Trotz Forderung einer Renn-Absage der Amnesty: Der Weltverband Fia bittet seine Fahrer am 22. April zum Start des Rennens in Bahrain.
Shanghai. Das umstrittene Formel-1-Rennen in Bahrain am 22. April wird nicht abgesagt. Dies erklärte der Automobil-Weltverband Fia am frühen Freitagmorgen in einer Mitteilung. "Die Fia bestätigt, dass der Grand Prix von Bahrain wie geplant stattfinden wird“, hieß es dort: "Aufgrund der laufenden Informationen, die die Fia zu diesem Zeitpunkt hat, sind alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um ein Formel-1-Rennen in Bahrain austragen zu können.“
Auch die Teams wurden in einem Treffen mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone offenbar davon überzeugt, in Bahrain zu fahren. "Das Verwirrende war die Unsicherheit, aber jetzt ist für alle geklärt, dass es in der kommenden Woche ein Rennen in Bahrain geben wird“, sagte Sebastian Vettels Red-Bull-Teamchef Christian Horner dem Fachmagazin Autosport. Zwar gebe es "zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen“, erklärte der Brite: "Aber wir werden unser Bestes geben, dass unsere Jungs und Mädchen sich in einer sicheren Umgebung aufhalten, und ich zweifle daran keinen Augenblick lang. Das Statement der Fia ist eindeutig, und Tausende Leute werden an diesem Rennen teilnehmen, nicht nur Red Bull.“
Der Verband verwies darauf, dass Fia-Präsident Jean Todt im ständigen Austausch mit sämtlichen Behörden und Gremien stehe und keinerlei Informationen erhalten habe, die eine Austragung gefährden würden. Zuvor war berichtet worden, dass es am Sonnabend zu einem abschließenden Treffen zwischen Todt, Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und den Teams kommen würde.
Amnesty International forderte Renn-Absage
Zuletzt hatten sich nach neuerlichen Unruhen die Stimmen gemehrt, das Rennen im Golfstaat wie im letzten Jahr abzusagen. Sogar Ecclestone hatte erstmals Verständnis für Sicherheitsbedenken auch aus Reihen der Teams geäußert. Unter anderen hatte es von Seiten der Menschenrechtsorganisation Amnesty International die Forderung einer Renn-Absage gegeben.
In Bahrain kam es wegen der anhaltenden Proteste für mehr Reformen zuletzt wieder zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei. Am Montagabend waren bei einem Bombenanschlag in dem Golfstaat sieben Polizisten verletzt worden. Bereits 2011 war der Grand Prix wegen blutiger Unruhen abgesagt worden. In diesem Jahr wollten Streckenbetreiber und Regierung dies aber vermeiden.
Die Fahrer hatten in den letzten Tagen Aussagen weitestgehend vermieden und an die Fia verwiesen. Michael Schumacher (Mercedes) und Mark Webber (Red Bull) hatten sich dagegen klar geäußert. "Ich bin sicher, dass sie dort alles dafür tun, dass wir keine Probleme haben werden“, hatte Schumacher gesagt. Man könne nicht ignorieren, "dass wir alle im Hinterkopf haben, dass wir nicht in die Unruhen involviert werden wollen“, hatte sich Sebastian Vettels Teamkollege Webber geäußert.
Mit Material von sid und dpa