Leistung hänge auch von richtiger Regeneration ab, zürnte Magath. Die Schalker stehen im DFB-Pokal nach nächtlichen Exkursen unter Erfolgsdruck.

Hamburg. Der DFB-Pokal kennt für die Vereine nur ein Gesetz: weiterkommen. Inzwischen geht es auch in diesem Wettbewerb um viel Geld. 531 250 Euro erhalten die 16 Sieger der zweiten Runde, die heute und morgen gespielt wird, für den Einzug ins Achtelfinale. Und deshalb ist Felix Magath, der Trainer des FC Schalke 04, mächtig sauer auf einen Teil seiner Spieler, die am vergangenen Sonnabend nach dem 0:0 bei Eintracht Frankfurt den Mannschaftsabend in einem Szenelokal verlängerten. Die Letzten sollen gegen sechs Uhr morgens ins Hotel zurückgekehrt sein. "Berufssportler sollten wissen, dass ihre Leistung nicht nur vom Training, sondern auch von Ernährung und Regeneration abhängt", zürnte Magath vor der Begegnung beim Zweitligaklub FSV Frankfurt. "Da ist es schlecht, wenn man nach einem 90-minütigen Bundesligaspiel spät ins Bett geht. Ich erwarte jetzt einen deutlichen Erfolg. Sonst gibt es Konsequenzen."

Louis van Gaal erhöhte den Druck auf sein Personal

Auch Bayern-Coach Louis van Gaal erhöhte vor dem Duell des Meisters und Pokalsiegers gegen Werder Bremen (heute, 20.30/ARD und Sky live) den Druck auf sein Personal. "Ich will immer alles gewinnen. Und wir können noch alles gewinnen", sagte der Niederländer über die "Phase des Überlebens": "Wenn wir die überstehen, haben wir noch alle Optionen." Aus Sicht der Bremer ist die Zeit reif für die Revanche der 0:4-Schmach im Pokalfinale gegen die Bayern. "Es ist ein Vorteil für uns, dass die Bayern nicht gut drauf sind. Das müssen wir ausnutzen", sagte Bremens Torjäger Claudio Pizarro.

Ein besonderes Spiel steht auch für Frank Schaefer, 47, den neuen Trainer des Bundesligaletzten 1. FC Köln, an. Gegen Zweitligaklub 1860 München muss sich der bisherige U-23-Coach für eine Weiterbeschäftigung als Cheftrainer empfehlen. Sonst dürften nach der Posse um die Entlassung von Zvonimir Soldo wieder die üblichen Verdächtigen ins Geschäft kommen: Thomas Doll, Hans Meyer, Christian Gross.

Magath sauer nach Disconacht der Spieler

Grund zum Feiern hatten Schalkes Profis nach der blassen Vorstellung beim 0:0 gegen Eintracht Frankfurt am Sonnabend eigentlich nicht. Dennoch machten sie in der Banken-Metropole die "Nacht zum Tage". Das sorgt nun für ganz dicke Luft beim Revierklub. Mit ihrem nächtlichen Ausflug in einen Szene-Klub brachten die Profis Coach Felix Magath mächtig auf die Palme. Eine unmissverständliche Drohung des mächtigen Trainers und Managers vor dem DFB-Pokalspiel der Königsblauen beim Zweitligisten FSV Frankfurt am Dienstag (20.30/Sky) war die Folge des Ausflugs. „Ich erwarte eine gute Vorstellung und einen deutlichen Erfolg. Sonst wird es Konsequenzen geben“, sagte Magath am Montag.

Einige der Schalker Spieler waren am Sonnabendabend nach dem aus ihrer Sicht glücklichen 0:0 und einem gemeinsamen Essen in einem asiatischen Restaurant noch bis in die frühen Morgenstunden feiern gewesen. Nach "Bild"-Informationen soll es sich um mindestens sieben Akteure handeln, darunter Nationaltorhüter und Kapitän Manuel Neuer, der niederländische Stürmerstar Klaas-Jan Huntelaar und Jermaine Jones.

Magath hatte zwar keine Uhrzeit für eine Rückkehr ins Hotel genannt, doch zeigte er sich über den Ausflug bis vier Uhr wenig erfreut: „Es braucht mir keiner zu kommen und zu sagen, er wäre müde. Das werde ich nicht akzeptieren“, meinte Magath und fügte an: „Als Profisportler ist nicht nur das richtige Training wichtig, sondern auch die Ernährung und die Regeneration. Wenn man nach einem Bundesligaspiel auch noch spät ins Bett kommt, dann ist das für die Leistung sicherlich nicht förderlich.“

Allerdings räumte der Coach ein, dass er es in seiner Jugend auch weggesteckt habe, wenn er abends mal ausgegangen sei. Zudem seien alle Spieler am Sonntagmorgen pünktlich beim Training gewesen. Trotzdem erwarte er von den Spielern aufgrund der Vorkommnisse eine klare Reaktion im Spiel beim FSV.

Mit nur sechs Punkten aus den ersten neuen Ligaspielen und Platz 16 hinkt der Vizemeister seinen eigenen Ansprüchen derzeit weit hinterher. Schon nach der Nullnummer in Frankfurt hatte „Quälix“ Magath erste Konsequenzen gezogen und seinen Akteuren den freien Tag nach Spielen gestrichen. „Ich habe uns körperlich in keinem guten Zustand gesehen“, sagte der Trainer zur Begründung.