Hamburg. Hamburger Thaiboxer kann gegen Weltranglistenersten WBC-Champion werden. Kampf zieht die Aufmerksamkeit der Kampfsportszene auf sich.

Weltmeister im Thaiboxen der Verbände WKN, WFCA und IMC ist er bereits. Doch den Kampf, der an diesem Sonnabend (21 Uhr/Livestream bei fight24.tv) im brandenburgischen Rathenow auf ihn wartet, bezeichnet Gerardo „Coco“ Atti als den größten seiner bisherigen Laufbahn.

Und das nicht ohne Grund: Wenn der 24 Jahre alte Hamburger gegen den zehn Jahre älteren Briten Juan Cervantes in den Ring steigt, um sich den vakanten WM-Titel des renommierten Weltverbands WBC im Cruisergewicht (bis 90,7 kg) zu sichern, dann treffen die Nummer eins (Cervantes) und zwei der WBC-Weltrangliste aufeinander. „Das ist ein Kampf, der große Aufmerksamkeit in der weltweiten Kampfsportszene erfährt“, sagt Ralf Stege.

Thaiboxen: Trainer von Siegchance überzeugt

Attis Cheftrainer, der als Inhaber des Kampfsportstudios Siamstore an der Horner Landstraße auch Arbeitgeber des als Sport- und Fitnesskaufmann bei ihm angestellten Vorzeigekämpfers ist und das WM-Duell als Hauptkampf der Veranstaltungsreihe „Day of Destruction“ organisiert, ist von der Siegchance seines Schützlings überzeugt. „Wir haben sieben Wochen Vorbereitung auf einem Niveau gemacht, das Coco bislang nicht kannte“, sagt er.

Auch wenn der in Mexiko geborene Brite mehr K.-o.-Siege (18 aus 32) aufweist als der vor zehn Jahren nach Hamburg gekommene Togolese Thaiboxkämpfe (bislang zehn), sieht sich der Mann, der unter dem Kampfnamen „The Blade“ in den Ring steigt und für die WM-Chance seinen WBC-EM-Titel niederlegt, nicht als Außenseiter.

Attis größte Waffe ist sein Kopf

„Außer der Erfahrung fehlt mir nichts, um mit Cervantes mithalten zu können“, sagt er. Cheftrainer Stege widerspricht nicht. Im Gegenteil: Von dem Plan, bis mindestens Ende 2022 im Thaiboxen zu verbleiben, bevor der 186 Zentimeter lange Modellathlet eine Profikarriere in einer der angesehenen K1-Weltserien anstreben könne, würde er zumindest im Fall eines Sieges am Sonnabend abrücken. „Ich glaube, dass Coco bereit für den Schritt ins Profigeschäft ist, auch wenn wir wissen, dass dort noch ganz andere Kaliber als Cervantes warten.“

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Gerardo Atti möchte am liebsten bei ONE Championship, einer der größten Kampfsportserien der Welt, seine Chance suchen. Zwei Qualifikationskämpfe hat er dafür bereits bestritten. Seine größte Waffe im Ring sei mittlerweile sein Kopf.

Gerardo Atti: „Ich bin total auf den Sport fokussiert"

„Am Anfang meiner Karriere wollte ich die Gegner unbedingt ausknocken, war viel zu hektisch. Jetzt kämpfe ich cleverer und bin total auf den Sport fokussiert“, sagt er. Sein Motto „Your mind is your best weapon“ hat er sich sogar auf den rechten Oberarm tätowieren lassen. Am Sonnabend muss er beweisen, dass er es befolgen kann.