Hamburg. Trainerberater Marc Kosicke spricht im Abendblatt-Podcast über die Zukunft von Jürgen Klopp bei Red Bull, die Gründe und die Folgen.
Es war eine Nachricht, die in der Fußballszene für ein echtes Beben sorgte. Als Red Bull Anfang Oktober die Verpflichtung von Jürgen Klopp als Global Head of Soccer verkündete, war der Aufschrei vor allem bei den Fußballromantikern und Traditionalisten groß. Ab Januar wird sich der langjährige Trainer des FC Liverpool und von Borussia Dortmund um die strategische Ausrichtung bei RB kümmern.
Einen großen Anteil an der Verpflichtung hatte auch Marc Kosicke. Der 53-Jährige ist seit vielen Jahren der Berater von Klopp. „Ich war da massivst involviert“, sagte der Bremer am Montag im Abendblatt-Podcast „HSV - wir müssen reden“ über den Wechsel von Klopp zu RB. Kosicke arbeitete schon 2008 an der Seite von Klopp, als dieser vor einem Wechsel zum HSV stand, es aber im Volkspark zu viele Zweifel gab. Stichwort zerrissene Jeans.
Nun spricht Kosicke ausführlich über den Wechsel von Klopp zu Red Bull. „Jürgen hat schon immer positiv über Red Bull Fußball gesprochen, weil er einfach die Arbeit sehr schätzt, die dort geleistet wird, weil er ja auch in Liverpool einige Spieler aus Salzburg oder Leipzig, die in sein Spielsystem immer top gepasst haben, transferiert hat“, sagt Kosicke.
Kosicke verteidigt Klopp-Wechsel zu Red Bull
Dass Klopp mit dem Wechsel nur wenig neue Freunde machen werde, war beiden klar. „Wir haben immer gewusst, es gibt einen Teil von Menschen, der dich dann nicht mehr mögen wird. Aber wie sagt er immer so schön: Wenn du versuchst, es jeden Tag allen recht zu machen, wirst du auch jeden Tag scheitern. Und er muss für sich den richtigen Job nach 25 Jahren an der Seitenlinie finden. Und da ist dieses etwas übergeordnete Arbeiten auf globaler Ebene in einem Sportumfeld, was so viele Möglichkeiten bietet, einfach auch noch mal spannend. Und deswegen haben wir dann entschieden, dass die Konsequenzen durchaus zu tragen sind“, sagt Kosicke, der Klopp nun schon seit 18 Jahren berät.
Dass Klopp bereits in aktuelle Trainerentscheidungen bei Red Bull eingebunden ist, etwa bei der Personalie Marco Rose in Leipzig, dementiert Kosicke. „Jürgen hat immer gesagt: Ich fange im Januar an und bis dahin werde ich keine Entscheidungen treffen.“
Auch von der Spekulation, dass Klopp früher oder später Bundestrainer werde, hält Kosicke nichts. „Weil Jürgen im Moment überhaupt keine Lust hat, Trainer zu sein“, sagt Kosicke. Grundsätzlich schließt er aber nicht aus, dass es in ferner Zukunft doch noch mal dazu kommt, dass Klopp Bundestrainer werde. „Das Leben ist ja dynamisch. Und wenn es dann dazu kommen sollte, wäre das sicherlich auch noch eine Facette, die ich nicht ablehnen würde“, so Kosicke.