Dass die Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft wächst, haben Politik und Polizei in den vergangenen Monaten mit Sorge registriert. Beim Fußball hat sie eine neue Dimension erreicht. In Berlin stürmten frustrierte Hertha-Anhänger den Innenraum des Olympiastadions und zerschlugen mit Stangen und Stöcken Werbebanden, Plastik- und Glaswände. Es war nicht der erste Zwischenfall in dieser Bundesligasaison, jedoch der brutalste.
Der Fußball ist machtlos gegen diese Kriminalität, deren Ursachen er nicht zu verantworten hat. Größere Polizeiaufgebote mögen punktuell helfen, lösen können sie das Problem genauso wenig wie härtere Gesetze oder höhere Strafen. Politik und Gesellschaft sind gefordert, Lebensperspektiven für jeden zu schaffen. Sonst drohen die Grundwerte unseres Gemeinwesens zerschlagen zu werden.