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Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 02. März 2021:

  • Dortmund zerstört Roses letzten Titeltraum
  • Barça: Ex-Präsident Bartomeu wieder freigelassen
  • Bielefelds neuer Trainer von Fans abgelehnt
  • Angeliño fehlt Leipzig auch gegen Wolfsburg
  • Grammozis soll neuer Schalke-Trainer werden
  • Liverpool-Ikone Ian St John nach langer Krankheit gestorben
  • Leipzigs Rückspiel gegen Liverpool wohl auch in Budapest
  • Real Madrid patzt gegen San Sebastian
  • Wegen Corona: Lazio vs. FC Turin muss verlegt werden
  • 30 Prozent der Fans unzufrieden mit Schiedsrichtern

Dortmund zerstört Roses letzten Titeltraum

Borussia Dortmund steht zum ersten Mal seit acht Jahren wieder im Halbfinale des DFB-Pokals. Der BVB gewann am Dienstagabend das brisante Viertelfinal-Duell bei Borussia Mönchengladbach und dem künftigen Trainer Marco Rose mit 1:0 (0:0) und schaffte damit im dritten Anlauf erstmals einen Pokal-Erfolg in Gladbach. Jadon Sancho (66. Minute) nutzte in einem intensiven Spiel einen schweren Abspielfehler von Nationalspieler Florian Neuhaus zum einzigen Treffer der Partie. Dortmunds Mahmoud Dahoud sah in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte (90.+3).

Mit dem 15. Einzug in ein Pokal-Halbfinale verdarb Dortmund aber auch seinem künftigen Trainer Marco Rose die Saison mit Borussia Mönchengladbach. Gladbach muss nun in der Fußball-Bundesliga eine Aufholjagd starten, um noch die erneute Europapokal-Qualifikation zu schaffen. Im Achtelfinale der Champions League droht nach dem 0:2 im Hinspiel gegen Manchester City zudem das Aus. Seit Rose vor gut zwei Wochen seine Entscheidung öffentlich machte, im Sommer nach Dortmund zu wechseln, geht es für die Gladbacher bergab: Die Pokalpleite am Dienstag ausgerechnet gegen Roses künftigen Club war die vierte Pflichtspiel-Niederlage am Stück seitdem.

Barça: Bartomeu wieder frei

Einen Tag nach seiner Festnahme im Zuge der Razzia beim FC Barcelona ist Ex-Präsident Josep Maria Bartomeu vorläufig wieder freigelassen worden. Der 58-Jährige und sein ehemaliger Berater Jaume Masferrer wurden am Morgen einem Richter vorgeführt, machten nach Gerichtsangaben aber „von ihrem Recht Gebrauch, nicht zu sprechen“. Die Ermittlungen liefen trotz der Freilassung weiter, hieß es.

Am Montag waren die Büroräume des Klubs von der Polizei durchsucht worden. Neben Bartomeu, der im Oktober als Präsident zurückgetreten war, wurden auch Geschäftsführer Oscar Grau und Roman Gomez Ponti, Leiter der Rechtsabteilung, vorläufig festgenommen. Die beiden wurden bereits am Montagabend wieder auf freien Fuß gesetzt.

Ein Polizist steht vor dem Stadion des FC Barcelona. In den Büroräumen finden parallel Durchsuchungen statt.
Ein Polizist steht vor dem Stadion des FC Barcelona. In den Büroräumen finden parallel Durchsuchungen statt. © Imago / Agencia EFE | Unbekannt

Die Razzia stand in Zusammenhang mit der „BarçaGate“-Affäre aus dem vergangenen Jahr. Dabei steht der Vorwurf im Raum, dass Vereinsfunktionäre eine Firma beauftragt haben sollen, um in den Sozialen Netzwerken unter anderem frühere und aktuelle Spieler zu diffamieren, die sich kritisch gegen den damaligen Präsidenten Bartomeu geäußert hatten. Ziel der Kampagne sollen unter anderem die Starspieler Lionel Messi und Xavi sowie Ex-Trainer Pep Guardiola gewesen sein.  

Spanischen Medienberichten zufolge habe Barça dafür eine Million Euro bezahlt. Bartomeu hatte hingegen behauptet, die Firma sei nur angeheuert worden, um Beiträge in den sozialen Medien zu überwachen.

Bielefelds neuer Trainer von Fans abgelehnt

Frank Kramer lässt sich durch den kühlen und teilweise ablehnenden Empfang von vielen Fans nach der Beurlaubung des beliebten Aufstiegstrainers Uwe Neuhaus nicht irritieren. „Ich nehme das zur Kenntnis und respektiere die Reaktionen“, sagte der 48-Jährige bei seiner Vorstellung als neuer Trainer von Arminia Bielefeld. „Ich werde versuchen, es durch harte Arbeit in die richtigen Bahnen zu lenken. Und ich bin zu Tausend Prozent sicher, dass wir uns die Akzeptanz erarbeiten werden.“

Die Geschäftsführer Samir Arabi und Markus Rejek zeigten derweil „volles Verständnis“ für die Reaktionen der Fans. „Aber wir treffen unsere Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne des Clubs. Und nicht nach irgendwelchen Meinungen in Foren oder im Netz“, sagte Arabi.

Angeliño fehlt Leipzig auch gegen Wolfsburg

Leipzig muss auch im Viertelfinale des DFB-Pokals auf Angeliño verzichten. Wie Trainer Julian Nagelsmann mitteilte, wird der Spanier am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) gegen den VfL Wolfsburg noch wegen einer Muskelverletzung fehlen. Der 23-Jährige hatte bereits am vergangenen Sonnabend im Ligaspiel gegen Gladbach (3:2) aussetzen müssen. 

Auf der linken Seite ist zudem ein Einsatz von Nationalspieler Marcel Halstenberg fraglich, den laut Nagelsmann „Probleme im Knie“ plagen. Auch Kapitän Marcel Sabitzer, der gegen Gladbach mit Wadenproblemen zur Halbzeit ausgewechselt werden musste, könnte gegen den VfL ausfallen. 

Grammozis soll neuer Schalke-Trainer werden

Auf der Suche nach dem fünften Trainer der Saison ist Schalke 04 offenbar fündig geworden. Nach übereinstimmenden Medienberichten sollen sich die Königsblauen für Ex-HSV-Profi Dimitrios Grammozis entschieden haben. Der 42-Jährige, nach anderthalb Jahren beim Zweitligisten Darmstadt 98 seit dem vergangenen Sommer vereinslos, soll auch bei einem Abstieg bleiben.

Nach dem Rauswurf von Trainer Christian Gross und Sportvorstand Jochen Schneider hatte beim Tabellenletzten „Eurofighter“ Mike Büskens am Montag das Training geleitet. Der Uefa-Cup-Sieger von 1997 soll allerdings auf Dauer als Co-Trainer agieren, wie Nachwuchschef Peter Knäbel, der aktuell die sportliche Verantwortung trägt, erklärte.

Als mögliche Trainer für einen Neuaufbau in der 2. Liga waren auch Steffen Baumgart (SC Paderborn) und der Ex-Schalker Domenico Tedesco (Spartak Moskau) gehandelt worden. Sie stünden aber erst im Sommer zur Verfügung. Grammozis war schon im vergangenen Oktober auf Schalke im Gespräch, damals entschied sich Schneider aber für Manuel Baum, der nur 79 Tage im Amt blieb.

Liverpool-Ikone Ian St John gestorben

Der FC Liverpool trauert um Vereinslegende Ian St John. Der Schotte, der mehr als 400 Spiele für die Reds absolviert hatte, starb am Montag im Alter von 82 Jahren. Das gab Liverpool am Dienstag bekannt und zitierte St Johns Familie: „Schweren Herzens müssen wir mitteilen, dass wir unseren Ehemann, Vater und Großvater nach langer Krankheit verloren haben“, hieß es in der Mitteilung. Er sei friedlich im Kreise der Familie gestorben.

St John war 1961 für die damalige Rekordsumme von 37.500 Pfund vom FC Motherwell nach Anfield gewechselt und war in seiner ersten Saison mit den von Bill Shankly trainierten Reds aufgestiegen. Von 1961 bis 1971 absolvierte St John 425 Spiele im roten Trikot und erzielte 118 Tore für Liverpool. Mit ihm gewann das Team zweimal die englische Meisterschaft und einmal den FA Cup. Für die Nationalmannschaft Schottlands lief St John 21 Mal auf.

Ian St John (den Pokal von unten haltend) nach dem Gewinn des FA Cups.
Ian St John (den Pokal von unten haltend) nach dem Gewinn des FA Cups. © Imago / PA Images | Unbekannt

Rückspiel Leipzig vs. Liverpool auch in Budapest

Das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League zwischen RB Leipzig und dem FC Liverpool soll aufgrund von Reisebeschränkungen ebenfalls in Budapest stattfinden. Das berichtete die „Times“ (Dienstag), nachdem dem gastgebenden englischen Meister von Trainer Jürgen Klopp für die Partie am 10. März mehrere andere Optionen nicht zur Verfügung stehen. Die Stadien von Feyenoord Rotterdam und Udinese Calcio sollen ebenfalls angefragt worden sein. Bereits das erste Aufeinandertreffen wurde Ende Februar in Budapest ausgetragen, Liverpool siegte 2:0.

Dass nun auch das Rückspiel in die ungarische Hauptstadt verlegt wird, hat sich lange abgezeichnet. Die Uefa hatte den Klopp-Club bereits vor dem Hinspiel um eine zweite Verlegung gebeten, da Leipzig nach der Rückkehr aus England aufgrund der Corona-Beschränkungen der Bundesregierungen eine zweiwöchige Quarantäne drohen würde. Einzig eine Meinungsänderung der Gesundheitsbehörden würde Leipzig die Reise nach Liverpool ermöglichen, diese ist jedoch nicht absehbar.

Das Hinspiel gewann Liverpool mit 2:0 gegen Leipzig, das offiziell Heimrecht in Budapest hatte.
Das Hinspiel gewann Liverpool mit 2:0 gegen Leipzig, das offiziell Heimrecht in Budapest hatte. © Imago / motivio | Unbekannt

Bielefeld stellt neuen Trainer Kramer vor

Arminia Bielefeld hat Frank Kramer als Nachfolger seines Aufstiegstrainers Uwe Neuhaus verpflichtet. Der frühere DFB-Juniorencoach Kramer (48) unterschrieb beim Aufsteiger bis Sommer 2023. Er wird um 13 Uhr vorgestellt. Die Arminia hat fünf Spiele in Serie nicht gewonnen, dennoch kam die Trennung von Neuhaus (61) am Montag angesichts von Zeitpunkt und Tabellenstand überraschend. Bielefeld ist mit 18 Punkten Tabellen-16., punktgleich mit einem Nichtabstiegsplatz. Zudem haben die Ostwestfalen noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Kramer war in seiner bisherigen Laufbahn bereits als Interimstrainer bei Hoffenheim sowie als Coach der Zweitligisten Düsseldorf und Fürth tätig gewesen, zudem trainierte er die U18, U19 und U20 des DFB. Zuletzt arbeitete er als Nachwuchschef bei Red Bull Salzburg in Österreich. Sein Debüt auf der Trainerbank der Arminia wird Kramer am Sonntag (18 Uhr/Sky) beim Heimspiel gegen Union Berlin geben.

Frank Kramer ist neuer Trainer von Arminia Bielefeld.
Frank Kramer ist neuer Trainer von Arminia Bielefeld. © dpa | Christian Charisius/dpa

Real Madrid patzt gegen San Sebastian

Mit Nationalspieler Toni Kroos in der Startelf hat Real Madrid im Titelkampf gepatzt. Nach zuletzt vier Siegen in Serie kamen die Königlichen gegen Real Sociedad San Sebastian nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Der Rückstand auf den Stadtrivalen Atletico Madrid liegt mit einem Spiel mehr auf dem Konto bei fünf Punkten.

Portu (55.) brachte die Gäste aus dem Baskenland in Führung. Junior Vinicius (89.) gelang spät noch der Ausgleich. Trainer Zinedine Zidane fehlten erneut einige Stammkräfte. Abwehrchef Sergio Ramos fällt nach einer Knie-Operation wochenlang aus. Eden Hazard (Muskelverletzung) und Torjäger Karim Benzema (Adduktorenverletzung) standen ebenfalls nicht im Kader.

Die Tabellenspitze in Spanien:

  • 1. Atlético Madrid: 24 Spiele, 58 Punkte
  • 2. FC Barcelona: 25 Spiele, 53 Punkte
  • 3. Real Madrid: 25 Spiele, 53 Punkte
  • 4. FC Sevilla: 24 Spiele, 48 Punkte

Wegen Corona: Lazio vs. FC Turin verlegt

Das für Dienstagabend geplante Serie-A-Duell Lazio Rom gegen den FC Turin kann nicht ausgetragen werden. Auf Anordnung der lokalen Gesundheitsbehörden musste der FC Turin auf die Reise nach Rom verzichten. Beim Turiner Erstligisten waren in den vergangenen Tagen zehn Spieler und Betreuer positiv auf die britische Variante des Coronavirus getestet worden. Diese ist besonders ansteckend. Die ganze Mannschaft steht unter Quarantäne.

30 Prozent der Fans unzufrieden mit Schiris

Mehr als 30 Prozent der deutschen Fußball-Fans klagen über die Leistungen der Schiedsrichter. Laut einer repräsentativen FanQ-Umfrage im Auftrag des Sport-Informations-Dienstes (SID) sind 13,26 Prozent der Anhänger mit den Leistungen der Unparteiischen in der 1. und 2. Bundesliga sehr unzufrieden, 16,84 Prozent unzufrieden. 40,08 Prozent betonten, die Leistungen seien weder gut noch schlecht.

Auch die Einführung des Video Assistant Referee (VAR) ist weiterhin im Fanlager umstritten. 37,2 Prozent der Befragten empfanden den Fußball vor Einführung des VAR deutlich attraktiver, 25,7 Prozent attraktiver. Lediglich 26,53 Prozent zeigen sich zufrieden, gerade einmal 3,29 Prozent der Fans bewerten die Leistungen mit der Höchstnote von fünf Sternen (sehr zufrieden).

Allerdings sieht die Fanbasis den VAR langfristig als unverzichtbar an. 61,3 Prozent unterstrichen, dass sie den VAR und die Video-Wiederholung am Spielfeldrand (On-Field-Review) nicht abschaffen würden.

Lesen Sie auch den Fußball-Ticker vom Vortag:

Laut der Anhänger habe die Attraktivität des Fußballs seit Einführung des VAR (63 Prozent) gelitten. Knapp 52 Prozent der Befragten halten es nicht mehr für zeitgemäß, dass Schiedsrichter neben ihrer sportlichen Karriere einen normalen Beruf ausüben. 

72 Prozent fordern, dass sich Schiedsrichter nach dem Abpfiff den Medienvertretern stellen sollten, um ihre Entscheidungen transparent zu machen. Die Fans wünschen sich generell mehr Einbindung der Anhänger. 80 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Schiedsrichter-Entscheidungen nach VAR oder On-Field-Review wie in der US-amerikanischen Football-Liga NFL für alle hörbar erklärt werden sollten.