Barsinghausen. Konzentration, Killerinstinkt, Kampfgeist: Mit der Rückkehr zu bewährten Tugenden will die Nationalmannschaft ihren alten Rivalen Österreich in die Knie zwingen. "Wir müssen das Spiel konsequenter als gegen die Färöer angehen", forderte Bundestrainer Joachim Löw, dem die Schludrigkeiten beim 3:0 (1:0) zum Start in die WM-Qualifikation am Freitag nicht entgangen waren.
Löw warnte daher vor dem Prestigeduell am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) in Wien vor den wieder erstarkten Österreichern: "Sie wittern ihre Chance auf die WM 2014, sie sind hoch motiviert." Mit Blick auf frühere Begegnungen im auch diesmal ausverkauften Ernst-Happel-Stadion fügte Löw hinzu: "Man spürt in Wien immer, dass sie die Deutschen schlagen wollen."
Mit dem Hexenkessel im Hinterkopf hatte - allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz - wohl nicht jeder Spieler das erste Spiel auf dem Weg nach Brasilien hundertprozentig ernst genommen. "Da ist ein Schalter im Kopf, der ist dann nur sehr schwer einzudrücken", gestand Miroslav Klose nach dem "Trainingsspiel" gegen überforderte Färöer. Auch die einzige Sturmspitze hatte gute Torgelegenheiten ausgelassen.
Damit sich ein ähnlicher Schlendrian nicht wiederholt, erinnerte Sportdirektor Robin Dutt energisch an das große Ziel. Seine Botschaft: Die goldene Generation um Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger soll 2014 in Brasilien endlich ihr Talent vergolden. "Diese Generation hat einen Titel verdient", sagte Dutt im Sport1-"Doppelpass".
Klose möchte seine glänzende Bilanz gegen die Alpenrepublik (4 Spiele, 4 Siege, 5 Tore) in seinem 124. Länderspiel fortschreiben: "Wir müssen dann aber unseren besten Fußball spielen, um dort zu bestehen." Ungeachtet seines reifen Alters für einen Stürmer (34) sieht sich der Routinier in Diensten von Lazio Rom nicht als Auslaufmodell: "Ich weiß, dass heutzutage Stürmer, die sich mehr defensiv einbinden und zusätzliche Abwehrarbeit leisten, gefragt sind. Aber das sind Dinge, die ich schon vor Jahren bei Werder Bremen unter Thomas Schaaf trainiert habe. Und wir waren sehr erfolgreich damit."