Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 28. Februar 2021:
- Leverkusen verliert gegen Freiburg: Was wird aus Bosz?
- Uwe Neuhaus bei Bielefeld vor dem Aus
- Augsburg stoppt Mainz nach Torwart-Blackout
- Kruse trifft bei Comeback für Union gegen Hoffenheim
- Leipzig: Nagelsmann rügt Angeliño nach Tweet
- Schwenkt Löw bei Müller, Boateng und Hummels um?
- Hertha ohne Khedira, Cunha und Radonjic
- 2. Liga: Nächster Rückschlag für Düsseldorf
- Hoffenheim dementiert Bericht über Trainersuche
- Völler stärkt Trainer: „Bosz ist unser Plan B!“
- Frankfurt-Trainer Hütter bekräftigt: „Ich bleibe“
- Schalke-Aus für Gross, Schneider und Riether
- Timo Werner: So wichtig ist Tuchel für mich
- Ex-Dortmunder Dembélé trifft für Barça
- Ronaldo trifft, Juve patzt: Titelchancen schwinden
Leverkusen verliert auch gegen Freiburg
Bayer Leverkusen schlittert immer tiefer in die Krise: Drei Tage nach dem Aus in der Europa League verlor die Werkself auch das Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 1:2 (0:0). Nach nur einem Sieg aus den vergangenen neun Pflichtspielen wird die Luft für Trainer Peter Bosz immer dünner. Rudi Völler hatte dem in die Kritik geratenen Coach vor dem Freiburg-Spiel noch demonstrativ den Rücken gestärkt. Nun dürfte aber auch der Ex-Nationaltrainer ins Grübeln geraten.
Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte gegen Freiburg kassierte Leverkusen zu Beginn des zweiten Durchgangs den schnellen Doppelschlag von Demirovic (50.) und Höler (61.). Mehr als der Anschlusstreffer durch Leon Bailey sollte Bayer nicht mehr gelingen. Der Rückstand auf die anvisierten Champions-League-Plätze beträgt weiter fünf Punkte. Inzwischen droht dem Tabellensechsten Leverkusen (37 Punkte) allerdings auch der Gau, sollten Union Berlin (34) und Freiburg (34) noch vorbeiziehen und die Werkself am Ende ohne eine Qualifikation für Europa dastehen.
Uwe Neuhaus bei Bielefeld vor dem Aus
Bielefelds Sportdirektor Samir Arabi hat Medienberichte bestätigt, wonach der vom Abstieg bedrohte Bundesligist über die Zukunft von Trainer Uwe Neuhaus berät. „Es ist unsere Aufgabe, mit der Situation verantwortungsvoll und im Sinne des Clubs umzugehen. Geschäftsführung und Gremien werden gemeinsam analysieren und bewerten“, sagte der 42-Jährige dem „Westfalen-Blatt“. Eine Entscheidung soll dem Vernehmen nach erst am Montag fallen. Angesichts dieser deutlichen Aussagen wirkt es allerdings so, als sei das Aus von Neuhaus intern bereits beschlossen.
Nach Angaben der „Neuen Westfälischen“ droht Neuhaus beim Tabellen-16. nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg das Aus. Der Vertrag des 61 Jahre alte Fußball-Lehrers, der seit 2018 die Ostwestfalen trainiert und sie in der vorigen Saison nach elf Jahren zurück in die Bundesliga geführt hatte, läuft bis Sommer 2022. Für Kritik an seiner Arbeit hatte zuletzt vor allem die fehlende Stabilität in der Defensive gesorgt. Gegen Frankfurt (1:5), Köln (1:3), München (3:3), Wolfsburg (0:3) und Dortmund (0:3) gab es jeweils mindestens drei Gegentreffer.
Augsburg stoppt Mainz nach Torwart-Blackout
Der Mainzer Keeper Robin Zentner lehnte nach dem Schlusspfiff sekundenlang am Pfosten und biss frustriert auf den Kragen seines Torwart-Trikots. „Er muss so was wegstecken, er hat uns oft genug auch schon gerettet“, sagte sein Trainer Bo Svensson. Nach einem schlimmen Patzer seines Schlussmanns vergab Mainz beim 0:1 (0:1) gegen den FC Augsburg die große Chance, erstmals nach 13 Spieltagen wieder einen Abstiegsplatz zu verlassen. Die Gäste verschafften sich dagegen einen Puffer zum Tabellenende.
„Es ist ein unglaublich gutes Gefühl. Wir wussten, dass wir mit einem Sieg einen Riesenschritt machen können“, sagte Augsburgs Florian Niederlechner bei Sky und kündigte an, auf der Heimfahrt im Bus „sicher ein schönes Bierchen trinken“ zu können. Der FCA profitierte von einem Fehler von Zentner, der zum Tor durch André Hahn (25. Minute) führte. Für die Augsburger erwiesen sich die Rheinhessen wieder als Lieblingsgegner: Es war bereits der siebte Sieg in den vergangenen acht Duellen.
Kruse trifft bei Union-Comeback
Trotz des Tores von Rückkehrer Max Kruse hat der 1. FC Union Berlin den zweiten Sieg nacheinander verpasst. Der Hauptstadtclub kam nicht über ein 1:1 (1:1) gegen die TSG Hoffenheim hinaus. Stürmer Kruse traf bei seinem ersten Einsatz nach knapp drei Monaten per verwandeltem Foulelfmeter (9. Minute) zur Union-Führung. Nach Hereingabe von Hoffenheims Angreifer Andrej Kramaric sorgte Berlins Verteidiger Nico Schlotterbeck mit einem Eigentor (29.) für den Ausgleich. Union liegt als Tabellensiebter hinter den Europapokalrängen, Hoffenheim vergrößerte seinen Vorsprung auf die Abstiegszone auf neun Punkte.
Nagelsmann rügt Angeliño nach Tweet
Der Tweet von Leipzigs Linksaußen Angeliño hat ein Nachspiel. Julian Nagelsmann kündigte eine Aufarbeitung der Kommunikations-Panne des Spaniers durch das Dementi einer Vereinsmitteilung über eine Verletzung an. Allzu böse wollte der Trainer aber nicht mit dem 24-Jährigen sein. „Natürlich werden wir das mit ihm besprechen, dass er das Tweeten sein lässt in Zukunft auf dieser Art und Weise. Es war nicht das Cleverste“, sagte Nagelsmann nach dem 3:2 gegen Borussia Mönchengladbach. „Grundsätzlich mag ihn ja dafür, dass man ihn immer bremsen muss, weil er immer spielen will. Es nervt ihn, dass er ein Spiel aussetzen muss oder vielleicht noch eins, das wissen wir jetzt noch nicht.“
Leipzig hatte vor der Partie am Sonnabend getwittert, dass Angeliño mit „leichten muskulären Problemen“ ausfalle. Darauf reagierte der Profi und antwortete, dass es kein Muskelproblem gebe und er fit sei. Wenig später war dieser Tweet wieder gelöscht. „Er denkt, dass er spielen kann, hat aber vom Bild her eine klare Muskelverletzung. Ich weiß nicht ob er weggeguckt hat, da muss man schon studiert haben dafür, damit man im MRT-Bild irgendwas erkennt“, sagte Nagelsmann. „Die Ärzte haben es ihm erklärt. Wir wollen nicht, dass er acht Wochen ausfällt, weil es eine blöde Stelle ist.“
Schwenkt Löw bei Müller, Boateng und Hummels um?
Joachim Löw kann sich unter gewissen Umständen nun doch eine Rückkehr seiner ausgebooteten Rio-Weltmeister um Thomas Müller vorstellen. „Wenn man einen Umbruch beginnt, sollte man ihn nie abbrechen und wieder in die völlig andere Richtung gehen“, sagte der Bundestrainer in der ARD-Sportschau und betonte: „Es ist aber so, dass uns durch die Pandemie fast ein Jahr gestohlen worden ist. Also kann man sich jetzt wirklich überlegen, ob man so einen Umbruch vielleicht mal unterbricht, wenn es unbedingt erforderlich ist.“
Das wäre eine echte Kehrtwende. Zuletzt hatte Löw auf die wiederholten Forderungen nach einem Comeback der altgedienten Stars wiederholt ablehnend reagiert. Eine abschließende Entscheidung will der Bundestrainer erst bei der Nominierung seines EM-Kaders im Mai treffen. „Wenn ich der Meinung bin, wir brauchen noch den ein oder anderen Prozentpunkt oder den ein oder anderen Energiegeber, sportlich gesehen oder in der Führung“, sagte er, dann sei eine Rückkehr von Müller, Mats Hummels oder Jérôme Boateng denkbar.
Hertha ohne Khedira, Cunha und Radonjic
Die schlechten Nachrichten für Hertha BSC reißen nicht ab: Im richtungweisenden Heimspiel am kommenden Sonnabend gegen den FC Augsburg müssen die Berliner auf ein Spieler-Trio verzichten. Weltmeister Sami Khedira (Wade), der Brasilianer Matheus Cunha (Oberschenkel) und Winter-Neuzugang Nemanja Radonjic (Adduktoren) zogen sich bei der 0:2-Niederlage beim VfL Wolfsburg Muskelverletzungen zu und stehen „am kommenden Spieltag nicht zur Verfügung“, teilte Hertha mit.
Nächster Rückschlag für Düsseldorf
Der SV Sandhausen schöpft im Abstiegskampf der 2. Bundesliga neuen Mut. Beim 3:0 (1:0) im Kellerduell mit dem VfL Osnabrück gelang der erhoffte sechste Saisonsieg, obwohl mit Stefan Kulovits einer der beiden Interimstrainer wegen eines positiven Corona-Tests kurzfristig fehlte. Der frühe Platzverweis für den Osnabrücker Adam Susac in der 5. Minute und der folgende Elfmetertreffer von Alexander Esswein (6.) ebneten den Weg zum verdienten Erfolg. Das verhalf für Dennis Diekmeier & Co. zum Sprung auf Relegationsrang 16.
Dagegen musste Fortuna Düsseldorf auf dem avisierten Weg zurück in die Bundesliga einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Dank des 3:2 (1:0)-Erfolgs im direkten Duell zog der 1. FC Heidenheim in der Tabelle an den Rheinländern vorbei und rangiert nun auf Platz sechs. Das dritte Sonntagsspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig endete torlos. Damit rutschten die Gäste auf den vorletzten Platz ab.
Hoffenheim dementiert Bericht über Trainersuche
Die TSG 1899 Hoffenheim hat einen Bericht, wonach die Kraichgauer auf Trainersuche seien, zurückgewiesen. Ein Sprecher bezeichnete dies als „Ente“. „Bild“ hatte geschrieben, dass Gerardo Seoane (42), Chefcoach beim Schweizer Europa League-Achtelfinalisten Young Boys Bern, ein Kandidat bei Hoffenheim sei. Mit Chefcoach Sebastian Hoeneß (38) war die TSG am Donnerstag in der Europa League schon in der Zwischenrunde an Molde FK aus Norwegen gescheitert. In der Bundesliga steht das Team nach durchwachsenen Leistungen nur im Tabellenmittelfeld.
Völler stärkt Trainer: „Bosz ist unser Plan B!“
Leverkusens Sportchef Rudi Völler ist von Trainer Peter Bosz trotz der jüngsten Rückschläge überzeugt und denkt nach eigener Aussage nicht an eine Alternative. „Peter Bosz ist unser Plan B!“, sagte der 60-Jährige der „Bild am Sonntag“. Bosz (57) sei immer noch derselbe Trainer, mit dem der Werksclub vor zwei Monaten Tabellenführer war. „Von dessen Spielstil alle begeistert waren und den wir genau so wollten, weil er absolut zu Bayer 04 passt.“ Der Niederländer sei ein „sehr ehrlicher Mensch, fast schon zu ehrlich und zu kritisch mit sich selbst“, sagte Völler. „Er kennt die Situation, redet nichts schön. Das schätzen wir an ihm.“
Neben dem bitteren Aus in der Zwischenrunde der Europa League gegen Young Boys Bern und dem Scheitern im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen sind die Leverkusener auch in der Bundesliga vom Champions-League-Kurs abgekommen. Völler nannte die Gesamtsituation „natürlich kritisch“.
Eintracht-Trainer Hütter: „Ich bleibe“
Adi Hütter wird nach eigener Aussage nicht Trainer von Borussia Mönchengladbach in der kommenden Saison. „Ich bleibe“, betonte der Chefcoach von Eintracht Frankfurt bei „Sky90“. Der 51 Jahre alte Österreicher wurde zuletzt als möglicher Nachfolger von Marco Rose gehandelt, der im Sommer von Gladbach nach Dortmund wechselt. „Mit Spekulationen beschäftige ich mich gar nicht. Ich habe einen Vertrag (bis 2023) bei der Eintracht, wo ich mich sehr wohl fühle. Deswegen gibt es überhaupt keine Diskussion“, sagte Hütter.
Schalke-Aus für Gross, Schneider und Riether
Tabula rasa bei Schalke 04: Der Tabellenletzte hat sich von Sportvorstand Jochen Schneider (50), Trainer Christian Gross (66), Co-Trainer Rainer Widmayer (53), Lizenzspieler-Koordinator Sascha Riether (37) und Athletik-Coach Werner Leuthard (59) getrennt.
Die für Montag angesetzte Trainingseinheit wird von den Athletik-Trainern geleitet, die Suche nach einem neuen Coach dauert an. Ex-HSV-Manager Peter Knäbel (54), Leiter der „Knappenschmiede“, beerbt zunächst Schneider. Zudem wird Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah (42) als Riether-Nachfolger die Koordination der Lizenzspielerabteilung übernehmen.
Werner: So wichtig ist Tuchel für mich
Nationalstürmer Timo Werner hat nach eigener Aussage beim FC Chelsea „die schlimmste Zeit“ seiner Karriere überstanden und lobt die Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel. „Ich bin nie so lange ohne Tor geblieben, deshalb bin ich froh, dass es vor zwei Spielen zu Ende gegangen ist. Es war eine schwierige Zeit, ohne dieses Gefühl (des Torerfolgs)“, sagte der 24-Jährige bei Sky. Werner war vor dieser Saison von Leipzig in die Premier League gewechselt. Von Ende November bis Mitte Februar war er für 14 Ligaspiele und auch in der Champions League ohne eigenen Treffer geblieben.
Wichtiger Faktor für seinen jüngsten Formanstieg ist aus Sicht von Werner der neue Chelsea-Coach Tuchel, der Ende Januar als Nachfolger von Frank Lampard übernommen hat. „Er hat mir Vertrauen zurückgegeben, um der Timo aus der Bundesliga zu sein und wieder Tore zu schießen“, sagte der Angreifer. Er habe nach seinem Wechsel Unterschiede zur Bundesliga festgestellt. „Es ist mehr Arbeit in England. Du musst als Team mehr defensiv arbeiten als in der Bundesliga. Ich habe jetzt verstanden, dass die Premier League sehr hart ist.“
Ex-BVB-Profi Dembélé trifft für Barça
Der FC Barcelona hat sich zumindest vorübergehend auf den zweiten Tabellenplatz verbessert. Die Katalanen gewannen das Verfolgerduell bei Europa-League-Sieger FC Sevilla mit 2:0 (1:0) und setzten ihre Aufholjagd in der Primera División fort. Der Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé traf zur Führung (29.), für den Schlusspunkt sorgte Superstar Lionel Messi (86.).
Für Sevilla ging eine Serie von sechs Liga-Siegen in Folge zu Ende, Barça ist hingegen in der Meisterschaft schon 15 Partien ohne Niederlage. Mit 53 Punkten schob sich Barcelona am ewigen Rivalen Real Madrid (52) vorbei. Die Königlichen spielen erst am Montag (21 Uhr) gegen Real Sociedad aus San Sebastian.
Die Tabellenspitze in Spanien:
- 1. Atlético Madrid: 23 Spiele, 55 Punkte
- 2. FC Barcelona: 25 Spiele, 53 Punkte
- 3. Real Madrid: 24 Spiele, 52 Punkte
- 4. FC Sevilla: 24 Spiele, 48 Punkte
Ronaldo trifft, Juve patzt: Titelchancen schwinden
Auch das 19. Saisontor von Superstar Cristiano Ronaldo hat Juventus Turin nicht vor dem nächsten Rückschlag im Titelkampf bewahrt. Am 24. Spieltag der Serie A kam der Serienmeister bei Hellas Verona über ein 1:1 (0:0) nicht hinaus. Der fünfmalige Weltfußballer Ronaldo brachte die Alte Dame, die dem zehnten Scudetto in Folge hinterherjagt, in der 49. Minute zunächst auf Kurs. Dem Tschechen Antonin Barak (77.) gelang allerdings der Ausgleich.
Juve-Trainer Andrea Pirlo gab der fehlenden Erfahrung seiner aufgebotenen Mannschaft die Schuld: „Wir hatten unerfahrene Spieler und Youngster auf dem Platz. Es gibt Kleinigkeiten, die sie nicht verstehen. Ich habe Ronaldo und Alex Sandro gesagt, dass man ihre Stimmen auf dem Platz hören muss, aber es hat nicht gereicht.“
Die Tabellenspitze in Italien:
- 1. Inter Mailand: 23 Spiele, 53 Punkte
- 2. AC Mailand: 23 Spiele, 49 Punkte
- 3. Juventus Turin: 23 Spiele, 46 Punkte
- 4. Atalanta Bergamo: 24 Spiele, 46 Punkte
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