Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Freitag, den 15. Oktober 2021:

  • Hoffenheim fertigt Köln 5:0 ab
  • PSG müht sich ohne Messi und Neymar zum Sieg
  • Terodde verpasst Rekord – und jubelt trotzdem
  • Kein Sieger im Verfolgerduell – St. Pauli bleibt Erster
  • Trotz Impfung: Ex-HSV-Profi Gjasula mit Corona-Symptomen in Quarantäne
  • Regeländerung: Dauert die Halbzeitpause bald länger?
  • Trotz Gerichtsprozess: Bayern setzt auf Hernandez
  • Zu viele Coronafälle: Drittliga-Spiel wird verlegt
  • Kommt Super League mit neuem Format?
  • Kultstürmer Polster sieht Hype um Köln-Trainer Baumgart kritisch
  • Klopp kritisiert den Terminwahnsinn im Fußball
  • TV-Experte Hamann zweifelt an Chelseas Meisterchance
  • Nach Krankenhaus-Aufenthalt: Pele kann wieder scherzen

Hoffenheim fertigt Köln 5:0 ab

Eine deftige Klatsche beim Angstgegner hat den 1. FC Köln ziemlich unsanft auf den Boden der Bundesliga-Tatsachen zurückgeholt. Die bislang so starken Rheinländer unterlagen zum Auftakt des 8. Spieltags 0:5 (0:1) bei der TSG Hoffenheim und verpassten damit den Sprung in die Spitzengruppe.

Ihlas Bebou (31. und 49.), Christoph Baumgartner (51.), Dennis Geiger (74.) sowie Stefan Posch (87.) trafen vor 14.309 Zuschauern für die Hoffenheimer. Die Kraichgauer haben mittlerweile elf Spiele in Folge nicht gegen den FC verloren und die zurückliegenden sieben Begegnungen allesamt gewonnen.

PSG müht sich ohne Messi und Neymar zum Sieg

Paris Saint-Germain hat ohne seine Superstars Lionel Messi und Neymar einen glanzlosen Arbeitssieg gefeiert. Zwei Wochen nach der ersten Saisonniederlage gewann das Starensemble gegen SCO Angers 2:1 (0:1) und baute die Tabellenführung weiter aus.

Angelo Fulgini (36.) brachte die Gäste in Führung, Danilo (69.) und Kylian Mbappé (87., Foulelfmeter) drehten die Begegnung. Nationalspieler Thilo Kehrer stand bei den Gastgebern in der Startelf, Julian Draxler wurde in der 72. Minute eingewechselt.

PSG musste aufgrund der WM-Qualifikation in Südamerika unter anderem auf Messi und Neymar verzichten.

Terodde verpasst Rekord – und jubelt trotzdem

Schalke 04 ist durch ein Tor in der Nachspielzeit in der 2. Bundesliga vorerst auf den Relegationsplatz geklettert. Abwehrspieler Marcin Kaminski traf beim verdienten 1:0 (0:0) bei Hannover 96 spät (90.+5).

Da störte es auch nicht, dass Simon Terodde seinen 154. Zweitliga-Treffer verpasste und sich Platz eins in der Rekordtorschützenliste weiter mit Dieter Schatzschneider teilt. Die 96-Ikone verfolgte Teroddes vergebliche Jagd im Stadion.

Schalke blieb beim dritten Sieg in Serie zum dritten Mal ohne Gegentor. Hannover liegt nach dem dritten Spiel in Folge ohne Sieg im unteren Tabellenmittelfeld.

Kein Sieger im Verfolgerduell – St. Pauli bleibt Erster

Der SC Paderborn und Jahn Regensburg haben sich im Verfolgerduell der 2. Fußball-Bundesliga gegenseitig Punkte weggenommen und es so verpasst, den FC St. Pauli von der Tabellenspitze zu verdrängen. In Paderborn trennten sich die positiven Überraschungsteams der bisherigen Saison 1:1 (0:1).

Charalambos Makridis (2.) schockte den Gastgeber aus Ostwestfalen mit seinem frühen Tor, der frühere Bundesligist allerdings kam durch den eingewechselten Kai Pröger (71.) zum verdienten Ausgleich. Regensburg zog nach Punkten (19) mit Tabellenführer FC St. Pauli gleich, die Hamburger spielen am Sonnabend (13.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) beim 1. FC Heidenheim. Paderborn liegt einen Zähler dahinter.

Trotz Impfung: Ex-HSV-Profi Gjasula mit Corona-Symptomen in Quarantäne

 Der SV Darmstadt 98 muss zunächst auf seinen mit dem Coronavirus infizierten Profi Klaus Gjasula verzichten. Der 31-Jährige hat nach Angaben von Lilien-Coach Torsten Lieberknecht trotz des vollständigen Impfschutzes Symptome und sitzt derzeit seine Quarantäne in Albanien im Hotel ab.

Gjasula war bei der albanischen Nationalmannschaft Mitte dieser Woche positiv auf das Virus getestet worden. Neben dem Routinier müssen die Lilien am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen Werder Bremen auch auf Lasse Sobiech (muskuläre Probleme) und Ensar Arslan (Fußverletzung) verzichten.

Regeländerung: Dauern Halbzeitpausen bald länger?

Die Dauer der Halbzeitpause im Fußball kommt auf den Prüfstand. Die zuständigen Regelhüter des International Football Association Board wollen sich am 27. Oktober damit beschäftigen. Das geht aus der Tagesordnung der Online-Sitzung des „Fußball und Technik Beratungsgremiums“ hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. 

Der Diskussionspunkt wurde vom südamerikanischen Verband angestoßen. Comnebol-Chef Alejandro Domínguez hatte zuletzt dem FIFA-Präsidenten Gianni Infantino einen entsprechenden Brief geschrieben. Der Verband schlägt darin mit Blick auf Endspiele wie das Finale der Copa Libertadores Ende November in Montevideo zwischen den beiden brasilianischen Clubs Palmeiras São Paulo und Flamengo Rio de Janeiro eine Verlängerung der Halbzeitpause von 15 auf 25 Minuten vor.

Dürfen sich die Spieler von Borussia Dortmund bald über mehr Zeit zum Durchpusten freuen?
Dürfen sich die Spieler von Borussia Dortmund bald über mehr Zeit zum Durchpusten freuen? © dpa | Unbekannt

Dadurch sollen bessere Halbzeitshows möglich sein und wiederum in den Pausen höhere Einschaltquoten erzeugt werden. Beispiel dafür ist die längst von vielen als Kult angesehene Halbzeitshow beim Finale des Super Bowl im American Football in den USA. 

Derzeit darf die Zeit zwischen dem Abpfiff der ersten und dem Anpfiff der zweiten Halbzeit 15 Minuten nicht übersteigen. Vor zwölf Jahren war ein Vorschlag des Weltverbands FIFA, die Pause auf 20 Minuten zu verlängern, abgelehnt und als kommerzieller Schritt bewertet worden. 

Weitere Tagesordnungspunkte beim Ifab-Meeting sind unter anderem die derzeit wegen der Corona-Pandemie erhöhte Zahl an möglichen Wechseln und eine Studie über Gehirnerschütterungen im Fußball.

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Trotz Gerichtsprozess: Bayern setzen auf Hernandez

Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann setzt im Bundesliga-Topspiel bei Bayer Leverkusen am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN), aber auch kommenden Mittwoch in der Champions League bei Benfica Lissabon auf Weltmeister Lucas Hernandez. „Ich habe ihn ganz normal erlebt und keine negativen Auswirkungen wahrgenommen. Wenn ich es nicht gelesen hätte, hätte ich ihn nicht gefragt, ob irgendwas ist. Er hat sehr gut trainiert und ist in meinen Planungen für beide Spiele dabei. Wenn er gesund ist, wird er auch beide Spiele machen“, sagte Nagelsmann am Freitag.

Das 32. Strafgericht in Madrid hatte am Mittwoch angeordnet, dass Hernandez eine 2019 gegen ihn verhängte sechsmonatige Haftstrafe antreten muss. Der französische Nationalspieler muss deshalb am Dienstag um 11.00 Uhr vor dem Gericht in Madrid erscheinen.

„Er geht da jetzt hin, dann wird das verhandelt, dann sehen wir weiter“, hatte Bayern-Präsident Herbert Hainer am Donnerstag gesagt. Grundsätzlich seien das, fügte er an, „private Dinge von Lucas Hernandez, die will ich nicht bewerten“. Der FC Bayern unterstütze seinen Spieler aber „selbstverständlich“.

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Zu viele Corona-Fälle: Drittliga-Spiel verlegt

Wegen „mehrerer“ positiver Corona-Tests beim Fußball-Drittligisten Waldhof Mannheim hat der DFB die für Samstag geplante Begegnung bei 1860 München abgesagt. Neben den betroffenen Personen müssen auch weitere Spieler, die nicht geimpft oder genesen sind und als enge Kontaktpersonen identifiziert wurden, in eine Teamquarantäne. Somit stehen dem Club weniger als 16 einsatzberechtigte Spieler zur Verfügung.Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.

Kommt die Super-League mit neuem Format?

Angeführt von Real Madrid, dem FC Barcelona und Juventus Turin arbeitet die im Frühjahr gescheiterte Super League offenbar an einem Neustart. Die neue Fußball-Liga soll dann anders als zunächst geplant keine dauerhaften Mitglieder haben, sondern „zu 100 Prozent offen sein“. Dies geht aus einem Konzeptpapier hervor, das der WirtschaftsWoche vorliegt.

Auch die Bedenken vieler Fans, die maßgeblich zum Scheitern des Projekts geführt hatten, sollen in die neuen Pläne einfließen. „Deshalb verpflichten wir uns dazu, dass das Format der vorgeschlagenen europäischen Super League das Konzept der ständigen Mitglieder abschafft und den europäischen Vereinen offen steht“, heißt es in dem Papier.

Die Liga sieht sich demnach als Alternative zur Champions League und will bereit sein, sobald der Europäische Gerichtshof (EuGH) über den Wettbewerbsfall Uefa entschieden hat. Ein Urteil wird im kommenden Sommer erwartet.  

Möglich wären etwa eine Super League mit 20 Teams und eine zweite Liga mit ebenfalls 20 Teams, für die sich alle Klubs qualifizieren könnten, schreibt die WirtschaftsWoche über das Papier. 

Ein besonderes Augenmerk gilt den Zuschauern. Fans sollen Zuschüsse bekommen, um zu Auswärtsspielen zu reisen. Beim Finalspiel sollen 70 Prozent der Sitze für die Fans der Finalisten reserviert werden. Für die Hälfte der Fantickets sollen die Preise auf ein Maximum beschränkt werden.

Zwölf europäische Spitzenklubs hatten in der Nacht zum 19. April ihre Pläne zur Gründung einer Super League veröffentlicht. Deutsche Klubs waren nicht darunter. Unter großem öffentlichen Druck rückten neun Gründungsmitlieder von dieser Idee wieder ab.

Bayern Münchens früherer Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hält einen erneuten Anlauf für eine Super League dagegen für unrealistisch. „Das Thema Super League ist erledigt, ist tot. Es wird nie wieder aufblühen, das ist völlig klar. Es war ein großer Reinfall, das Votum der Fans war ja eindeutig“, hatte er zuletzt gesagt.

Kultstürmer Polster sieht Hype um Köln-Trainer Baumgart kritisch

Toni Polster hat die bisherige Arbeit von Steffen Baumgart beim 1. FC Köln gelobt, sieht den Hype um den Fußball-Lehrer aber mit Skepsis. „Man muss abwarten, ob seine explosive Art auch über eine Saison funktioniert. Aber im Moment scheint er die Spieler absolut zu erreichen und sie folgen ihm blindlings. Aber wie wir alle wissen, kann es in Köln auch sehr schnell in die andere Richtung gehen“, sagte der ehemalige FC-Torjäger aus Österreich dem Portal „t-online.de“.

Nur knapp fünf Monate nach der Relegation gegen Kiel werden die zuletzt starken Kölner als Anwärter auf einen Europapokal-Platz gehandelt. Das hat Baumgart bei den Fans viele Sympathien eingebracht. Als ein Verdienst des neuen Trainers gilt, dem zuvor formschwachen Angreifer Anthony Modeste zu einem Aufwärtstrend verholfen zu haben. „Er ist wieder auf dem Weg, der alte Modeste zu werden“, befand der 181-malige Bundesligaspieler Polster, „ich traue ihm schon zu, wieder in die Form der 25-Tore-Saison zu kommen.“ Modeste war in der Saison 2016/2017 mit 25 Treffern der zweitbeste Bundesliga-Schütze hinter Robert Lewandowski (Bayern München/30).

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Klopp kritisiert der Terminwahnsinn im Fußball

Jürgen Klopp hat einmal mehr den eng getakteten Spielplan im Profifußball kritisiert. „Es ist verrückt, was wir da machen“, sagte der 54-Jährige in einem Interview von Sky Sport. „Wir haben weder eine Pause noch eine richtige Vorbereitung und während der Saison auch keine Zeit zum trainieren. Das muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen, da stimmt etwas nicht“, meinte der 54 Jahre alte Coach des FC Liverpool.

„Langfristig kann das nur in eine Richtung führen – und das ist die falsche. Deshalb sollte das geändert werden“, forderte der deutsche Startrainer und lobte die Spieler: „Dass die Jungs trotzdem auf so einem hohen Niveau performen, ist den Jungs zuzuschreiben.“ Der Premier-League-Zweite Liverpool spielt am Sonnabend beim FC Watford, schon am Dienstag geht es für die Reds in der Champions League bei Atlético Madrid weiter. 

Klopp kritisierte in dem Interview auch die Nations League: „Wir hatten damals gesagt, als die Nations League eingeführt wurde, dass das ein komplett unsinniger Wettbewerb ist. Der Grund dafür war, dass es zu viele bedeutungslose Spiele gibt, es so viele Freundschaftsspiele gibt.“ Nun sei der Wettbewerb da, und es gebe keine Möglichkeit mehr, mal ein Spiel rauszunehmen. „Alle Verbände haben sich da reinmanövriert“, sagte Klopp. „Der Spieler muss es ausbaden, das ist absoluter Wahnsinn.“ Und: „Diese Gier wird auf dem Rücken der Spieler ausgetragen.“

Er verglich den Profifußball mit dem US-Sport. „Beim Fußball wird viel Geld umgesetzt, bei den amerikanischen Sportarten noch mehr. Die haben alle vier Monate Pause plus eine Vorbereitung. Die spielen auch bumm, bumm, bumm, bumm – aber die haben eine Pause“, meinte der frühere Trainer von Borussia Dortmund. 

Klopp hatte zuletzt auch die Pläne des Weltverbandes FIFA heftig kritisiert, die WM alle zwei Jahre auszutragen. „An einem Punkt muss jemand verstehen, dass wir ohne die Spieler, der wichtigsten Zutat dieses wunderbaren Spiels, nicht spielen können“, hatte er gesagt.

TV-Experte Hamann zweifelt an Chelseas Meisterchance

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Dietmar Hamann traut dem FC Chelsea von Teammanager Thomas Tuchel die Meisterschaft in der Premier League nicht zu. „Ich glaube nicht, dass sie auf demselben Niveau wie Liverpool und Manchester City sind. Die Champions League kannst Du gewinnen, wenn du nicht die beste Mannschaft hast. Aber die Meisterschaft nicht“, sagte Hamann bei SPOX und Goal über den Tabellenführer: „Deshalb wäre Platz drei für Chelsea das Höchste der Gefühle.“

Auch beim Champions-League-Triumph über Manchester City habe Tuchel von dem „Wahnsinn Guardiolas“ profitiert, ohne defensiven Mittelfeldspieler in die Partie zu gehen. „In der Liga waren sie vergangene Saison 25 Punkte hinter City und haben auch zuletzt von ihnen eine Lehrstunde erteilt bekommen“, so Hamann.

Der 48-Jährige, langjähriger Profi beim FC Liverpool und Manchester City, sieht seine ehemaligen Klubs qualitativ enteilt: „Man hat beim 2:2 am letzten Spieltag gesehen, dass Liverpool und ManCity die besten Teams in England sind. Von daher würde es mich wundern, wenn nicht eins der beiden Teams Meister wird.“

Nach Krankenhaus-Aufenthalt: Pele kann wieder scherzen

Zwei Wochen nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus ist Brasiliens Fußball-Idol Pele schon wieder zu Scherzen aufgelegt. „Es geht mir besser, ich bin sogar bereit, am Sonntag zu spielen“, sagte der dreimalige Weltmeister in einem Video auf dem Instagram-Account seiner Töchter.

Dem 80-Jährigen war Anfang September im Albert-Einstein-Hospital von Sao Paulo ein Tumor im Dickdarm entfernt worden. Ende vergangenen Monats durfte Pele, zwischenzeitlich wegen Atemproblemen auf die Intensivstation verlegt, die Klinik verlassen.

Die Fußball-Legende hatte in den vergangenen Jahren vor allem mit Hüftproblemen zu kämpfen, die ihn beim Gehen stark behinderten. Wegen einer Urin-Infektion hatte der Südamerikaner, dem zu Spielerzeiten eine Niere entfernt worden war, im April 2019 einige Tage in einem Pariser Krankenhaus verbringen müssen.