Die Wilhelmsburger haben in den kommenden 14 Tagen fünf Bundesliga-Spiele. Den Anfang machen die “Türme“ gegen den MBC.
Die "March Madness" gehört für die Basketball-Enthusiasten zur schönsten Zeit des Jahres. Die besten College-Teams in den USA duellieren sich bei dem prestigeträchtigen Turnier. Vor der Corona-Pandemie waren Football-Stadien mit bis zu 80.000 Fans prall gefüllt, die Einschaltquoten im Fernsehen gigantisch. Maik Kotsar (24), Bryce Taylor (34) und Hans Brase (27) haben hautnah erlebt, was der "verrückte" März bedeutet, wie er sich anfühlt. „Der Basketball bietet das Beste vom Besten, es geht um Anerkennung und den Geist der Schule. Es ist die größte Ehre, hier dabei sein zu dürfen“ sagt Kapitän Taylor stellvertretend für seine Mitspieler der Hamburg Towers.
Hollatz sieht mentale und körperliche Herausforderung
Wenn die Wilhelmsburger Profis am Sonnabend (20.30 Uhr, Sport1 live) das Parkett der edel-optics.de Arena betreten, beginnt für sie mit dem Heimspiel gegen den Mitteldeutschen Basketball-Club (MBC) die etwas andere "March Madness". Für die Towers stehen in der Basketball-Bundesliga (BBL) in den kommenden 14 Tagen gleich fünf Spiele auf dem Programm. "Es wird herausfordernd, mental und physisch bereit zu sein“, beschreibt es Spielmacher Justus Hollatz (19) aus Sicht der Profis. „Uns stehen viele Spiele und damit verbunden sehr wenige Trainingseinheiten bevor. Unabhängig der vorangegangenen Ergebnisse müssen wir uns darauf fokussieren, wie wir den nächsten Gegner schlagen können. Das wird der Schlüssel“, erklärt Pedro Calles (37) das Marathon-Programm aus Trainerperspektive.
Die Wilhelmsburger haben zuletzt Schwächen gezeigt
Zuletzt wurde der Ton bei den Towers, die lediglich zwei ihrer letzten acht Spiele gewinnen konnten, etwas rauer. Nach der Niederlage bei Ratiopharm Ulm kritisierte Kapitän Bryce Taylor (34) die Einstellung der Hamburger. "Ich glaube, in Ulm haben wir keinesfalls so gespielt, wie wir es von uns gewohnt sein sollten“, resümierte Calles. Das Problem: Die "Türme" haben Probleme damit, über die gesamte Spieldauer ihr zweifelsfrei vorhandenes Potenzial abzurufen. "Wir sind wirklich noch nicht über vierzig Minuten konstant, spielen noch nicht eine komplette Partie mit der gleichen Energie. Auch wenn das letzte Spiel gegen Ulm vielleicht in der Hinsicht ein kleiner Rückschlag war, wird es aber immer besser“, erklärt Nationalspieler Hollatz.
Towers hatten zuletzt neun Tage Pause zur Vorbereitung
Weil die vergangene Partie gegen die Chemnitz Niners wegen eines Corona-Falls bei den Sachsen verschoben werden musste, hatten die Towers neun Tage Zeit, sich auf die wichtige Partie gegen den MBC vorzubereiten. Die Hamburger machen aber keinen Hehl daraus, dass sie sich nach einem regulären Spielrhythmus sehnen. Auch wenn die Towers bisher keinen Corona-Fall zu beklagen hatten, mussten immer wieder Spiele abgesagt werden, weil es bei den Gegner positive Testergebnisse gab. Von allen BBL-Team haben die Towers gemeinsam mit den Braunschweiger Löwen und Chemnitz mit 19 Spielen die wenigsten Partien absolviert. "Uns fehlt die nötige Beständigkeit, nicht nur während der vierzig Minuten auf dem Parkett, sondern auch zwischen den Spieltagen", klagt Trainer Calles.
Center Kotsar sieht die Marathon-Phase als Chance
Für den spanischen Trainer wird es ein Schlüssel sein, dass sein Team vom ersten Sprungball an hellwach ist. Dass dies nach einer langen Spielpause leichter gesagt als getan ist, wissen seine Spieler. "Es könnte schwer werden, den Schalter wieder umzulegen. Nach so einer langen Phase fühlt es sich manchmal an, als wäre ein Monat vergangen“, erklärt Center Maik Kotsar, der die kommenden zwei Wochen aber auch als Chance für die Towers sieht. "Die Fünf-Spiele-Serie wird uns helfen, einen Rhythmus beizubehalten. Müdigkeit könnte in der Phase ein Faktor sein, aber das darf uns nicht beeinflussen. Das müssen wir dann aber abschütteln."