Budapest/Paris. Jürgen Klopps Liverpooler machten mit einem Doppelpack gegen Leipzig alles klar, Paris reichte ein Unentschieden gegen Barcelona.

Der zuletzt schwer strauchelnde FC Liverpool um Teammanager Jürgen Klopp hat RB Leipzigs Titeljäger eiskalt eliminiert und darf von der Wiedergutmachung für eine bisher verkorkste Saison träumen – der FC Barcelona hingegen verpasst gegen Paris St. Germain zum ersten Mal seit 14 Jahren den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Englands offensiv hochgefährlicher Meister besiegte den Vorjahres-Halbfinalisten im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League völlig verdient mit 2:0 (0:0) und zog in die Runde der letzten Acht ein. In Budapest verteidigten die Reds so den 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel souverän und wahrten ihre einzig verbliebene Titel-Chance.

Die Sturm-Superstars Mohamed Salah (70.) und Sadio Mane (74.) schossen das Klopp-Team ins Viertelfinale. Mit dem Ticket für die nächste Runde (6./7. und 13./14. April) in den Händen dürfte Liverpools Negativlauf in der Premier League ein kleines bisschen besser zu verarbeiten sein. Dort hat das Klopp-Team nach sechs Heimpleiten in Serie kaum noch Aussichten auf die Qualifikation für die Königsklasse, geschweige denn auf die erfolgreiche Titelverteidigung. Obendrein sind die Reds in allen Pokalwettbewerben bereits ausgeschieden.

Klopp hatte angriffslustige Leipziger erwartet

Leipzig muss das Aus in Europa nun schnell abschütteln. Der Fokus liegt nun auf den Titelchancen in der Bundesliga und im DFB-Pokal. In der Bundesliga liegt RB nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter Bayern München, im heimischen Cup geht es im Halbfinale im Mai gegen Jahn Regensburg oder Werder Bremen.

Angesichts des klaren Rückstandes schickte Trainer Julian Nagelsmann die Leipziger im Do-or-Die-Spiel gegen Liverpool „nicht blauäugig auf das Feld, aber trotzdem mit dem nötigen Mut“, sagte er bei Sky vorher. Klopp hatte die Sachsen gar äußerst angriffslustig erwartet: „Sie werden uns jetzt nicht Kaffee und einen Strauß Rosen kredenzen.“ Die erste gute Chance erspielte sich jedoch das zu Beginn kontrollierende Liverpool. Georginio Wijnaldum hob den Ball über die Abwehr hinweg auf Mane (6.), der per Volley ein gutes Stück über das Tor zielte. Bis zur Pause mussten die Leipziger bereits mehrere Attacken der "Reds" abwehren, kamen aber auch zu eigenen, wenn auch nicht zwingenden Chancen.

Nach der Halbzeit hatte RB zunächst Probleme, Druck aufzubauen. Erst Mitte der zweiten Hälfte nahm Leipzig Fahrt auf, der eingewechselte Hee-chan Hwang flankte von links auf den ebenfalls frisch reingekommenen Alexander Sörloth (65.), dessen Versuch per Kopf vom Querbalken abtropfte. Danach ging es ganz schnell. Erst legte Jota präzise für Salah auf, der kaltschnäuzig flach vollstreckte. Vier Minuten später sorgte Mane für die Entscheidung.

Barcelona verpasst Viertelfinale zum ersten Mal seit 14 Jahren

In der zweiten Partie des Abends haben der FC Barcelona und Zauberfußballer Lionel Messi erstmals seit 14 Jahren das Viertelfinale der Champions League verpasst. Der spanische Topklub ließ im unterhaltsamen Rückspiel bei Paris St. Germain teils beste Chancen ungenutzt und kam nur zu einem 1:1 (1:1), das reichte nach dem 1:4 im Hinspiel nicht fürs Weiterkommen.

Weltmeister Kylian Mbappe, im Hinspiel bereits der Held mit seinen drei Toren, brachte das Pariser Starensemble auch ohne den verletzt fehlenden Neymar per Foulelfmeter (31.) in Führung. Barca verbuchte nur durch ein Messi-Traumtor etwas Zählbares (37.), kurz vor der Pause verschoss der Superstar erstmals seit 2015 einen Foulelfmeter in der Königsklasse (45.+3.).

Messi verschießt Elfmeter gegen Paris

Vor den Augen des frisch gewählten Barca-Präsidenten Joan Laporta vergab vor allem der Ex-Dortmunder Ousmane Dembele mehrere Chancen, die besten hatten aber Sergino Dest (23.) und Messi (45.+3) - sowohl beim Schuss des US-Amerikaners, als auch beim Foulelfmeter der argentinischen Identifikationsfigur lenkte der bärenstarke PSG-Keeper Keylor Navas den Ball jedoch an die Latte. 

Zuvor war der costa-ricanische Schlussmann bei Messis traumhaften Distanzschuss aus rund 30 Metern ebenso chancenlos gewesen wie ter Stegen auf der Gegenseite bei Mbappes Strafstoß. Barca hatte auch nach der Pause weit mehr Ballbesitz. Messi, dessen Zukunft nach seinem Vertragsende im Sommer offen ist, vergab die nächste Topchance (61.). Zählbares kam bis zum Schlusspfiff auf beiden Seiten nicht mehr zustande.