Die Generalprobe nutzte Charlize Theron, um ein Bekenntnis für Gerechtigkeit abzulegen. Als die Oscar-Preisträgerin als letzte Kugel Frankreich aus dem Lostopf zog, verkündete sie dazu: "Irland." Es brachte die versammelten Würdenträger des Weltverbandes Fifa für einen Moment aus der Fassung, waren doch die Iren im Qualifikationsspiel an den Franzosen gescheitert, weil deren Stürmer Thierry Henry die Hand zu Hilfe genommen hatte.

"Das war nur ein Scherz von Charlize", versicherte Jérome Valcke. Der Fifa-Generalsekretär wird heute in Kapstadt zusammen mit der Schauspielerin durch eine 90-minütige Show führen, wie sie Südafrika noch nie erlebt hat. 200 Millionen Zuschauer in 200 Ländern werden die Liveübertragung der Gruppenauslosung für die WM 2010 verfolgen (18 Uhr/ZDF und Sky live). 189 Tage vor dem Eröffnungsspiel will sich das Land als perfekter Gastgeber in Szene setzen - mit Stars wie Englands Idol David Beckham und Äthiopiens Wunderläufer Haile Gebrselassie. Sie werden mit fünf südafrikanischen Sportgrößen die Lose ziehen.

"Ich freue mich wahnsinnig auf diesen Moment. Dann beginnt für mich das Turnier, und wir können mit den konkreten Planungen beginnen", sagt Bundestrainer Joachim Löw. Die Freude könnte sich freilich ein wenig eintrüben, wenn seiner Mannschaft ebenjenes Frankreich zugelost wird. Der Vizeweltmeister ist einer der möglichen Gegner der deutschen Mannschaft, die zu den in Topf 1 Gesetzten gehört.

Ihr wird daher zunächst als Kopf eine der Gruppen B bis H zugelost - Gruppe A ist bereits an Südafrika vergeben. Anschließend werden die Teams aus Topf 2, in dem sich Vertreter aus Nord- und Mittelamerika, Asien und Ozeanien befinden, auf die Gruppen verteilt. Bei Topf 3 wird es kompliziert: Die afrikanischen Mannschaften dürfen nicht zu Südafrika gelost werden, die südamerikanischen nicht in die von Brasilien oder Argentinien angeführten Gruppen. Die acht verbliebenen europäischen Teams aus Topf 4 füllen schließlich die Gruppen auf. Die Positionen zwei bis vier und damit die Reihenfolge der Vorrundenspiele werden ebenfalls per Los festgelegt.

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff ist auf alles gefasst: "Wir können durchaus auf drei schwere Brocken treffen." Nur die Iren werden sicher nicht darunter sein.

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