Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Montag, den 30. November 2020:
- Drei Spiele Sperre für Hoffenheims Geiger
- DFB geht mit Löw in die EM
- Kimmich läuft schon wieder
- Kindesmissbrauch: lange Haft für Jugendtrainer
- Sport1 distanziert sich von Freunds rassistischen Ausfällen
- Messi huldigt Maradona – und wird bestraft
- Napoli siegt in Maradona-Sondertrikots
Drei Spiele Sperre für Hoffenheims Geiger
Mittelfeldspieler Dennis Geiger von der TSG 1899 Hoffenheim ist nach seiner Roten Karte beim 1:1 in Mainz für drei Bundesliga-Spiele gesperrt worden. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mit. Geiger hatte am Sonntag in der 80. Minute ein taktisches Foul begangen und dabei seinem Gegenspieler Karim Onisiwo von hinten in die Füße getreten.
Die TSG hat das Urteil bereits akzeptiert, es ist damit rechtskräftig. Geiger fehlt dem Team von Trainer Sebastian Hoeneß damit in den Spielen gegen Augsburg, in Leverkusen und gegen Leipzig.
Werder-Frauen in Quarantäne: Pokalspiel abgesagt
Weil sich die komplette Frauenmannschaft von Werder Bremen wegen zweier positiver Corona-Tests bei Spielerinnen noch bis zum 5. Dezember in häuslicher Quarantäne befindet, fällt das für diesen Samstag geplante Achtelfinalspiel im DFB-Pokal aus. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund am Montag mit. Ein neuer Termin für die Partie steht noch nicht fest.
DFB geht mit Löw in die EM
Joachim Löw bleibt Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft. Der 60-Jährige habe „weiterhin das Vertrauen des DFB-Präsidiums“, teilte der Deutsche Fußball-Bund am Montag nach Gesprächen in Frankfurt am Main mit. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie hier.
Mainz bis Jahresende ohne Öztunali
Bundesligist FSV Mainz 05 muss bis zum Jahresende auf Offensivspieler Levin Öztunali (24) verzichten. Der Enkel des deutschen Ehrenspielführers und HSV-Idols Uwe Seeler erlitt am Sonntag im Punktspiel gegen die TSG Hoffenheim (1:1) nach Clubangaben eine „strukturelle Muskelverletzung im rechten Oberschenkel“ und fällt vier bis sechs Wochen aus.
Köln bindet Abwehrtalent Cestic
Der 1. FC Köln hat den Vertrag mit Abwehrtalent Sava-Arangel Cestic bis 2024 verlängert. Wie der Bundesligist am Montag mitteilte, wurde diese Übereinkunft mit dem 19 Jahre alten Innenverteidiger bereits Mitte November erzielt.
Cestic hatte am Sonnabend beim überraschenden 2:1 der bis dahin sieglosen Kölner in Dortmund ein überzeugendes Bundesliga-Debüt gegeben. „Mit dem Spiel am Samstag ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte der Jungprofi. Der in Offenbach geborene Cestic war nach Stationen bei Kickers Offenbach, dem FSV Frankfurt und FC Schalke 04 im Sommer 2019 in die Kölner U19 gewechselt.
Kimmich läuft schon wieder
Drei Wochen nach seiner Knieoperation hat Nationalspieler Joshua Kimmich von Bayern München das Lauftraining aufgenommen. Der 25-Jährige drehte am Montag auf dem Trainingsgelände an der Säbener Straße einige Runden.
Joshua ist von morgens bis abends hier und arbeitet auf sein Comeback hin und schwitzt. Für uns als Mannschaft ist er sehr wichtig“, sagte Trainer Hansi Flick.
Kimmich hatte sich am 7. November beim 3:2-Auswärtssieg gegen Borussia Dortmund eine Verletzung am rechten Außenmeniskus zugezogen. Der Verein geht davon aus, dass der Mittelfeldspieler im Januar wieder zur Verfügung steht.
Gladbach ohne Elvedi gegen Inter
Bundesligist Borussia Mönchengladbach muss am Dienstag im Champions-League-Gruppenspiel gegen Inter Mailand auf Innenverteidiger Nico Elvedi verzichten. „Nico hat sich gestern im Training eine Muskelverletzung zugezogen. In einer eigentlich lockeren Einheit“, sagte Trainer Marco Rose am Montag, nachdem er Elvedi beim 4:1 gegen den FC Schalke 04 am Sonnabend wegen der hohen Belastung zuletzt sogar geschont hatte.
„Unser eigentlich guter Plan ist da leider nicht aufgegangen“, sagte Rose, der sich als Ersatz für Elvedi am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN) auf Routinier Tony Jantschke festlegte. Zudem fehlen weiterhin Jonas Hofmann (Muskelbündelriss) und Ramy Bensebaini (Corona).
Füllkrug gibt Werder Rätsel auf
Bei Werder Bremen geht das Rätselraten um Niclas Füllkrug weiter. Der Stürmer trainiert nach wie vor nicht mit der Mannschaft und dürfte damit auch für die Partie am Sonntag gegen den VfB Stuttgart ausfallen.
„Wir hoffen alle, dass er so schnell wie möglich ins Mannschaftstraining einsteigen kann“, sagte Clemens Fritz, Leiter der Lizenzspielerabteilung des Bundesligisten, am Montag.
Füllkrug hatte sich am 25. Oktober im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim eine Wadenverletzung zugezogen. Eigentlich hatten die Bremer damit gerechnet, dass der Stürmer nach der Länderspielpause Mitte November wieder einsatzfähig ist.
Real Madrid erneut ohne Hazard
Der spanische Meister Real Madrid muss erneut auf den belgischen Nationalspieler Eden Hazard (29) verzichten. Der Offensivspieler erlitt nach Klubangaben beim 1:2 gegen Deportivo Alavés am Sonnabend eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel. Der Bruder von Borussia Dortmunds Angreifer Thorgan Hazard dürfte zwei bis drei Wochen pausieren müssen.
Kindesmissbrauch: lange Haft für Jugendtrainer
Weil er Nacktaufnahmen von jungen Spielern beschafft hat, muss ein ehemaliger Fußballtrainer mehrere Jahre ins Gefängnis. Der 21-Jährige wurde am Montag zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und neun Monaten verurteilt, wie ein Sprecher des Landgerichts Schweinfurt mitteilte.
Nach Auffassung des Gerichts brachte der Ex-Trainer neun Jungen eines Fußballvereins in Bad Kissingen unter einem Vorwand dazu, ihm Nacktaufnahmen von sich zu schicken. Zudem habe er sich an drei Minderjährigen vergangen. Die Taten ereignete sich im Zeitraum von Oktober 2017 bis Februar 2020, damals waren die Spieler zwischen elf und 13 Jahre alt.
Eines der Opfer hatte sich schließlich seinen Eltern anvertraut - diese erstatteten Strafanzeige. Nach und nach kamen mehr Vorfälle ans Licht. Im Februar 2020 wurde der Mann festgenommen, Ende Oktober begann der Prozess größtenteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Vor Gericht gestand der ausgebildete Erzieher und Kinderpfleger die Taten vollumfänglich.
Sport1 distanziert sich von Freunds rassistischen Ausfällen
Der TV-Sender Sport1 hat sich nach irritierenden Aussagen von Steffen Freund am Sonntag in der Talkrunde „Doppelpass“ von „Äußerungen, die auch nur den Interpretationsspielraum zulassen, in irgendeiner Form rassistisch oder diskriminierend zu sein“, distanziert. Olaf Schröder, Vorstandsvorsitzender der Sport1 Medien AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der Sport1 GmbH, sagte am Montag in einer Pressemitteilung: „Es ist uns sehr wichtig, in aller Deutlichkeit zu betonen, dass wir uns grundsätzlich und unmissverständlich von jeglichem rassistischen oder in irgendeiner Art und Weise extremistischen Gedankengut distanzieren und solchen Inhalten auf unserer Sportplattform auch kein Forum bieten.“
Freund hatte mit seinen Aussagen in der Sendung für Wirbel gesorgt, weil er eine Verbindung zwischen Undiszipliniertheiten der Schalker Spieler Nabil Bentaleb und Amine Harit und deren Herkunft zog. Später entschuldigte sich der frühere Nationalspieler Freund in der Sendung und auf Twitter dafür, dass er sich „leider so missverständlich ausgedrückt“ habe.
„Nach den Aussagen von Steffen Freund haben wir ihm nach einem persönlichen Gespräch vor Ort noch während der laufenden Sendung die Möglichkeit gegeben, seine Äußerungen als Gast in unserer Talkrunde einzuordnen und zu revidieren. Zudem hat er das im Anschluss an den 'Doppelpass' auch noch einmal über die Social-Media-Kanäle getan“, sagte Pit Gottschalk, Chefredakteur der Sport1 GmbH, dazu.
Messi huldigt Maradona – und wird bestraft
Der sechsmalige Weltfußballer Lionel Messi vom FC Barcelona hat am Sonntag mit einem speziellen Torjubel seinem am vergangenen Mittwoch verstorbenen argentinischen Idol Diego Armando Maradona gehuldigt. Der 33-jährige Messi lüftete nach seinem spektakulären Treffer zum 4:0-Endstand gegen CA Osasuna sein Barca-Trikot. Darunter befand sich das rot-schwarz Dress mit der Rückennummer 10 seines Heimatvereins Newell's Old Boys aus Rosario. Für dieses Team hatte Maradona 1993 fünf Spiele bestritten.
„Das war ein großer Moment“, kommentierte Barca-Coach Ronald Koeman hinterher, „Leos Tor, seine Maradona gewidmete Geste. Wir Europäer können uns nicht vorstellen, welche Bedeutung Maradona in Argentinien hat.“
Messi postete anschließend bei Instagram ein Foto seiner Jubelpose im Newell's-Trikot neben einem Foto von Maradona - ebenfalls mit erhobenen Händen – im Dress des Rosario-Clubs aus dem Jahr 1993. „Hasta siempre, Diego“ (Lebe wohl, Diego) schrieb Messi dazu.
Allerdings bestraft der spanische Verband Aktionen wie die von Messi mit einer Geldbuße von 3000 Euro wegen Verstoßes gegen Artikel 91 des Disziplinar-Codes. Messi sah außerdem für seine Trikot-Geste die Gelbe Karte.
Die Fahnen am Estadio Campo Nou waren auf halbmast gesetzt. Vor dem Anpfiff wurde das Lied „Gesang der Vögel“ des berühmten katalanischen Cellisten Pablo Casals gespielt, während sich die Spieler beider Teams zur Schweigeminute um den Mittelkreis formierten, wo ein Maradona-Trikot ausgebreitet war.
Aus im MLS-Play-off für Berliner Mukhtar
Der Berliner Profi Hany Mukhtar ist mit seinem Club Nashville SC aus den Play-offs der MLS ausgeschieden. Gegen den Favoriten Columbus Crew verlor das Team aus Tennessee nach Verlängerung 0:2. Für Nashville ist die erste Saison der Clubgeschichte damit beendet, Columbus trifft im Finale der Eastern Conference auf das Überraschungsteam New England Revolution. Der Tabellenachte der Hauptrunde hatte zuvor 3:1 gegen den an Rang drei gesetzten Orlando City SC gewonnen.
Nashville konnte nach der Überraschung gegen den Vorjahresfinalisten Toronto FC zwar auf Augenhöhe mitspielen und kam neben einem Lattentreffer in der ersten Hälfte zu weiteren guten eigenen Gelegenheiten, war in der Verlängerung dann aber defensiv zweimal unachtsam. Der offensive Mittelfeldspieler Mukhtar (25) kommt aus der Talentschule von Hertha BSC und steht seit Januar in Nashville unter Vertrag.
Boca Juniors ehren Maradona
Der argentinische Verein Boca Juniors hat seinen gestorbenen früheren Spieler Diego Maradona vor den Augen von dessen Tochter geehrt. Nach dem 1:0 per Freistoß durch Edwin Cardona am Sonntag in der 12. Minute des Heimspiels gegen Newell's Old Boys – einem weiteren Ex-Club Maradonas – legten die Boca-Spieler ein Argentinien-Trikot mit Maradonas Rückennummer 10 auf den Rasen und applaudierten in Richtung der Loge Maradonas. Dort saß Dalma Maradona, die älteste der drei Töchter der Legende, und weinte bitterlich.
Die Spieler des Traditionsvereins trugen im Bombonera-Stadion in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires alle den Namen Maradona auf der Rückseite ihrer Trikots. Sie gewannen das Ligaspiel mit 2:0 gegen das Team aus der Stadt Rosario. Maradona war jeweils etwa ein Jahr Spieler und Manager bei Boca gewesen. Der Verein pflegt den Ruf, traditionell ebenso wie Maradona auf der Seite der Arbeiter und einfachen Leute zu stehen.
In Stadien in aller Welt wurde der Weltmeister von 1986 nach dessen Tod im Alter von 60 Jahren am vergangenen Mittwoch am Wochenende mit Schweigeminuten, Trauerflor und berührenden Gesten geehrt – auch in der 1. und 2. Bundesliga in Deutschland. Maradonas Landsmann Lionel Messi von dessen Ex-Verein FC Barcelona in Spanien ehrte Maradona nach seinem Tor zum 4:0-Endstand im Spiel gegen CA Osasuna. Der mehrmalige Weltfußballer zog sein Barcelona-Trikot aus und zeigte sich im schwarz-roten Trikot von Newell's Old Boys – für den Club spielte einst auch Messi.
Napoli siegt in Maradona-Sondertrikots
In „argentinischen“ Sondertrikots hat der italienische Erstligist SSC Neapel nochmals seiner verstorbenen Vereinsikone Diego Maradona gedacht. Zu Ehren des Argentiniers, der Napoli 1987 und 1990 zu den einzigen Meistertiteln und 1989 zum Gewinn des UEFA-Pokals geführt hatte, traten die Süditaliener im Punktspiel am Sonntag gegen AS Rom (4:0) in Shirts mit blau-weißen Senkrechtstreifen im traditionellen Design der argentinischen Nationalelf an.
Die textile Hommage an das weltweit betrauerte Idol war nach Vereinsgaben bereits vor Maradonas Tod geplant worden. Nunmehr jedoch würde die Geste eine noch größere Bedeutung haben als ursprünglich gedacht.
Neapels Kapitän und späterer Führungstorschütze Lorenzo Insigne legte vor dem Anpfiff des Duells mit Rom am Hauptportal des heimischen San-Paolo-Stadion, das in Kürze nach dem berühmtesten Spieler des Clubs benannt werden soll, einen Blumenkranz vor einem großen Bild Maradonas nieder. Auf seiner Spielführerbinde stand „Adios 10“ in Erinnerung an Maradonas Rückennummer, an die auch die Unterbrechung in der zehnten Spielminute mit langem Applaus von allen Spieler und Delegationsmitgliedern beider Teams eine Referenz bedeuten sollte. Vor Anpfiff hatten beide Mannschaften Maradona mit einer Schweigeminute gedacht.
Neapels Bürgermeister Luigi de Magistris kündigte kurz vor Spielbeginn eine weitere Ehrung Maradonas im Stadtbild der Millionenmetropole am Fuße des Vesuvs an. Das Stadtoberhaupt bestätigte in den sozialen Medien Pläne der Stadtverwaltung, dem legendären Ballkünstler eine neue U-Bahn-Station zu widmen.
Chelsea verpasst Tabellenführung
Fünf Tage nach dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League hat Nationalspieler Timo Werner mit dem FC Chelsea die Tabellenführung in England verpasst. Gegen den Spitzenreiter Tottenham Hotspur mussten sich die Blues mit einem 0:0 begnügen. Der Rückstand auf den Londoner Stadtrivalen und den punktgleichen Titelverteidiger FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp beträgt weiter zwei Zähler.
Der vierte Sieg in Folge in der Premier League hätte die Spitzenposition für die seit acht Spielen ungeschlagenen Blues bedeutet. Werner gehörte zur Startelf, konnte sich aber kaum in Szene setzen und wurde eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt. Kai Havertz kam erst in der 84. Minute aufs Feld, Antonio Rüdiger saß auf der Bank. Am vergangenen Dienstag hatten die Londoner durch ein 2:1 bei Stade Rennes die K.-o.-Runde in der Königsklasse erreicht.
Der FC Arsenal bleibt in der Premier League weiter hinter seinen Ansprüchen zurück. Die Gunners um Nationaltorwart Bernd Leno verloren am Sonntagabend gegen die Wolverhampton Wanderers 1:2 (1:2) und warten seit drei Spielen auf ein Erfolgserlebnis.