Little Rock/Hamburg. Der Buchholzer gewann in diesem Jahr in den USA bereits zwei Turniere – Kampf um den nationalen Titel mit dem College-Team.
Von Buchholz nach Arkansas und von da aus Richtung PGA-Tour – das könnten für Anton Albers, stark verkürzt, die Stationen auf dem Weg zum Profigolfer sein. Für dieses Ziel arbeitet der Buchholzer täglich hart – und mit Erfolg. Die ersten Trophäen durfte der 21-Jährige in den USA schon in die Höhe stemmen.
Alles begann im Alter von fünf Jahren, als Opa Albers seinen Enkel Anton mit auf eine Reise nach Bayern nahm und ihm dort zum ersten Mal einen Golfschläger in die Hand drückte. „Das hat mir damals so einen Spaß gemacht, dass ich zu Hause direkt in den Golf Club Buchholz-Nordheide eingetreten bin“, erzählt Albers. Aus einem Hobby wurde schnell eine Passion, und so musste er seine zweitliebste Sportart, den Fußball, mangels Zeit früh aufgeben.
2016 wechselte er zum Golfclub Hittfeld
Neben dem normalen Training (rund dreimal die Woche) und den Turnieren an den Wochenenden schob Albers als Teil der Hamburger Auswahl schon in jungen Jahren Extraschichten. 2016 wechselte er zum Golfclub Hittfeld und feierte mit dem Team ein Jahr später die deutsche Jugendmeisterschaft. Von da aus ging es in die Herrenmannschaft und damit in die 2. Bundesliga.
Dann tat sich eine Gelegenheit auf, den nächsten großen Schritt zu gehen. Ein deutscher Trainer, der gute Verbindungen zu den US-amerikanischen Colleges unterhält, erzählte einigen Teams in den Vereinigten Staaten von Albers’ Talent – und das Werben begann. Mehrere Colleges kamen auf den damals 19-Jährigen zu, baten ihm ein Vollstipendium an.
Golfprogramm an der University of Arkansas in Little Rock hatte ihn überzeugt
Kurze Zeit später saß Albers im Flieger nach Arkansas, wo er seit dem Frühjahr 2019 Business und Finance studiert. Das Golfprogramm an der University of Arkansas in Little Rock hatte ihn überzeugt. Die Mannschaft spielt in der ersten Division, der höchsten Spielklasse im Collegebereich.
Jenseits des großen Teichs hat er sich nach einer kleinen Eingewöhnungszeit hervorragend eingelebt. „Es gibt, wenn man studieren und Golf spielen will, einfach nichts Vergleichbares. Nur das Essen in Deutschland vermisse ich schon sehr“, gibt Albers zu.
Er schaffte es in die Top 70 aller Collegespieler
Im Golfen lief es zuletzt richtig gut. Sowohl das erste als auch das zweite Turnier in diesem Jahr konnte er gewinnen, setzte sich dabei gegen Spieler aus dem ganzen Land durch und schaffte es in die Top 70 aller Collegespieler. Bei insgesamt acht Turnieren kam Albers nur einmal nicht unter die besten 20.
Doch Albers will noch höher hinaus. Sein Ziel ist es, in seinem letzten Collegejahr die Top Ten aller Einzelspieler zu erreichen, was gleichbedeutend mit einer Spielerlaubnis auf der Korn Ferry Tour (zweithöchste Spielklasse nach der PGA Tour) wäre. Doch auch wenn er das nicht schaffen sollte, hat er bereits einen Plan. „Dann geht’s halt über die Qualifying School in Europa oder den USA.“
In seiner Mannschaft führt Albers alle Statistiken an
Doch die Möglichkeit, sich weiter in den Fokus zu spielen und weitere Plätze im Ranking aufzurücken, hat Albers schon in den kommenden Wochen in der „Postseason“ (Entscheidungsturniere nach der regulären Saison). Auf Platz 55 gelistet, hat es das Little Rock Golf Team geschafft, die „Regionals“ (17.–19. Mai) zu erreichen, wo es in einem von sechs Turnieren mit 13 weiteren Mannschaften um den Einzug ins National Championship Turnier (28. Mai–2. Juni) kämpft. Dort messen sich die 30 besten Colleges der USA und spielen um den Titel.
Nach den Wettbewerben über den Sommer zurück in die Heimat
„So weit hat es unsere Universität zwar noch nie geschafft, und die Konkurrenz ist echt stark, aber wir haben auf jeden Fall eine Chance“, gibt sich Albers zuversichtlich. Auch dank ihm steht die Mannschaft da, wo sie jetzt steht. Alle Statistiken innerhalb seines Teams führt der 21-Jährige an.
Nach den Wettbewerben geht es dann über den Sommer zurück in die Heimat. Eine Golfpause aber gibt es natürlich nicht. Stattdessen wird Albers mit dem Hamburger Golf-Club Falkenstein in der Bundesliga spielen und zu den größten Amateurturnieren Europas reisen, ehe er dann im September mit neuen Saisonzielen zurück nach Arkansas fliegt. Bis dahin wird er aber zumindest das eine oder andere Mal die gute deutsche Küche genießen können.