Hamburg. Das Challengerturnier in der Halle des Hamburger Tennisverbands startet am Wochenende mit einem starken Teilnehmerfeld.

Das Schleusensystem am Eingang der Verbandshalle in Horn wurde installiert, alle Mitarbeitenden mussten sich den im professionellen Sportbetrieb mittlerweile obligatorischen Tests unterziehen. Doch obwohl das Virus, das die Welt verrückt macht, auch am Donnerstag omnipräsent war, lässt sich Mirco Westphal (38) die Vorfreude auf neun unterhaltsame Tennistage nicht nehmen. „Wir haben alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen und sind sehr glücklich, dass wir in diesem Jahr ein wirklich herausragendes Teilnehmerfeld anbieten können“, sagt der Direktor des ATP-Challengerturniers, das an diesem Sonnabend um 10 Uhr auf zwei Matchcourts mit acht Duellen der Qualifikation startet, in der die letzten vier Plätze für das 32er-Hauptfeld (Spielbeginn dort am Montag) vergeben werden.

Tatsächlich kann sich die Teilnehmerliste für das Turnier der Kategorie unterhalb der ATP-Tour, das zum zweiten Mal in Hamburg gespielt wird, sehen lassen. Topgesetzt ist der Franzose Lucas Pouille. Der 26-Jährige stand 2018 unter den besten zehn der Weltrangliste und 2019 im Halbfinale der Australian Open, ist aber nach einer Operation am rechten Ellenbogen auf Position 69 abgerutscht und gibt in Hamburg sein Comeback. Italiens Jungstar Lorenzo Musetti (18/Nr. 123) musste seine Teilnahme wegen einer Verletzung indes absagen.

Das dritte Freiticket wird wohl der Hamburger Mischa Zverev erhalten

Mit Peter Gojowczyk (31/München/Nr. 139), Oscar Otte (27/Köln/Nr. 141), Cedrik-Marcel Stebe (30/Vaihingen/Nr. 143), Yannick Maden (28/Stuttgart/Nr. 163) und Dustin Brown (35/Winsen an der Aller/Nr. 254) schaffte ein deutsches Quintett den direkten Sprung ins Hauptfeld. Zwei Wildcards gehen an den Kempener Daniel Altmaier (22/Nr. 124), der mit seinem Achtelfinaleinzug bei den French Open vor zwei Wochen für Aufsehen gesorgt hatte, und den Nürnberger Maximilian Marterer (25/Nr. 264).

Das dritte Freiticket wird wohl der Hamburger Mischa Zverev (33/Nr. 258) erhalten, der am Donnerstag mit seinem Bruder Alexander (23/Nr. 7) aus der Doppelkonkurrenz des ATP-Turniers in Köln ausschied. Ein weiterer Kandidat wäre Lokalmatador Tobias Kamke (34/Nr. 238), der aber wohl eher eine der drei Wildcards für die Qualifikation erhält. Darauf darf auch Marvin Möller (21/Nr. 1627) vom Club an der Alster hoffen. Da der Deutsche Tennis-Bund (DTB) als Ausrichter seinen eigenen Nachwuchs verstärkt fördern will, gehen die Wildcards nur an DTB-Spieler.

Zuschauer sind nicht zugelassen

Um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Turnier mit einer Gesamtdotierung von immerhin 44.820 Euro auf die Beine zu stellen, helfen neben Titelsponsor Tannenhof auch die Stadt mit Fördermitteln aus dem Active-City-Budget und die Herrentennisorganisation ATP bei der Finanzierung. Zwar bleibt das Preisgeld – anders als im September beim ATP-500er-Event am Rothenbaum, das um 40 Prozent reduzieren durfte – stabil, um die Spieler auf Challengerlevel bestmöglich zu unterstützen.

Dafür erhöhte die ATP ihren Zuschuss beträchtlich. Auf Ticketeinnahmen kann Turnierdirektor Westphal nicht bauen, Zuschauer sind nicht zugelassen. Zu verfolgen sind die Matches im Livestream unter tennischannel.app.