Pretoria. Die Fans wollen lieber einen anderen Stürmer sehen, doch Miroslav Klose sieht sich weiterhin als Nummer eins im deutschen WM-Angriff. "Ich bin überzeugt, dass ich den Konkurrenzkampf nach wie vor gewinnen werde", sagte der 31-Jährige dem "Kicker". Bayerns zuletzt schwächelnder Angreifer glaubt an seinen Einsatz im WM-Auftaktspiel der deutschen Mannschaft am kommenden Sonntag: "Der entscheidende Moment ist das erste WM-Spiel gegen Australien. Daran lasse ich mich sehr gerne messen."
Die Fans haben indes längst die Geduld mit dem WM-Torschützenkönig von 2006 verloren. 77 Prozent sprachen sich in einer ZDF-Umfrage gegen einen Einsatz von Klose aus, nur noch 15 Prozent wollen den Münchner in der Anfangsformation sehen. In einer "Kicker"-Umfrage belegt Klose nur Platz drei hinter dem Leverkusener Stefan Kießling und dem Münchner Senkrechtstarter Thomas Müller.
Dass Klose zuletzt bei der WM-Generalprobe gegen Bosnien-Herzegowina (3:1) erneut enttäuschte, bereitet ihm keine Sorgen. "Ich bin von der Fitness her in einem guten Zustand und fühle mich auch gut." Auf die Frage, warum er sich als Nummer eins im deutschen Sturm sehe, antwortete er kurz und bündig: "Weil es einfach so ist." Als Ziel hat sich Klose gesetzt, seine Ausbeute von 2002 und 2006 (jeweils fünf Tore) sogar zu überbieten.
Im Blick hat Klose auch die Spitze der ewigen WM-Torjägerliste: "Natürlich weiß ich, wer in diesem Ranking ganz oben steht: Ronaldo mit 15 Treffern, Gerd Müller mit 14." Klose ist mit zehn Toren der einzige aktuelle WM-Spieler in der Spitzengruppe.