Tourettes. Joachim Löw kann bei der EM-Generalprobe gegen Israel wohl noch nicht seine Wunschformation für das Turnier in Polen und der Ukraine aufbieten. Der Bundestrainer muss am Donnerstag (20.30 Uhr/ARD) in Leipzig voraussichtlich ohne den angeschlagenen Bastian Schweinsteiger antreten, außerdem will er den letzten Test noch einmal für einige personelle Experimente nutzen.
Schweinsteiger hat nach eigener Aussage die Enttäuschung über die bittere Niederlage im Finale der Champions League gegen Chelsea noch nicht komplett verarbeitet, sieht die EM aber als Möglichkeit zur Frustbewältigung.
"Du versuchst zwar, den Kopf frei zu kriegen, aber du denkst trotzdem immer an dieses Spiel", sagte der Mittelfeldchef des FC Bayern gestern. "Es ist nicht leicht, aber wenn man sich neue Aufgaben sucht, geht es einfacher. Die EM ist ein Neuanfang." Der 27-Jährige trainiert aufgrund eines Blutergusses an der Wade weiterhin nur individuell. "Wenn von ärztlicher Seite ein Einwand vorhanden ist, werde ich einen Teufel tun und einen Spieler angeschlagen in ein Spiel schicken", sagte Löw.
Der Bundestrainer kündigte zudem an, Kapitän Philipp Lahm gegen Israel auf der linken Seite verteidigen zu lassen. Eine Entscheidung für das Turnier sei damit aber noch nicht getroffen. Rechts soll in Leipzig Jérome Boateng spielen. In der Innenverteidigung plant Löw mit dem Duo Per Mertesacker und Holger Badstuber.
Derweil muss Deutschlands Gruppengegner Dänemark einen Rückschlag verkraften. Stammtorwart Thomas Sörensen vom Premier-League-Klub Stoke City fällt wegen einer Rückenverletzung für das Turnier aus. Als Ersatz nominierte Nationaltrainer Morten Olsen Kasper Schmeichel, Sohn von Torwart-Legende Peter Schmeichel. Und auch die niederländische Mannschaft hat Sorgen. Der ehemalige HSV-Profi Joris Mathijsen hat sich am vergangenen Sonnabend im Testspiel gegen Bulgarien am Bein verletzt und muss auf unbestimmte Zeit pausieren.