Paris. Lückenloses Sicherheitssystem? Funktionierende Technik? In Paris nicht gesichert. Sicher erscheint nur eines: Es gibt keine klaren Aussagen.

Als Menschen der klaren Worte haben sich die Pariser bislang nicht offenbart. Beginnend bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele und der Suche nach meinem Platz im Pressesektor. „Vielleicht müssen Sie dort entlang“; „vielleicht da vorne rechts“; „vielleicht auf der anderen Seite der Seine“.

Vier Augenringe für Olympia

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    Die genervte Reaktion, ich könne kein weiteres Vielleicht gebrauchen, wird achselzuckend quittiert. „Dann gehen Sie eben hier rein.“ So lande ich im Bereich für teuer dafür bezahlende Sponsoren, in dem ich nichts verloren habe (so viel zur Sicherheit), aber natürlich bleibe.

    Wie der Olympia-Übertragung in Paris der Stecker gezogen wird

    Vielleicht hätte ich nach dieser Episode mein Glück nicht überstrapazieren sollen – aber der Fernseher im Hotel ging nicht an, und vielleicht kann man von der Rezeption Hilfe erwarten. Oui, man schicke jemanden vorbei. Zwei Minuten später klopft eine Putzfrau, um sich des Problems anzunehmen. Vielleicht müsse man nur den Stecker ziehen und wieder stecken. Spoiler: Das war‘s nicht. Dann sei es vielleicht die Batterie der Fernbedienung. Es werde jemand kommen.

    Rupert Fabig (33) ist Redakteur im Sportressort des Abendblatts.
    Rupert Fabig (34) berichtet von den Olympischen Spielen in Paris. © Funke Foto Services | Marcelo Hernandez

    Auftritt Putzkraft Nummer zwei. Dieser rabiate Herr zieht den Stecker, schließt das TV-Gerät wieder ans Stromnetz an und drückt vergeblich auf der mitgebrachten Fernbedienung herum. Egal, der Haustechniker komme gleich, mit dem müsse er sowieso sprechen.

    Aussicht auf Hilfe: Ja? Nein? Jein!

    Die Wartezeit verkürzt er sich, indem er ungebeten auf meinem Balkon raucht. Immerhin: Der heraneilende Techniker zieht den Stecker, steckt ihn wieder und bringt den Fernseher zum Laufen. Ich zappe zum Olympia-Sender Eurosport, ehe auch diese Fernbedienung den Dienst quittiert. Dann muss die Kiste eben zwei Wochen durchlaufen.

    Als ich spätabends zurückkomme, stelle ich fest, dass mein Plan durchkreuzt wurde: automatische Abschaltung. Also wieder zur Rezeption. Sie ist nicht besetzt – der Nachtportier raucht. Wenigstens nicht auf meinem Balkon.

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    Nachdem er durchgeatmet hat, geschieht das Wunder. Auf die Frage, ob ich vielleicht eine neue Fernbedienung bekommen könne, erhalte ich endlich eine klare Antwort: „Non.“