Freezers-Trainer Benoît Laporte spricht über die abgelaufene Saison 2012/13 und wagt einen Ausblick auf die neue Spielzeit.
Hamburg. Am Sonnabend (18 Uhr) feiern die Hamburg Freezers gemeinsam mit den Fans in der Fischauktionshalle den Abschluss der Spielzeit 2012/13. Vorher nahm sich Benoît Laporte Zeit, um über das Ausscheiden gegen die Eisbären Berlin und die Zukunft der Freezers zu sprechen. Im Abendblatt spricht der Cheftrainer über ...
... die abgelaufene Saison 2012/13 und das Ausscheiden in den Play-offs gegen die Eisbären Berlin:
"Die Eisbären haben unheimlich schlau gespielt. Sie wissen, wie man in den Play-offs spielen muss, um zu gewinnen. Sie haben es geschafft, ihre Emotionen zu kontrollieren. Wir haben uns vielleicht zu sehr mit Randthemen beschäftigt. Dazu war natürlich die Matchstrafe gegen Eric Schneider ein wesentlicher Faktor, warum wir es am Ende nicht geschafft haben, die Berliner auszuschalten. Außerdem haben wir in Schlüsselsituationen, vor allem im Überzahlspiel, die falschen Entscheidungen getroffen. So ist es wahnsinnig schwer, die Eisbären in den Play-offs zu schlagen. Aber daraus werden wir lernen."
... über die späte Leistungsexplosion seiner ausländischen Stürmer:
"Schon als ich im Dezember 2010 herkam, fragte ich mich, warum Spieler, die vorher woanders gute Leistungen gebracht haben, hier diese nicht mehr abrufen können. Obwohl ich schon lange im Geschäft bin, kann ich diese Frage noch nicht beantworten. Hätten alle Schlüsselspieler in der Hauptrunde ähnlich gute Leistungen abgerufen wie in den Play-offs, wären wir womöglich Erster oder Zweiter geworden.
... über Personalplanungen im Sturm:
"Wir werden auf jüngere Spieler setzen, die noch heiß sind und nicht glauben, dass sie schon irgendetwas erreicht haben, bloß weil sie einen Vertrag bei den Freezers unterschrieben haben. Wir brauchen keine Profis, die sich in eine Komfortzone begeben und das Spiel verwalten wollen. Sie sollen Spaß am Eishockey haben, aber jeden Tag hart arbeiten wollen."
... über die Hierarchie in der Mannschaft und Kapitän Christoph Schubert:
"Ich denke, dass man nie genug Leader haben kann. Es gab Spieler, die ihre Rolle ausgefüllt haben, andere aber nicht. Ich wünsche mir in der Zukunft von einem Duvie Westcott und einem Mathieu Roy noch mehr Präsenz in der Kabine. Das gilt aber auch für Kapitän Christoph Schubert. Er ist manchmal zu nett. Mit seiner Vita als Ex-NHL-Profi und Nationalspieler muss er dominanter im Team sein. Das muss er lernen. Ich glaube, dass er das in der kommenden Spielzeit umsetzen wird. Durch die Abgänge von Rob Collins, Thomas Dolak und Patrick Köppchen wird sich ohnehin eine neue Hierarchie bilden. Gerade Köppchen war als Typ sehr dominant. Wenn er nicht mehr da ist, können andere an seiner Stelle Führungsaufgaben übernehmen.
... über den neuen Co-Trainer Serge Aubin, der Henry Thom ersetzt:
"Es ist uns schwergefallen, Henry abzugeben. Serge hat dem Trainerteam schon in dieser Saison mit seiner Erfahrung sehr geholfen. Wie die genaue Zusammenarbeit aussehen wird, klären wir im Sommer. Es kann sein, dass es Veränderungen gibt. Angedacht ist, dass ich mich künftig bei den Spielen um die Einteilung der Abwehrspieler kümmere und Serge die Stürmer betreut. Gerade mit den jungen Spielern wie Nico Krämmer, Julian Jakobsen und Garrett Festerling hat er schon in dieser Spielzeit viel gearbeitet.
... über die Gewinner der Saison 2012/13 im Kader:
"Die jungen Spieler haben sich hervorragend entwickelt, allen voran die deutsche Topreihe mit Jerome Flaake, David Wolf und Festerling. Aber auch Krämmer, Marius Möchel und James Bettauer haben einen großen Schritt in ihrer Entwicklung gemacht. Dazu hat mir gefallen, wie Roy und Westcott auf Anhieb ihre Leistung gebracht haben. Kevin Schmidt gehörte zudem zu unseren konstantesten Spielern.