Hamburg/Tel Aviv. Der Hamburger überragte beim 71:67-Sieg in der WM-Qualifikation in Israel. Towers-Profis Christen und DiLeo feiern Debüt.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Justus Hollatz (20) zu den größten Basketball-Talenten Europas gehört, so lieferte ihn der Profi der Hamburg Towers am Freitagnachmittag. Der gebürtige Hamburger war beim 71:67 (12:15, 23:18, 14:18, 22:16)-Sieg der Deutschen Basketball-Nationalmannschaft in Israel der überragende Akteur. Gerade in der "Crunch Time", als die Partie eng war, übernahm der Spielmacher vor 3500 Zuschauern in Tel Aviv die Initiative und kam am Ende in 29:41 Minuten Spielzeit auf starke 16 Punkte, acht Assists und zwei Rebounds. Nur Kapitän Robin Benzing (33) war mit 17 Punkten noch treffsicherer. "Meine Leistung geht noch besser. Das war insgesamt ein hartes Stück Arbeit, aber ein verdienter Sieg. Wir sind alle sehr glücklich", erklärte Hollatz dem Abendblatt mit der für ihn typischen Bescheidenheit.

Towers-Profis Christen und DiLeo feiern Premiere

Doch nicht nur für Hollatz war die Partie in der WM-Qualifikation eine besondere. Seine Clubkollegen Max DiLeo (28) und Robin Christen (30) feierten jeweils ihr Debüt für die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB). DiLeo (15:34 Minuten Spielzeit, drei Punkte) verdiente sich durch seine aggressive Verteidigung Fleißpunkte, und Christen konnte in seinen 4:07 Spielzeit in der Endphase einen wichtigen Dreipunktewurf verwandeln. "Ich hatte nicht damit gerechnet, nochmal Nationalspieler zu werden. In der Jugend wurde ich ein paar Mal zu Lehrgängen des erweiterten Kaders meiner Altersklasse eingeladen, ansonsten aber nie beachtet. Erst vor ein paar Wochen hat man mich kontaktiert und vorgewarnt, dass es sein könnte, dass ich während des Länderspielfenster im Februar bereit sein solle", erklärte Christen.

Große Hoffnungen, bei der Heim-Europameisterschaft in diesem Sommer dabei zu sein, hat der Towers-Profi aber nicht. "Das schätze ich realistisch ein. Wenn alle Spieler verfügbar sind, werde ich nicht im Kader stehen, dafür ist die Mannschaft einfach zu gut aufgestellt. Sofern wir uns für die Weltmeisterschaft qualifizieren, habe ich aber immerhin meinen Teil dazu beigetragen, das ist auch etwas wert", so Christen.

Am Montag trifft die Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert (63) in Heidelberg erneut auf die Auswahl Israels, die auf Justus Hollatz nach dessen bester Leistung im DBB-Trikot dann bestimmt einen besonderen Fokus legen wird.