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Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 31. Oktober 2021:
- Gladbach gewinnt mit viel Dusel gegen Bochum
- Augsburg schießt sich gegen Stuttgart aus der Krise
- Podolski: Kimmich „als Schwerverbrecher hingestellt“
- Paderborn stürmt auf Rang vier – Regensburg bleibt dran
- Chelsea-Fans feiern „super Tommy Tuchel“
- Frankfurt: Krösche gibt Glasner Rückendeckung
Gladbach gewinnt mit viel Dusel gegen Bochum
Borussia Mönchengladbach hat nach der Pokal-Gala gegen den FC Bayern auch in der Bundesliga ein Erfolgserlebnis verbucht. Das Team von Trainer Adi Hütter setzte sich verdient, aber in der Schlussphase mit viel Dusel 2:1 (2:0) gegen den VfL Bochum durch und feierte den ersten Ligasieg über den Aufsteiger seit 24 Jahren. Vor 42.361 Zuschauern erzielten Alassane Plea (12. Minute) und Jonas Hofmann (40.) die Gladbacher Treffer vier Tage nach dem 5:0 gegen die Münchner. Danny Blum (86.) sorgte per fulminantem Freistoß nur noch für den Anschluss der Bochumer, die fortan vergeblich auf den Ausgleich drängten. Der Revierclub liegt als Tabellen-14. einen Punkt vor der Abstiegszone, Gladbach verbesserte sich auf Rang zehn.
Augsburg schießt sich gegen VfB aus der Krise
Der FC Augsburg und Trainer Markus Weinzierl haben nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg in Serie einen Schritt aus der Krise gemacht. Beim 4:1 (1:1) gegen den VfB Stuttgart feierte der Tabellen-16. seinen zweiten Saisonsieg und rückte bis auf einen Zähler an die Gäste heran. Stuttgarts Chris Führich sorgte in der siebten Minute vor 17.500 Zuschauern für die verdiente Führung des VfB. Reece Oxford (30.) und FCA-Kapitän Jeffrey Gouweleeuw (53.) drehten die Partie mit ihren Treffern jeweils per Kopf nach einer Ecke. Joker Florian Niederlechner (72.) und Alfred Finnbogason (81.) erhöhten sogar noch.
Podolski: Kimmich „als Schwerverbrecher hingestellt“
Ex-Nationalspieler Lukas Podolski hat Joshua Kimmich in der Impfdebatte in Schutz genommen – und einen sehr gewagten Vergleich angebracht. „Jeder kann selber entscheiden, was er macht, und da verstehe ich nicht, warum man den Joshua Kimmich da so als Schwerverbrecher hinstellt“, sagte der 36-Jährige der „Bild“.
Podolski sieht den ungeimpften Profi des FC Bayern München, der zusammen mit Teamkollege Leon Goretzka die Spendenaktion „We Kick Corona“ ins Leben gerufen und finanziell unterstützt hat, in ein falsches Licht gerückt. „Es wird dem Joshua auch nicht gerecht, ihn jetzt an den Pranger zu stellen für so was“, meinte Podolski, der in der öffentlichen Debatte sogar eine Art Impfzwang sieht: „Man zwingt einen ja fast schon, sich da was reinspritzen zu lassen, das ist ja das absurd. Der Druck wird ja jeden Tag erhöht.“
Zuletzt hatte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zu dem Thema geäußert. „Interessant sind ja die Argumente, mit denen er seine Entscheidung begründet, denn es gibt auf seine Fragen und Zweifel sehr gute Sachargumente, die allgemein verfügbar sind“, sagte die CDU-Politikerin der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS): „Vielleicht macht sich Joshua Kimmich darüber ja auch noch Gedanken. Er ist ja als sehr reflektierter Fußballer bekannt.“
Paderborn nun Vierter – Regensburg bleibt dran
Mit einem der schnellsten Hattricks in der Zweitliga-Geschichte hat Sven Michel den SC Paderborn knapp hinter die Aufstiegsränge geführt. Dem Stürmer der Ostwestfalen gelangen am Sonntag beim 4:2-Erfolg in Karlsruhe binnen nicht einmal neun Minuten drei Treffer nacheinander. Mit dem fünften Auswärtssieg in Serie schoben sich die Paderborner auf Rang vier vor. Der KSC, der am Mittwoch mit dem Pokalsieg in Leverkusen noch für eine große Überraschung gesorgt hat, startete zwar noch eine Aufholjagd, schaffte aber nur zwei Treffer.
Der Tabellenzweite Jahn Regensburg konnte den Rückstand auf Spitzenreiter FC St. Pauli nach dem 3:0-Erfolg beim Schlusslicht FC Ingolstadt auf einen Punkt verkürzen und bleibt das Überraschungsteam der Saison. Aufsteiger FC Hansa Rostock schaffte mit dem 2:1 gegen Fortuna Düsseldorf den zweiten Heimsieg und baute damit den sicheren Abstand zu den direkten Abstiegsrängen aus.
Chelsea-Fans feiern „super Tommy Tuchel“
Den neuen Fangesang zu seinen Ehren hatte Thomas Tuchel glatt verpasst. Beim 3:0-Sieg des FC Chelsea bei Newcastle United stimmten die Anhänger der Londoner mehrfach ihr Lied vom „super Tommy Tuchel an“, doch der Chefcoach bekannte: „Ich habe das gar nicht gehört. Wenn es so ist, dann ist das natürlich toll.“ Durch den verdienten Sieg baute Chelsea seine Tabellenführung in der Premier League aus. Drei Punkte liegt der Champions-League-Sieger nun vor Jürgen Klopps FC Liverpool, sogar fünf Zähler vor Pep Guardiolas Manchester City.
Die beiden Verfolger hatten am Sonnabend gepatzt. Tuchel aber warnte die Chelsea-Anhänger vor verfrühter Titel-Euphorie. „Bleibt ruhig“, mahnte der 48-Jährige. Sein Team feiere in der Kabine nicht die Resultate der Konkurrenz, sondern beglückwünsche sich für die eigene Leistung. „Es ist noch ein weiter Weg. Ich fühle mich nicht wohl damit, die Ergebnisse anderer Teams zu feiern. Das rächt sich“, sagte Tuchel.
Der Tabellenzweite FC Liverpool hatte eine Zwei-Tore-Führung gegen Brighton & Hove Albion aus der Hand gegeben und kam in Anfield nur zu einem 2:2 (2:1). Manchester City verlor zuhause in Unterzahl 0:2 (0:1) gegen Crystal Palace.
Krösche gibt Glasner Rückendeckung
Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche hat Trainer Oliver Glasner trotz der durchwachsenen Bilanz den Rücken gestärkt. Glasner sei „auf jeden Fall Teil der Lösung“, sagte Krösche nach dem 1:1 (0:1) gegen Leipzig im ZDF: „Das ist immer ein Prozess. Wenn man einen neuen Trainer holt und der hat eine etwas andere Spielidee, dann braucht das auch Zeit.“
Er sei generell „ein sehr geduldiger Mensch“, ergänzte der 41-Jährige bei Sky: „Grundsätzlich geht es darum, dass wir die Dinge besser machen. Wie wir derzeit Fußball spielen, ist nicht unser Anspruch. Die anderen Dinge passen, die fußballerische Lösung im Spiel nach vorne – daran müssen wir arbeiten.“
Die Eintracht liegt nach zehn Spieltagen auf Rang 15, bislang gelang lediglich ein Saisonsieg. Auch Glasner selbst erbat sich zur Implementierung seines Spielstils Geduld. „Das Spiel war vorher extrem von Flanken geprägt“, sagte der 47-Jährige. Nach dem Abgang von Strafraumstürmer Andre Silva müsse das Team aber „andere Mittel anwenden. Das klappt momentan noch nicht so gut. Aber wir arbeiten dran.“