Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 7. Februar 2021:
- Klopp von Guardiola deklassiert – Gündogan trifft doppelt
- DFB-Pokal: Hammerlos für Dortmund – Essen gegen Kiel
- Ex-HSV-Profi Hinterseer bei Club-WM Sechster
- Ibrahimovic schießt 500. Tor bei Mailand-Sieg
- Herausragender Kostic führt Frankfurt auf Platz vier
- Gladbach-Fans kritisieren Trainer Rose
- Nach Video-Eklat: Köln will Drexler bestrafen
- Köln-Coach Gisdol rechnet mit Kritikern ab
- Leipzig gegen Liverpool nach Budapest verlegt
- Dortmund stützt erfolglosen Trainer Terzic
- Fürth bleibt dem HSV auf den Fersen
- Özil enttäuscht über Heimpleite gegen Galatasaray
- Spanien: Rot für zwei Trainer nach Horror-Foul
- 300 Lautern-Fans auf dem Betze: Polizei ermittelt
Liverpool verliert Spitzenspiel gegen ManCity
Ilkay Gündogan hat die letzten Träume von einer Titelverteidigung des FC Liverpool und Trainer Jürgen Klopp zerstört. Der deutsche Nationalspieler erzielte einen Doppelpack bei Manchester Citys 4:1 (0:0)-Sieg an der Anfield Road. Was zur Pause noch nach einer müden Nullnummer aussah, entwickelte sich zum Debakel für Klopp und sein Team. Der strahlende Sieger neben Gündogan ist dagegen City-Coach Pep Guardiola, der mit seiner Mannschaft einen riesigen Schritt Richtung Titel in der Premier League gemacht hat.
Für Liverpool ist es bereits die dritte Heimniederlage in Serie. Der Rückstand des Meisters auf den Tabellenführer beträgt mittlerweile zehn Punkte, wobei City sogar ein Spiel weniger absolviert hat.
Der überragende deutsche Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan, der in der ersten Hälfte einen Strafstoß verschossen hatte, wurde mit zwei Toren (49./73. Minute) zum Matchwinner. Außerdem trafen Raheem Sterling (76.) und Phil Foden (83.) in Anfield für die äußerst effizienten Gäste, die allerdings auch von Aussetzern des Liverpool-Keepers Alisson profitierten. Den nicht lange währenden Ausgleich für die Reds erzielte Mohamed Salah (63.) per Strafstoß.
DFB-Pokal: Hammerlos für BVB
Die durch den Hamburger Segler Boris Herrmann durchgeführte Auslosung des Viertelfinales im DFB-Pokal hat dem BVB ein schwieriges Duell beschert: Dortmund gastiert in der Runde der letzten Acht bei Borussia Mönchengladbach mit Trainer Marco Rose, der für die kommende Saison als BVB-Coach im Gespräch ist.
Regionalligist Rot-Weiss Essen empfängt derweil Zweitligisten Holstein Kiel. Die Essener hatten überraschend Bayer Leverkusen mit 2:1 nach Verlängerung aus dem Wettbewerb geworfen. In den weiteren Partien spielen: Zweitligist Regensburg gegen Werder Bremen sowie RB Leipzig gegen den VfL Wolfsburg. Die Spiele finden am 2. und 3. März statt.
Ex-HSV-Profi Hinterseer bei Club-WM Sechster
Der frühere HSV-Profi Lukas Hinterseer ist mit seinem neuen Verein Ulsan Hyundai FC Sechster bei der Club-WM geworden. Im Spiel um Platz fünf unterlag die Mannschaft aus Südkorea am Sonntag in Doha Al-Duhail SC aus Katar mit 1:3 (0:1). Der Österreicher stand in der Startelf und spielte bis zur Pause. Er war in der Winterpause vom HSV zu Ulsan gewechselt.
Ibrahimovic schießt 500. Tor bei Mailand-Sieg
500-mal zlataniert: Zlatan Ibrahimovic hat beim 4:0-Sieg des AC Mailand gegen den FC Crotone sein 500. Pflichtspiel-Tor zur 1:0-Führung erzielt. Der schwedische Stürmer schaffte gegen den Tabellenletzten noch einen zweiten Treffer. Auch der ehemalige Frankfurter Ante Rebic schoss zwei Tore. Durch den klaren Sieg bleibt der AC Mailand Erster der Serie A mit zwei Punkten vor dem Stadtrivalen Inter Mailand.
Kostic führt Frankfurt auf Platz vier
Ist das derselbe Filip Kostic, der auch schon beim HSV spielte?, fragten sich einige HSV-Fans in den sozialen Netzwerken. Eintracht Frankfurt bleibt in diesem Jahr als einzige Mannschaft in der Bundesliga ungeschlagen. Die Hessen gewannen mit 3:1 (1:0) bei Hoffenheim und sind als Tabellenvierter weiter auf Champions League-Kurs.
Der herausragende Kostic (15. Minute), Evan Evan Ndicka(62.) und André Silva (64.) trafen im leeren Sinsheimer Stadion für die Gäste, Ihlas Bebou (47.) sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Hoffeheim ist Tabellenzwölfter. Ex-HSV-Profi Kostic war an allen drei Frankfurter Toren beteiligt. Eins erzielte der Serbe selbst, zwei bereitete er vor.
Fans kritisieren Gladbach-Coach Rose
Einige Fans von Borussia Mönchengladbach gehen nach dem 1:2 im Derby gegen den 1. FC Köln auf Distanz zu Trainer Marco Rose wegen seiner groß angelegten Rotation. „Mit dem Derby spielt man nicht...“, hieß es in einem Kommentar des Fanprojekts nach der fünften Niederlage gegen den Erzrivalen seit 2005. Bis zum Sonnabend hatte Rose mit Gladbach alle seine bisherigen drei Duelle gegen den FC gewonnen. Die erste Derbypleite unter ihm stieß den Anhängern insbesondere wegen der vielen Personalwechsel in der Startelf auf.
„Wer das Derby als idealen Zeitpunkt für ein Rotationsexperiment ansieht, hat Borussia Mönchengladbach nicht verstanden“, kommentierte das Fanprojekt. Rose hatte das Spiel gegen den Abstiegskandidaten zu gleich sieben Wechseln im Vergleich zum 2:1 im Pokal-Achtelfinale beim VfB Stuttgart drei Tage zuvor genutzt. Das nächste Pflichtspiel hat Gladbach aber erst acht Tage später in der Bundesliga bei Wolfsburg (So./18 Uhr).
Video-Eklat: Köln will Drexler bestrafen
Kölns Manager Horst Heldt hat nach dem Video-Eklat um Dominick Drexler eine Strafe für den Offensivspieler angekündigt. „Natürlich wird es die geben, das werden wir aber intern regeln. Es wird auch noch einen weiteren Spieler treffen. Wir werden überlegen, ob wir das karitativen Zwecken spenden“, sagte Heldt.
Vor dem Derby war im Internet ein Video aus dem Kölner Mannschaftsbus aufgetaucht. Drexler bezeichnet dort FC-Anhänger als „Spacken“, weil diese bei der Abfahrt des Busses Pyrotechnik gezündet hatten. Drexler entschuldigte sich später.
Um dieses Video geht es:
„Es deutete sich am Freitag an, dass es eine Verfehlung gibt. Die hat uns den ganzen Sonnabendvormittag begleitet“, sagte Heldt weiter: „Wir haben intensiv über das Thema gesprochen, es war für alle keine einfache Situation. Die Vorbereitung auf ein Derby sieht normalerweise anders aus. Uns war es wichtig, vor dem Spiel ein Statement abzugeben.“
Heldt ärgerte sich zudem, dass das Video überhaupt an die Öffentlichkeit geriet. Die Strafe solle nun aber intern bleiben. „Und das ist ja eine besondere Herausforderung beim 1. FC Köln“, sagte Heldt mit einem Augenzwinkern.
Köln-Coach Gisdol rechnet mit Kritikern ab
Wir bleiben beim 1. FC Köln und machen weiter mit Ex-HSV-Trainer Markus Gisdol, der bekanntlich inzwischen beim „Effzeh" angestellt ist. Der Coach beschwerte sich nach dem Derbysieg gegen Gladbach über die öffentliche Beurteilung seiner Arbeit. „Manchmal denkt man schon, ob alles so fair ist, was da passiert“, sagte Gisdol. Immerhin habe sein Team aus den vergangenen fünf Bundesligaspielen zehn Punkte geholt.
Allerdings leistet sich Köln eben auch immer wieder schlimme Aussetzer. So wie beim 0:5 in Freiburg, das dem besagten Aufschwung voraus ging. Anfang Januar hatte Gisdol – wieder einmal – angeblich kurz vor dem Rauswurf gestanden. Auch nach dem blamablen Pokal-Aus nach Elfmeterschießen beim Zweitligisten Regensburg musste der FC-Coach wieder Schlagzeilen wie „Druck für Gisdol“ lesen.
„Ich weiß aber natürlich schon, was wir für Möglichkeiten haben und welche Spieler uns zur Verfügung stehen“, sagte Gisdol. Selbst Gladbach-Coach Rose wünschte seinem Kollegen ungefragt, „jetzt ein paar Tage in Ruhe arbeiten zu können“.
Leipzig gegen Liverpool nach Budapest verlegt
Leipzig hat einen Ausweich-Spielort für das Achtelfinal-Heimspiel gegen den FC Liverpool in der Champions League gefunden. Wie die Uefa mitteilte, findet das Duell am 16. Februar in der Puskas Arena in Budapest statt. Die ungarische Hauptstadt war eine von zwei Optionen, die Club-Boss Oliver Mintzlaff ins Spiel gebracht hatte. Die Alternative, bei den Tottenham Hotspur in London zu spielen, wurde verworfen.
Die Sachsen können das Duell mit Liverpool und Teammanager Jürgen Klopp wegen der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen des Bundes nicht im heimischen Stadion austragen. Der Gegner darf wegen der in Großbritannien verbreiteten B.117-Mutation des Coronavirus nicht nach Deutschland einreisen.
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BVB stützt erfolglosen Trainer Terzic
Borussia Dortmund setzt trotz der anhaltenden sportlichen Talfahrt weiter auf Trainer Edin Terzic. „Es gibt von uns überhaupt keine Kritik an seiner Arbeit“, sagte Lizenzspielerchef Sebastian Kehl dem „Kicker“. Obwohl es unter der Regie des Favre-Nachfolgers in neun Bundesliga-Spielen bereits vier Niederlagen gab, hegt Kehl keine Zweifel: „Wir sehen jeden Tag wie Edin Terzic sowohl in fachlicher als auch in emotionaler Hinsicht mit den Spielern arbeitet. Wie akribisch er dabei zu Werke geht und wie klar er Problempunkte offen und ehrlich anspricht.“
Deshalb traue Kehl dem Coach „absolut“ zu, mit der Mannschaft die Qualifikation zur Champions League zu erreichen. Nach dem 1:2 in Freiburg rangiert der BVB auf dem sechsten Tabellenplatz.
Fürth bleibt dem HSV auf den Fersen
Greuther Fürth hat im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga seine Pflichtaufgabe erfüllt. Gegen Schlusslicht Würzburger Kickers setzten sich die Franken mit 4:1 (1:1) durch und kletterten vorerst auf den Relegationsrang. Am Montag kann Holstein Kiel aber wieder vorbeiziehen. Ridge Munsy (15.) hatte Würzburg nach einem Stellungsfehler der Fürther in Führung gebracht. Branimir Hrgota (50./80., Foulelfmeter), Dickson Abiama (28.) und Robin Kehr (87.) drehten das Spiel für den Favoriten.
Im zweiten Sonntagsspiel (Paderborn gegen Heidenheim wurde abgesagt) trennten sich Karlsruhe und Regensburg 0:0.
Özil enttäuscht über Heimpleite gegen Galatasaray
Kein Fußball-Ticker ohne Mesut Özil: Der 2014er-Weltmeister hat sich enttäuscht über die 0:1-Niederlage seines Clubs Fenerbahce Istanbul im Top-Spiel gegen Stadtrivale Galatasaray gezeigt. Zugleich gab sich der 32-Jährige kämpferisch. Er wünschte, das Ergebnis wäre anders ausgefallen, schrieb Özil auf Twitter. „Aber ich bin nach Fenerbahce gekommen, um mit meinen Teamkollegen und den Fans große Siege und Pokale zu gewinnen. Unser Weg ist lang und so Gott will, steht am Ende die Meisterschaft...“, schrieb er. „Dafür werden wir weiterhin immer unser Bestes geben.“
Özil war beim Spitzenspiel der türkischen Süper Lig am Sonnabend gegen Rivalen Galatasaray eingewechselt worden. Er war in der 63. Minute in die Partie gekommen und feierte seine Heimspiel-Premiere. Neun Minuten zuvor hatte Mostafa Mohamed die Gäste in Führung geschossen. Galatasaray verdrängte durch den Erfolg Fenerbahce aufgrund der besseren Tordifferenz von der Tabellenspitze.
Spanien: Rot für zwei Trainer nach Horror-Foul
Die Trainer des FC Sevilla und des FC Getafe sind nach einem brutalen Foul heftig aneinandergeraten und vom Schiedsrichter vom Platz geschickt worden. Getafes Djené Daconam war in der Partie (Sevilla siegte 3:0) am Sonnabend in der 51. Minute bei einem Duell um den Ball Lucas Ocampos auf den linken Knöchel gesprungen. Der Schiedsrichter zeigte dem Spieler aus Togo die Rote Karte, während sich der vor Schmerzen weinende Argentinier am Boden wälzte. Ocampos konnte nicht mehr aufstehen und musste auf einer Trage vom Platz gebracht werden. Er kam in ein Krankenhaus.
Sevilla teilte am Sonntag mit, Ocampos habe sich den Knöchel glücklicherweise nicht gebrochen und habe keine Knochenverletzung erlitten. Das war zunächst befürchtet worden. Nun müssten weitere Untersuchungen zeigen, wie stark die Bänder in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Nach dem Foul hatten die Trainer, José Bordelás (Getafe) und Julen Lopetegui (Sevilla), ein heftiges Wortgefecht begonnen und wären fast handgreiflich geworden. Schiedsrichter Martínez Munuera zeigte beiden die Rote Karte. Die Trainer pöbelten sich auch noch auf dem Weg in die Kabine weiter an. Bordelás sagte nach dem Spiel, er habe sich nur nach dem Befinden des verletzten Ocampos erkundigen wollen, als Lopetegui ihn angegriffen habe. „Ich habe ihm eine schwere Beleidigung von den Lippen abgelesen, die ich nicht hinnehmen konnte“, zitierte ihn die Sportzeitung „Mundo Deportivo“.
300 Lautern-Fans auf dem Betze: Polizei ermittelt
Der Empfang der Derbysieger des 1. FC Kaiserslautern durch rund 300 Fans hat wohl ein Nachspiel. Die Polizei und die Ordnungsbehörde der Stadt Kaiserslautern ermitteln, weil die Fans die Mindestabstände nicht einhielten und teilweise keine Mund-Nasen-Bedeckung trugen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Pfälzer waren nach dem 2:0-Derbysieg bei Waldhof Mannheim am Sonnabend nach Kaiserslautern zurückgekehrt und dort von jubelnden Anhängern empfangen worden.
Die Fans verhielten sich nach Polizeiangaben friedlich, „brannten aber bei der Ankunft des Mannschaftsbusses auf der Zufahrt zum Stadion Pyrotechnik ab“. Dabei sei es neben den Corona-Verstößen auch zu Behinderungen im Straßenverkehr gekommen. Die Polizei werte zum Sachverhalt derzeit noch Videos aus, die am Samstag im Internet kursierten.