Als ein Vertreter des diplomatischen Dienstes war der ehemalige HSV-Torwart Uli Stein nie bekannt. Entsprechend klar formulierte Stein auch seine Kritik an Stürmer Lukas Podolski. Er sei der "faulste Spieler der Bundesliga".
Seitdem kann sich der Nationalspieler vor Solidaritätsadressen kaum retten - von Bundestrainer Joachim Löw bis Karl-Heinz Rummenigge, dem Vorstandschef des FC Bayern. Zugegeben, man kann über Steins Wortwahl geteilter Meinung sein. Unstrittig ist aber auch, dass Podolski, Leitbild des Sommermärchens der WM 2006, seit nunmehr vier Jahren seiner Form hinterherläuft. Gescheitert beim FC Bayern, dann versagt als Hoffnungsträger beim 1. FC Köln mit kümmerlichen zwei Saisontoren.
Besonders der Vergleich zu Bastian Schweinsteiger, auch ein Aushängeschild der WM 2006, verdeutlicht den Absturz des lebenslustigen Rheinländers. Im Gegensatz zu Podolski kämpfte sich Schweinsteiger verbissen durch seine Krise, verbat sich sogar öffentlich den Teenie-Beinamen "Schweini". Jetzt ist Schweinsteiger ein Schlüsselspieler beim Rekordmeister, kann in dieser Saison drei Titel mit seinem Verein gewinnen.
Und Podolski? Er hat in den kommenden Wochen bei der WM die Chance, es auf dem Platz seinen Kritikern zu zeigen. Auf der ganz großen Bühne könnte es seine letzte sein.