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Der Fußball-Ticker am Sonnabend, den 18. September 2021:
- Ex-HSV-Profi in Hauptrolle: 96 stoppt Kiels Aufholjagd
- Regensburg punktet auch in Düsseldorf
- Heidenheim schließt zur Spitzengruppe auf
- Impfdurchbruch bei Ginter: „Ich war völlig fertig“
- Atemprobleme – Pelé wieder auf Intensivstation
- Rassismus: Ermittlungen gegen Lazio Rom
- Rooneys Club Derby ist insolvent
- Hertha beklagt nach Sieg gegen Fürth weitere Ausfälle
Ex-HSV-Profi in Hauptrolle: 96 stoppt Kiels Aufholjagd
Holstein Kiels Vormarsch aus dem Tabellenkeller der 2. Bundesliga ist vorläufig gestoppt. Die Störche kassierten im Nordduell gegen Hannover 96 nach zuvor drei Spielen ohne Niederlage in langer Unterzahl mit 0:3 (0:3) wieder eine bittere Heimpleite und erlitten bei ihrer Aufholjagd nach dem misslungenen Saisonstart einen schweren Rückschlag.
Die wohl entscheidende Aktion war bereits in der zehnten Minute: Kiels Torhüter Ioannis Gelios hielt früheren HSV-Stürmer Lukas Hinterseer am Trikot und sah wegen Notbremse die Rote Karte. Die Gäste nutzten ihre Überzahl, um schnell für klare Verhältnisse zu sorgen. Sebastian Ernst (18.), Sebastian Kerk (25.) und Linton Maina (25.) sorgten für Hannovers ersten Auswärtserfolg.
Hannover hingegen hat durch seinen zweiten Erfolg im Duell mit einem regionalen Rivalen in Serie nach dem 1:0 gegen den FC St. Pauli die obere Tabellenhälfte im Visier.
Regensburg punktet auch in Düsseldorf
Tabellenführer Jahn Regensburg hat erneut Federn gelassen und wartet seit nun drei Spielen auf einen Sieg in der 2. Bundesliga. Das Team von Trainer Mersad Selimbegovic kam im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Damit könnten die Regensburger im weiteren Verlauf des siebten Spieltags die Spitze verlieren.
Der formstarke Max Besuschkow (18.) mit seinem bereits dritten Saisontreffer hatte den Jahn vor 19.256 Zuschauern zwar in Führung gebracht, doch die durchaus spielfreudige Fortuna schlug dank des Kopfballs von Neuzugang Robert Bozenik (33.) zurück.
Während der Jahn mit 14 Punkten vorerst weiter an der Spitze steht, hängen die Rheinländer von Trainer Christian Preußer mit lediglich acht Zählern weiter im Tabellenmittelfeld fest.
Heidenheim schließt zur Spitzengruppe auf
Der 1. FC Heidenheim ist in der 2. Bundesliga dank einer effizienten Leistung in die Spitzengruppe vorgerückt. Beim Kellerkind SV Sandhausen gewann die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt 3:1 (2:0) und schloss damit zum Führungstrio auf.
Oliver Hüsing (15.), Tim Kleindienst (36.) und Patrick Mainka (86.) trafen für die Gäste. Pascal Testroet (52.) gelang für die Platzherren nur der zwischenzeitliche Anschlusstreffer.
Heidenheim ist durch den Sieg nun punktgleich mit dem Karlsruher SC, der Relegationsplatz drei innehat. Der SVS, der weiter auf den ersten Heimsieg der Saison wartet, hat nach vier Punkte auf dem Konto und rangiert weiter auf einem Abstiegsplatz.
Impfdurchbruch bei Ginter: „Ich war völlig fertig“
Sein Impfschutz hat Nationalspieler Matthias Ginter bei seiner Corona-Infektion nach eigener Aussage vor einem noch heftigeren Verlauf geschützt. Dennoch gab der 27 Jahre alte Abwehrspieler zu, von der Infektion heftig getroffen worden zu sein. „Ich hatte Fieber, Geschmacksverlust, war völlig fertig, allein der Weg vom Bett bis ins Badezimmer erwies sich als wahre Kraftanstrengung“, erzählte Ginter im Interview des „Express“. „Der Sonntag und Montag nach dem Leverkusen-Spiel hatten es in sich. Das war schon krass.“
Der doppelt geimpfte Innenverteidiger von Borussia Mönchengladbach war vor einem Monat im Spiel bei Bayer Leverkusen vorzeitig ausgewechselt worden. Er ging zu dem Zeitpunkt noch von einem einfachen Infekt aus. Ein anschließender Coronatest war dann aber positiv. „Als ich die Diagnose bekommen habe, ist das schon sehr überraschend für mich gewesen. Ich bin doppelt geimpft und hatte mich schon in gewisser Weise sicherer gefühlt“, sagte Ginter. „Die Impfung dürfte eine längere Leidenszeit verhindert haben. Fünf Tage später sind die Corona-Tests dann auch wieder negativ gewesen.“
Atemprobleme – Pelé wieder auf Intensivstation
Brasiliens Idol Pelé (80) ist aufgrund von Atemproblemen kurzzeitig wieder auf die Intensivstation verlegt worden. Das teilte das Albert-Einstein-Hospital in São Paulo am Freitagabend mit und sprach von einer „präventiven Maßnahme“. Nach der Stabilisierung befinde sich der Patient nun wieder auf der Halbintensivstation, hieß es weiter: „Er ist derzeit aus kardiovaskulärer und respiratorischer Sicht stabil.“
Pelés Tochter Kely Nascimento beruhigte derweil die Fußballgemeinde. „Dies ist das normale Genesungsszenario für einen Mann in seinem Alter“, schrieb sie auf Instagram: „Nach einer Operation wie dieser geht man manchmal zwei Schritte vor und einen zurück. Gestern war er müde und machte einen Schritt rückwärts. Heute hat er zwei Schritte nach vorn gemacht.“
Der dreimalige Weltmeister Pelé war erst am Dienstag von der Intensivstation entlassen worden, nachdem ihm Anfang September ein Tumor im Dickdarm entfernt worden war.
Rassismus: Verband ermittelt gegen Lazio Rom
Nach den Rassismusvorwürfen von AC-Mailand-Profi Tiemoué Bakayoko hat der italienische Fußballverband Ermittlungen gegen Lazio Rom eingeleitet. Die Anhänger des Hauptstadtclubs sollen am vergangenen Sonntag bei der 0:2-Niederlage in Mailand den eingewechselten Bakayoko mit rassistischen Sprechchören beleidigt haben. Milan hatte daraufhin Klage beim Verband eingereicht.
Die Ermittler werden den Vorfall mithilfe von Videoaufnahmen prüfen. Der Franzose Bakayoko hatte sich nach dem Spiel auf Instagram an „einige Lazio-Fans und deren rassistische Sprüche gegen mich und meinen Bruder Franck Kessié“ gewandt: „Wir sind stark und stolz auf unsere Hautfarbe“, schrieb der 27-Jährige. Er vertraue, dass der Club die entsprechenden Personen identifizieren werde.
Freiburgs Torwart Flekken vor Oranje-Debüt
Torwart Mark Flekken vom SC Freiburg darf auf sein Debüt für die niederländische Nationalmannschaft hoffen. Bondscoach Louis van Gaal berief den 28-Jährigen erstmals in die Oranje-Vorauswahl für die WM-Qualifikationsspiele in Litauen am 8. Oktober in Riga und gegen Gibraltar am 11. Oktober in Rotterdam.
Van Gaals Vorgänger Frank de Boer hatte Flekken bereits auf seine Namensliste gesetzt, eine Partie für die niederländische A-Auswahl bestritt der Breisgauer aber bislang noch nie. Als weitere Bundesligaspieler stehen die Stürmer Wout Weghorst (VfL Wolfsburg) und Donyell Malen (Borussia Dortmund) in der 28-köpfigen Vorauswahl. Am 1. Oktober gibt van Gaal seine endgültige Nominierung bekannt.
Rooneys Club Derby ist insolvent
Der englische Traditionsclub Derby County kann sich aus seiner wirtschaftlichen Schieflage nicht mehr aus eigener Kraft befreien. Wie der Zweitligist am Freitagabend mitteilte, wurde die Absichtserklärung zur Bestellung eines Insolvenzverwalters eingereicht. „Die Pandemie hatte schwere Auswirkungen auf die Umsätze des Clubs, daher war dieser zuletzt nicht mehr in der Lage, seinen alltäglichen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen“, hieß es in der Aussendung.
Der Schritt sei daher alternativlos gewesen, „um den Verein zu schützen“. Derby County, trainiert vom englischen Idol Wayne Rooney, war zuletzt erfolglos auf der Suche nach einem neuen Eigentümer. „In der vergangenen Woche wurde offensichtlich, dass dieser Prozess in naher Zukunft wohl nicht zum Erfolg führen würde“, teilte der Club nun mit.
Derby droht nun auch ein Punktabzug. In der vergangenen Saison hielt der zweimalige englische Meister nur knapp die Klasse, in der laufenden Spielzeit holte das Championship-Team bislang sieben Punkte aus sieben Spielen. Der Club könnte vor dem Hintergrund der Coronakrise allerdings auf mildernde Umstände hoffen. „Die Ironie ist, dass die finanziellen Prognosen ein tragfähiges Bild gezeigt haben“, hieß es in der Mitteilung: „Ohne die Pandemie wären wir zweifellos handlungsfähig geblieben.“
Hertha beklagt nach Sieg gegen Fürth weitere Ausfälle
Die Personalsorgen bei Hertha BSC sind nach dem 2:1-Sieg gegen Aufsteiger Greuther Fürth noch größer geworden. Schon nach 25 Minuten zog sich Abwehrchef Dedryck Boyata eine Oberschenkelverletzung zu und musste durch den 17 Jahre alten Linus Gechter in der Zentrale ersetzt werden. Marvin Plattenhardt blieb zur Halbzeit in der Kabine, Myziane Maolida humpelte nach einer guten Stunde mit einer Muskelblessur vom Rasen.
„Wir müssen sie erst noch genau untersuchen, aber es wird für nächste Woche nicht reichen“, sagte Trainer Pal Dardai zu den angeschlagenen Boyata und Maolida: „Es geht Richtung Muskelfaserriss.“ Die Auswechslung von Plattenhardt, der nach einer Verletzung erst wieder drei Tage mit dem Team trainiert hatte, sei eine „Vorsichtsmaßnahme“ gewesen, erklärte der Trainer.
Verteidiger Lukas Klünter (Schulteroperation) und Jordan Torunarigha (Oberschenkelverletzung) fallen ohnehin schon länger aus. „Aber wir haben einen guten Kader und werden 18 Feldspieler zusammenkratzen“, sagte Dardai. Hertha tritt in der Bundesliga zum nächsten Spiel am 25. September bei RB Leipzig an.
Leeds bleibt ohne verletzten Koch sieglos
Ohne den verletzten Nationalspieler Robin Koch wartet Leeds United in der englischen Premier League weiter auf den ersten Saisonsieg. Der letztjährige Aufsteiger musste sich am fünften Spieltag mit einem 1:1 (1:1) bei Newcastle United zufriedengeben. Drei Punkte stehen bisher zu Buche.
Der Brasilianer Raphinha brachte Leeds früh in Führung (13.). Doch der Franzose Allan Saint-Maximin glich noch vor der Pause aus (44.). Auch Newcastle ist noch sieglos, hat sogar nur zwei Zähler.