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Lahm: Wir haben Peps Taktik umgeworfen
Bayern Münchens 0:4-Pleite zu Hause gegen Real Madrid im Halbfinal-Rückspiel der Champions League 2014 war zweifellos eine der bittersten Niederlagen der Vereinsgeschichte. Der damalige Trainer Pep Guardiola wurde im Anschluss wegen seiner Taktik scharf kritisiert. Doch offenbar war der stolze Spanier der falsche Adressat. Denn die Mannschaft brachte Guardiola dazu, von seiner ursprünglichen Spielidee abzurücken.
„Guardiola hat sechs von uns vor dem Spiel zu sich geholt und gefragt, wie wir agieren wollen", verriet Kapitän Philipp Lahm der "Zeit". Der Pläne der Profis sollen sich deutlich von denen des Coaches unterschieden haben. Doch Guardiola vertraute seinen Spielern – und lag damit falsch. „Danach wurde es so ausgelegt, als funktioniere sein System nicht. Aber eigentlich war es gar nicht sein System.“ Guardiola zog bereits unmittelbar nach der herben Niederlage seine Lehren. Er selbst hatte damals erklärt, dass die Pleite „ein Riesenfehler des Trainers“ gewesen sei. Er habe sich „bei der Taktik vertan“.
Nouri mit amüsantem AfD-Vergleich
Vom Abstiegskandidaten zum Europa-Anwärter: Bei der zweitbesten Rückrunden-Mannschaft Werder Bremen ist das Wort Europa nach dem Sprung auf Platz sechs kein Tabuthema mehr. „Ich habe nichts gegen das Wort Europa. Ich bin ja nicht die AfD“, sagte Trainer Alexander Nouri augenzwinkernd. "Wir werden die letzten drei Spiele (Köln, Hoffenheim, Dortmund, Anm. d. Red.) so angehen, dass wir sie gewinnen wollen. Ich werde deshalb aber kein neues Ziel ausgeben."
Derweil ist Nouris Vertragsverlängerung offenbar nur noch eine Frage der Zeit. "Wir haben uns über grundsätzliche Dinge ausgetauscht", sagte Sportchef Frank Baumann. "Wir sind sehr, sehr optimistisch, dass wir es im Laufe der kommenden Woche hinkriegen."
Mourinho: Für Ibrahimovic ins Finale
Manchester United will die Europa League für seinen schwer verletzten Superstar Zlatan Ibrahimovic gewinnen. "Ich hoffe, dass wir ins Finale kommen, er dann in sein Stadion kommen und mit dem Kapitän den Pokal in Empfang nehmen kann", sagte Teammanager José Mourinho bei BeinSports über Ibrahimovic. Das Endspiel steigt am 24. Mai in der Friends Arena in der schwedischen Hauptstadt Stockholm.
Zuvor muss United jedoch das Halbfinale gegen Celta Vigo mit dem Hinspiel am Donnerstag (21.05 Uhr/Sport1 und Sky) in Spanien überstehen. Ibrahimovic steht dafür nach seinem Kreuzbandriss nicht zur Verfügung. Der schwedische Stürmerstar (35) könnte bis Ende 2017 ausfallen. Laut Daily Mail soll er sich nach erfolgreicher OP aber mit United auf eine Verlängerung seines im Juni auslaufenden Vertrages um ein Jahr geeinigt haben.
Leipzig macht ernst bei Gnabry
Borussia Dortmund, 1899 Hoffenheim und nun auch RB Leipzig – Werder Bremens Shootingstar Serge Gnabry steht offenbar bei etlichen Champions-League-Anwärtern auf dem Wunschzettel. Doch Sportchef Frank Baumann lässt das Interesse an dem 21 Jahre alten Nationalspieler weiter kalt. "Das macht uns froh", sagte er. "Es ist ein gutes Zeichen, wenn unsere Spieler Begehrlichkeiten wecken. Aber wir haben keine Ambitionen, Serge abzugeben und sind sehr entspannt."
Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl hatte sein Interesse an Gnabry offen eingeräumt. Der schnelle Offensivmann mit Vertrag bis ins Jahr 2020 in Bremen passe ins "Beuteschema" des finanzstarken Aufsteigers, sagte der Österreicher bei Sky Sport News. Zuvor war bereits über die möglichen Wechseloptionen BVB und Hoffenheim spekuliert worden.
Nach Krawallen in Bastia: weitere elf Festnahmen
Im Zuge der Ermittlungen nach den Krawallen vom Ostersonntag in Bastia sind am Mittwoch weitere elf Hooligans vorläufig festgenommen worden. Zuvor waren bereits fünf Personen in Gewahrsam genommen worden. Chaoten hatten während des französischen Erstligaspiels zwischen SC Bastia und Olympique Lyon zweimal den Platz gestürmt und die Gästeprofis attackiert. Beim Stand von 0:0 war die Partie von der französischen Ligaverwaltung LFP zur Halbzeitpause abgebrochen worden.
Özil rastet bei Doping-Kontrolle aus
Durch das 0:2 im Stadtderby bei den Tottenham Hotspur hat Arsenal London einen herben Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Plätze erlitten. Bei Mesut Özil saß der Frust im Anschluss tief. Nicht nur, weil er erneut in einem Topspiel blass geblieben war und einmal mehr heftiger Kritik der englischen Medien ausgesetzt war, sondern auch wegen einer Doping-Kontrolle.
Wie der „Telegraph“ berichtet, soll der deutsche Nationalspieler sich darüber echauffiert haben, zu oft zur Doping-Kontrolle gebeten zu werden. Als die Kontrolleure ihm mit einer Geldstrafe drohten, soll Özil gegen eine Tür getreten haben.
Seit Wochen sorgt der 28-Jährige für negative Schlagzeilen in England. Die britischen Medien halten die Gehaltsforderungen des Mittelfeldregisseurs, der aktuell um eine Verlängerung seines 2018 auslaufenden Kontrakts pokert, für überzogen.
„Er ist keine 250.000 Pfund pro Woche wert. Der Deutsche tauchte einmal mehr ab. Da sollte der Verein ihm auf keinen Fall großes Geld zahlen, dass er bleibt. Er sollte nicht mal von Anfang an spielen. Nur Fenerbahce Istanbul zeigte Interesse, das sagt alles. Das Beste wäre, ihn im Sommer zu verkaufen und sein Gehalt Richtung Alexis Sanchez umzuleiten“, schreibt der „Telegraph“.
Verwirrung um Ronaldos Tor-Bestmarke
399 oder 400? Dass Cristiano Ronaldo beim 3:0-Triumph von Real Madrid im Derby gegen Atlético mit seinem Dreierpack der Mann des Abends war, ist unbestritten. Offen blieb aber, ob der portugiesische Weltfußballer im Halbfinal-Hinspiel der Champions League zugleich eine historische Tor-Bestmarke in der ruhmreichen Vereins-Historie erreicht hat.
„398, 399 ... 400 Goles!“, twitterte Real nach dem Sieg am Dienstagabend. In den Statistikbüchern wird Ronaldo aber noch mit 399 Treffern geführt. Hintergrund ist ein Spiel vor sieben Jahren gegen Real Sociedad San Sebastian. Damals wurde nach einem Freistoß von Ronaldo der Treffer dem Verteidiger Pepe gutgeschrieben. Real und Pepe selbst sprachen aber Ronaldo das Tor zu. Wie auch immer – am Sonntag kann der Superstar gegen den Abstiegskandidaten Granada auch rein statistisch die 400 vollmachen.
Weinzierl: „Schalke muss groß denken“
Schalke-Trainer Markus Weinzierl hat das Saisonziel Europapokal weiter fest im Blick. „Wir haben vier Punkte Rückstand auf Platz sechs, der für die Europa League berechtigt. Jetzt werden noch neun Zähler vergeben. Diese drei Spiele wollen wir alle gewinnen“, sagte der 42-Jährige der „Sport Bild“. „Und das traue ich meiner Mannschaft auch zu.“
Trotz der Abgänge von Leroy Sané sowie Joel Matip im vergangenen Sommer und des langfristigen Ausfalls von Breel Embolo sei das Erreichen der Europa League ein realistisch gesetztes Ziel gewesen. „Schalke ist aber ein Club, der generell an die Champions League denkt, und das zu Recht. Schalke muss groß denken und dementsprechend agieren, nur so erreichen wir große Ziele“, so Weinzierl.
Der Trainer zog vor dem Saisonendspurt eine gemischte Zwischenbilanz. „Mit dem aktuellen Tabellenstand in der Bundesliga sind wir natürlich nicht zufrieden. Mit dem Abschneiden in den Pokal-Wettbewerben können wir zufrieden sein.“ Schalke war im DFB-Pokal und in der Europa League im Viertelfinale ausgeschieden.
Wüste Schlägerei in Russland
Eine Schlägerei mit mehreren Beteiligten hat das Finale im russischen Pokal überschattet. Beim 2:0 (0:0) von Lokomotive Moskau gegen Ural Jekaterinburg in Sotschi lieferten sich mehrere Spieler – darunter der ehemalige Schalker Bundesligaprofi und heutige Moskauer Jefferson Farfan - in der Nachspielzeit eine wüste Prügelei.
Schiedsrichter Alexej Nikolajew zückte vier Rote Karten: Farfan und der Brasilianer Ari mussten bei Moskau vom Platz, aufseiten Jekaterinburgs wurden Artem Fidler und Edgar Manutscharjan des Feldes verwiesen.
Vor dem Zwischenfall hatten Igor Denisow (76.) und Alexej Mirantschuk (90.+3) die Treffer für Lokomotive erzielt. Als sich die Moskauer am Spielfeldrand schon zum Jubeln vorbereiteten, eskalierte die Situation auf dem Platz plötzlich und die Akteure gingen mit Fäusten und Tritten aufeinander los.
CL-Erfolge beflügeln Juves Aktie
Die Erfolge von Juventus Turin vor allem in der Champions League haben die Aktie der alten Dame beflügelt. Der Wert des Juve-Wertpapiers an der Mailänder Börse hat sich seit Jahresbeginn um 220 Prozent auf einen Euro gesteigert.
Zu Jahresbeginn war die Aktie nur 30 Cent wert gewesen. Die Kapitalisierung des Turiner Klubs erreichte ein Rekordhoch von 913 Millionen Euro. Die Champions League soll rund 100 Millionen Euro in die Juve-Kassen gespült haben.
Hertha: „Diesmal rutschen wir nicht ab“
Mittelfeldspieler Vladimir Darida geht von der direkten Qualifikation von Hertha BSC für die Europa League aus. „Wir sind uns sicher: Diesmal rutschen wir nicht wieder ab“, sagte der Tscheche der „Sport-Bild“. In der vergangenen Spielzeit hatte der Berliner Bundesligaclub am letzten Spieltag die direkte Teilnahme an der Europa League durch ein 0:0 bei Mainz 05 verpasst.
Darida glaubt, dass in den verbleibenden drei Partien des Liga-Fünften zwei Siege zur erhofften Europapokal-Teilnahme reichen. Aus der Vorsaison werde das Team lernen und für das Ziel Platz fünf „alles tun“. Die Berliner haben noch zwei Heimbegegnungen. Im Olympiastadion spielt die Hertha sehr erfolgreich und hat nur einen Zähler weniger geholt als die beste Heimmannschaft der Liga aus Hoffenheim.
Für Herthas Heimstärke nannte Darida einen nicht ganz ernst genannten Grund: „Wahrscheinlich, weil wir vor den Heimspielen immer am Morgen eine Runde durch den Berliner Zoo laufen“.