Der Dortmunder erkundigte sich unmittelbar nach Übergabe der Meisterschale nach seinem Freiburger Gegenspieler, der sich übel verletzt hatte.

Freiburg/Dortmund. Vor nicht einmal einem Monat wurde er nach seiner Verbalattacke gegen Bayern Münchens Arjen Robben in die Rüpel-Ecke geschoben, jetzt zeigte Neven Subotic seine fürsorgliche Seite. Unmittelbar nach der Übergabe der Meisterschale an Borussia Dortmund nach dem dem 4:0-Sieg gegen den SC Freiburg am Sonnabend hatte sich der BVB-Verteidiger in die Gästekabine begeben, um sich nach dem Gesundheitszustand von Gegenspieler Sebastian Freis zu erkundigen.

Der Freiburger Stürmer war im Spiel mit Subotic zusammengeprallt. Freis musste minutenlang auf und neben dem Platz behandelt und schließlich ausgewechselt werden. Wie sich am Sonntag herausstellte, erlitt der Freiburger bei dem Zweikampf eine Gehirnerschütterung. Möglicherweise zog sich der Stürmer des badischen Fußball-Bundesligisten weitere Verletzungen zu. Eine endgültige Diagnose liege noch nicht vor, erklärte SC-Sprecher Rudi Raschke am Sonntag. Es sei möglich, dass auch das Nasen- und Jochbein gebrochen seien. Die Freiburger waren ohne Freis heimgereist. Der 27 Jahre alte Profi musste über Nacht in einem Dortmunder Krankenhaus behandelt werden.

Über die Geste Subotic' freute sich SC-Präsident Fritz Keller: "Er wollte Sebastians Handynummer haben. Das ist hochanständig von Subotic, das macht nicht jeder.“ Subotic dürfte schließlich wissen, wie man sich nach einem Zusammenprall fühlt. Im November 2011 hatte der Serbe durch einen Ellbogenschlag seines Wolfsburger Gegenspielers Sotirios Kyrgiakos eine schwere Geischtsfraktur erlitten. Die Entschuldigung Kyrgiakos' hatte Subotic damals allerdings nicht annehmen wollen .

Polizei in Dortmund: Friedliche Meisterfeier

Unterdessen wurde der achte Meistertitel für Borussia Dortmund von den Fans im Stadion, beim Public-Viewing in der Westfalenhalle und in der Innenstadt ausgelassen, aber friedlich gefeiert: Die Dortmunder Polizei registrierte am Morgen nach der Ehrung des alten und neuen deutschen Fußball-Meisters Borussia Dortmund keine besonderen Vorkommnisse.

Insgesamt wurden 15 BVB-Fans wegen des Abbrennens von Pyrotechnik und Widerstands gegen Polizeibeamte in Gewahrsam genommen. "Aber das ist gemessen an der Masse der Menschen, die unterwegs waren, nichts Außergewöhnliches“, sagte ein Sprecher der Polizei.

+++ Party in Dortmund: Meisterschale und Punkterekord! +++

In der Nacht zum Sonntag feierten mehrere Tausend Menschen bis in den frühen Morgen in der Dortmunder Innenstadt die achte Meisterschaft ihres Klubs. Allein der Alte Markt in der City war ab 19.00 Uhr mit 5000 Fans gefüllt. Die Polizei musste lediglich bei einigen alkoholbedingten Streitigkeiten und beim Abbrennen von bengalischem Feuer eingreifen.

Schwarz-gelbe Menschentrauben hatten sich schon am Samstagmittag den Weg zum Stadion gebahnt, das mit 80.720 Besuchern seit Wochen ausverkauft war. Rund 12.000 Zuschauer verfolgten das 4:0 am letzten Saisonspieltag gegen den SC Freiburg beim Public-Viewing in den Westfalenhallen.

Als um 17.34 Uhr die Spieler des BVB die Meisterschale in den Händen hielten, drängten Zuschauer trotz aller Warnungen und Aufforderungen über den Stadion-Lautsprecher von der Südtribüne auf den Rasen. Dort rissen die Anhänger als Souvenirs große Stücke aus dem Rasen und demontierten die beiden Tore.

Der dritte Teil der Meisterfeier erfolgt am kommenden Sonntag (13. Mai) nach der Rückkehr der Mannschaft vom Pokal-Endspiel gegen Bayern München (12. Mai) in Berlin. Beim obligatorischen Autokorso der Spieler durch die Innenstadt werden rund 300.000 Menschen erwartet.

Mit Material von dpa und sid