franzose blickt der Gala in Zürich erwartungsfroh entgegen. „Ich glaube, ich habe eine große Chance. Die Mannschaft und ich haben es 2013 sehr gut gemacht“, sagte Ribéry, der 2013 bereits zu Europas Fußballer des Jahres gekürt worden war, im Trainingslager des deutschen Meisters in Doha.
Besonders angespannt sei er vor der Entscheidung zwischen Messi, der in den letzten vier Jahren triumphiert hatte, Ronaldo sowie ihm selbst „noch nicht“, äußerte Ribéry am Dienstag auf der Internetseite des FC Bayern. „Schau ma mal, was passiert. Ich kann nur warten“, erklärte der 30-Jährige.
Ribéry wird direkt aus Katar zur Gala in die Schweiz fliegen. Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten um den Goldenen Ball konnte der Mittelfeldspieler 2013 als Titelsammler glänzen. Ribéry wurde mit dem FC Bayern in Deutschland Meister und Pokalsieger. International triumphierte er zudem als Champions-League-Sieger, Club-Weltmeister und mit dem Gewinn des europäischen Supercups.
Sein Vereinstrainer Pep Guardiola lobte ihn in Doha als absoluten Musterprofi. „Ich habe auf diesem Niveau noch nie einen Spieler mit einem solchen Charakter gesehen. Wie er für seine Mannschaft kämpft. Es ist eine Ehre für mich, sein Trainer zu sein“, sagte der Spanier und empfahl seinem Starspieler: „Franck soll mit einem breiten Grinsen nach Zürich fliegen und es genießen.“
Ronaldo kommt trotz Blatter-Streit
Ein wenig besser gelaunt als noch vor kurzer Zeit ist indes auch Cristiano Ronaldo. Der Portugiese bestätigte jedenfalls, trotz der Querelen mit Fifa-Präsident Joseph S. Blatter bei der Weltfußballer-Wahl anwesend zu sein. „Ich kann nur sagen, dass ich zu der Gala fahren werde“, sagte der 28-Jährige nach dem 3:0-Sieg am Montagabend gegen Celta Vigo.
Zuletzt war in spanischen Medien über ein Fernbleiben Ronaldos berichtet worden, da Blatter Ende Oktober bei einem Termin an der Universität in Oxford tänzelnd die Bewegungen des teuersten Spielers der Welt nachgeäfft hatte.
Angesichts der internationalen Empörung über das Verhalten des Fifa-Bosses entschuldigte sich der 77-Jährige später öffentlich bei dem Stürmerstar. Nach dem Streit hatte Ronaldo bis zuletzt auf Gerüchte, er wolle der Gala fernbleiben, weder mit einer Bestätigung noch mit einem Dementi reagiert.