Hamburg. Trotzdem kritisiert Messi die Clubführung. Früherer HSV-Kapitän an Covid-19 erkrankt. Rettig fordert Ausnahme für den Fußball.
Würde den Menschen ein bisschen Fußball guttun, um sich von den Nöten des Alltags in Zeiten des Coronavirus ein wenig abzulenken? Der frühere St.-Pauli-Manager Andreas Rettig glaubt das und fordert eine Ausnahmegenehmigng. Von der Politik bekommt er dafür prompt die Rote Karte gezeigt. Sportler können in der Krise allerdings auch abseits des Platzes helfen, dafür gibt es weitere Beispiele. Unterdessen infizieren sich immer mehr Aktive mit Sars-CoV-2 und erkranken an Covid-19.
Die wichtigsten Entwicklungen am Montag:
- Barca-Stars verzichten auf 70 Prozent Gehalt
- Ex-HSV-Kapitän Sakai erkrankt an Covid-19
- Coronavirus: Rettig fordert Ausnahme für Fußball
- Subotic fordert von Clubs in Coronazeiten Solidarität
- Handball-Bundesligist kämpft um Existenz
- Verstoß gegen Corona-Verbote? Neymar wehrt sich
- Olympia-Verschiebung: Pound verteidigt Bach
- Wird Champions League wegen Corona verkürzt?
- Ex-Tennisprofi Kiefer stellt Schutzmasken her
- Quarantäne: Ex-Bremer Arnautovic strandet in Dubai
Barca-Spieler verzichten auf mindestens 70 Prozent der Gehälter
Die Spieler des FC Barcelona werden nun doch auf große Teile ihres Gehalts verzichten. In einer Erklärung über die sozialen Medien kündigten Superstar Lionel Messi und Sturmkollege Luis Suarez an, dass die Mannschaft auf 70 Prozent ihrer Bezüge verzichten werde. Barça teilte mit, dass der Verzicht für die erste Mannschaft sogar über den 70 Prozent liege, die zunächst geplant gewesen seien.
Messi und Co. stellen darüber hinaus Geld zur Verfügung, damit die Angestellten des Vereins trotz der angemeldeten Kurzarbeit weiterhin ihre vollen Gehälter bekommen. Noch vor wenigen Tagen hatte die Mannschaft einen ersten Vorschlag des Vereins für eine Gehaltskürzung abgelehnt. Messi kritisierte, dass von der Vereinsführung offenbar starker Druck ausgeübt worden sein soll. „Es ist überraschend, dass versucht wurde, uns unter gewaltigen Druck zu setzen, um etwas zu tun, was wir ohnehin getan hätten“, sagte der sechsmalige Weltfußballer.
Wenn es für die Einigung einige Tage gedauert habe, so Messi, „dann nur deswegen, weil wir nach einer Formel für die Hilfen für den Club und seine Mitarbeiter gesucht haben.“
#link10Ex-HSV-Kapitän Sakai erkrankt an Covid-19
Der frühere HSV-Kapitän Gotoku Sakai ist an der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Atemwegsinfektion Covid-19 erkrankt. Das gab sein japanischer Erstligaclub Vissel Kobe am Montag bekannt. Sakai (29) habe am Mittwoch Fieber bekommen, später kamen Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Schnupfen als typische Symptome hinzu, auch der Geschmackssinn sei beeinträchtigt gewesen.
Sakai, der im vergangenen Sommer nach vier Jahren HSV in seine Heimat zurückgekehrt war, bedauerte in einer Stellungnahme die Umstände, die dadurch dem Verein, seiner Familie und seinen Freunden entstünden: "Es tut mir sehr leid." Wo er sich angesteckt hat, könne er sich nicht erklären. Sakai ist der einzige Spieler des Teams, bei dem das Virus nachgewiesen wurde.
#link09Corona: Rettig fordert Ausnahme für Fußball
Der frühere St.-Pauli-Manager und DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig kann sich in der Coronakrise eine „Sonderstellung“ für den Profifußball durch die Politik vorstellen. „Da kein Zeitpunkt absehbar ist, an dem das normale Leben wieder beginnt, kann bei abnehmenden Restriktionen die Austragung dieser Geisterspiele einen Beitrag zur Zerstreuung und damit für das Wohlbefinden der Menschen leisten“, schrieb Rettig (56) in einem "Kicker'-Gastbeitrag.
Der Fußball stelle „doch den viel zitierten Kitt der Gesellschaft dar“, führte der langjährige Bundesliga-Funktionär weiter aus. Bislang „verpönte“ Geisterspiele könnten ein Ereignis sein, „auf das man sich freut und über das geredet wird“. Der Fußball gewinne „durch jeden Tag des derzeitigen Kontaktverbotes und damit einhergehender sozialer Isolation an Bedeutung“.
FDP-Chef Lindner: Bundesliga steht ganz hinten
FDP-Parteichef und Fußball-Fan Christian Lindner glaubt angesichts der Coronakrise nicht daran, dass die Bundesligen den Spielbetrieb zeitnah wieder vor Zuschauern aufnehmen wird. „Ich bin selber ja Mitglied und Anhänger des BVB. Und trotzdem muss ich sagen: Bundesliga mit Publikum und Fans – das wird mit das Letzte sein, was wir öffnen“, sagte der Politiker in einem Video-Interview mit der "Bild"-Zeitung.
#link08DFB-Trainer geben Amateurcoachs Nachhilfe
Reden statt spielen, Nachhilfe statt Lehrgang: Die Trainer der deutschen U-Nationalmannschaften mit U-21-Coach Stefan Kuntz an der Spitze bieten nach dem Corona-bedingten Ausfall der aktuellen Länderspielphase Videosprechstunden für Kollegen und Kolleginnen im Amateurbereich an.
„In diesen Zeiten ganz bewusst für Trainerkolleginnen und -kollegen auf Amateur- und Jugendebene da zu sein, und zwar in einer möglichst praktischen Form“, sagt Meikel Schönweitz, Cheftrainer der deutschen U-Nationalmannschaften.
Kuntz und Schönweitz machen in der gemeinsamen Aktion von "Kicker", DFB und "Fussball.de" am 2. April (14.00 bis 16.00 Uhr) den Anfang. Eine Woche später folgen Manuel Baum (U20) und Guido Streichsbier (U19), wiederum sieben Tage danach sind Christian Wück (U17) und Marc Meister (U15) an der Reihe. Interessierte können sich ab sofort bis Mittwochmittag (12.00 Uhr) per E-Mail unter fussball.de@dfb.de mit Fragen anmelden.
Nach Gehaltskürzung: Juve-Aktie gewinnt
Die Aktie von Italiens Fußball-Rekordmeister Juventus Turin an der Mailänder Börse zeigt steigende Tendenz, nachdem sich die Spieler der "Alten Dame" um Superstar Cristiano Ronaldo mit einer Gehaltskürzung einverstanden erklärt hatten. Das Juve-Wertpapier kletterte am Montag um zwischenzeitlich knapp 8 Prozent.
Juve rechnet dank der Gehaltskürzungen mit Einsparungen in der Größenordnung von 90 Millionen Euro. Betroffen sind die Gehälter für März, April, Mai und Juni. Detaillierte Vereinbarungen mit jedem Einzelnen sollen in den kommenden Wochen erfolgen. Seit Ausbruch der Coronaviruskrise haben die drei an der Mailänder Börse notierten Clubs – neben Juve auch Lazio Rom und AS Rom – schwere Kursverluste gemeldet.
#link07Subotic fordert von Clubs Solidarität
Verteidiger Neven Subotic von Bundesligist Union Berlin vermisst in Zeiten der Coronakrise Solidarität zwischen den Fußballclubs. „Von Spielern wird aktuell Solidarität gefordert, und das ist nicht nur jetzt, sondern generell richtig. Aber was ist mit den Vereinen? Da scheint das Niveau der Solidarität niedrig, da habe ich kaum gehört, dass Vereine bereit sind, sich gegenseitig zu unterstützen“, sagte der 31-Jährige den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, zu der auch das Abendblatt gehört.
Subotic, Mitglied im Spielerrat der Spielergewerkschaft FIFPro, sieht den Egoismus vieler Vereine als Problem. „Jeder achtet auf sich selbst, alle schauen nur nach oben und hoffen auf Solidarität, aber keiner schaut nach unten und ist selbst solidarisch. Das zeigt, dass die Kommerzialisierung des Fußballs als Geschäftsmodell die Werte des Sport überschattet“, sagte der Gründer einer eigenen Stiftung.
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Zudem wies FIFPro-Mitglied Subotic auf das Schicksal vieler Spieler im Amateurfußball hin. Diese seien auf ihr volles Gehalt angewiesen. „Die großen Stars sind nicht einmal die Spitze des Eisbergs, sie sind die Spitze der Spitze des Eisbergs. Der ganze restliche Eisberg, den wir nicht sehen, muss aber auch berücksichtigt werden“, sagte er.
Kölns Höger nutzt Pause zur Weiterbildung
Der Kölner Bundesliga-Profi Marco Höger hat die derzeitige Fußballpause zur Weiterbildung genutzt. Der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler erwarb an einer Fern-Uni ein Zertifikat zu „Spielanalyse und Scouting“. Er war „eigentlich schon Ende 2019 fertig, aber ein paar Sachen waren noch liegen geblieben“, sagte der Mittelfeldspieler der „Bild“: „Also habe ich jetzt die Zeit genutzt und schließlich mein Zertifikat erhalten.“
Jetzt hat Höger angefangen, Spanisch zu lernen. Außerdem habe er in der derzeitigen Corona-Auszeit „bereits den Garten auf links gedreht“.
Er „wage keine Prognose“, wie lange dieser Zustand anhalten werde, betonte Lindner. Derzeit hätten ohnehin andere Dinge Priorität. „Vorher müssen die Geschäfte wieder öffnen, vorher muss das produzierende Gewerbe seine Arbeit wieder aufnehmen können“, sagte der 41-Jährige: „Da geht es um Arbeitsplätze – später geht es wieder um unsere Leidenschaften und das Vergnügen.“
#link06Handball-Bundesligist kämpft um Existenz
Der Geschäftsführer der HBW Balingen-Weilstetten hat die Fans des Handball-Bundesligisten auf harte Zeiten eingestellt. „Durch den Ausfall der Spiele fallen überlebensnotwendige Einnahmen aus. Es geht um unsere Existenz!“, schrieb Wolfgang Strobel in einem offenen Brief an Freunde und Partner des Clubs.
Die Aussetzung des Spielbetriebs wegen der Corona-Pandemie sei dennoch die richtige Entscheidung gewesen. Laut Strobel stehe der Verein vor „organisatorisch und ökonomisch großen Herausforderungen“, die HBW-Familie müsse nun zusammenstehen. Mut machten ihm erste Zusagen von Sponsoren und Dauerkarteninhabern, die auf mögliche Ersatzansprüche verzichten wollen. Auch Mannschaft und Trainer würden nach Gesprächen „ihren Teil zur Bewältigung der Corona-Krise beitragen“, so Strobel.
#link05Verstoß gegen Corona-Verbote? Neymar wehrt sich
Der brasilianische Fußballstar Neymar hat sich gegen den Verdacht gewehrt, er halte sich nicht an die Regeln zur Selbstisolation in der Coronakrise. Neymar lebe in seinem Anwesen in Brasilien „völlig isoliert“ und lediglich in Begleitung jener Menschen, die mit ihm aus Frankreich zurückgereist seien, versicherte am Sonntag das Kommunikationsteam des Fußballers.
Neymar empfange derzeit keine Besuche, hieß es in der Mitteilung. Einzige Ausnahme sei sein Sohn Davi Lucca, der in das Haus gekommen und dort bei seinem Vater geblieben sei. Der Verdacht, Neymar könnte die Quarantäne missachtet haben, war durch von ihm selbst im Internet veröffentlichte Fotos ausgelöst worden. Sie zeigten ihn mit Begleitern auf einem Volleyballfeld.
#link04Olympia-Absage: Pound verteidigt Bach
Das langjährige IOC-Mitglied Richard Pound hat die Olympia-Verschiebung noch vor der offiziellen Verkündung ausgeplaudert – Fehler will er in der Krisenkommunikation des Internationalen Olympischen Komitees jedoch nicht erkennen. „Ich glaube nicht, dass es gravierende Fehler des IOC oder seines Präsidenten Thomas Bach gegeben hat. Die getroffenen Maßnahmen waren koordiniert und gut kommuniziert“, sagte der frühere Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) dem Deutschlandfunk.
Das IOC hatte im Angesicht der Corona-Pandemie lange gezögert und sich dann selbst eine Vierwochenfrist zur Entscheidung über die Sommerspiele von Tokio eingeräumt. Wenige Tage später verschob das IOC das Weltfest des Sports ins Jahr 2021. Pound (78) stützt ausdrücklich auch den teils heftig kritisierten Bach: „Wenn der Nebel sich lichtet, wird man sehen, dass das IOC wie eine wichtige, zuverlässige und internationale Organisation gehandelt hat.“
Burgstaller: Tage in Coronazeit anstrengender
Schalke-Stürmer Guido Burgstaller genießt trotz der derzeitigen Einschränkungen die Zeit mit seiner kleinen Tochter. „Die krabbelt schon ganz anständig und räumt das ganze Haus aus. Da muss man schon immer hinterher sein“, berichtete der Bundesliga-Fußballer beim TV-Sender Sky Sport News. „So ein Tag ist schon anstrengender als manchmal zweimal Training.“ Der FC Schalke 04 trainiert allerdings derzeit nicht.
Der 30-Jährige macht sich angesichts der Coronapandemie auch Sorgen. Es belaste ihn „schon sehr. Man hängt so in der Luft und weiß nicht, wie es weitergeht“, sagte Burgstaller: „Jetzt nicht nur im Fußball, auch in der Wirtschaft. Das betrifft ja die ganze Welt.“
Mainz' Bell: "Miteinander in Coronakrise fehlt"
Fußballprofi Stefan Bell vom FSV Mainz 05 kümmert sich in der Coronakrise auch um seinen Amateurclub FV Vilja Wehr. „Unsere Anlage ist gesperrt, und wir schauen, wo wir laufende Kosten einsparen können“, sagte der 28-Jährige als Präsident des B-Liga-Vereins in der Eifel dem „Kicker“. „Hier sind es gerade die Veranstaltungen, die uns normalerweise Einnahmen bringen.“ Normalerweise würde man gerade auch Rechnungen für die Bandenwerbung versenden – „doch damit warten wir erst einmal“.
Bell sieht auch eine Chance in der Krise. Auf die Frage, ob er einen weiteren Rückgang im ohnehin schwierigen Nachwuchsbereich sehe, sagte der Abwehrspieler: „Das glaube ich eigentlich nicht. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass das Gegenteil der Fall ist. Das Vereinsleben, der regelmäßige Spielbetrieb und das Miteinander fehlt den Leuten. Vielleicht erhöht sich durch die Coronakrise der Stellenwert unseres Angebots bei den Menschen.“
#link03Wird Champions League verkürzt?
Die Europapokal-Wettbewerbe der kommenden Saison könnten zugunsten der aktuellen Spielzeit verkürzt werden. Über entsprechende Planspiele der Europäischen Fußball-Union (UEFA) berichtete am Montag die britsche Tageszeitung „The Times“. Um die „verheerenden Auswirkungen“ der Coronavirus-Krise zu minimieren, könnten die Champions League und die Europa League in diesem Jahr demnach erst im August enden. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte unlängst angekündigt, dass in den nationalen Ligen „Mitte Mai, Anfang Juni oder Ende Juni“ wieder gespielt werden müsse, sonst „bringen wir die Saison wahrscheinlich nicht zu Ende“.
Hinter den Kulissen verhandelt die UEFA seit Tagen mit den nationalen Ligen über eine Anpassung des Spielkalenders. Bei einer Einigung könnte die aktuelle Saison auch erst „zu Beginn der kommenden“ Spielzeit beendet werden, sagte Ceferin der italienischen Zeitung „La Repubblica“. Die Serie 2020/21 müsste dann unweigerlich „ein bisschen später“ beginnen.
#link02Ex-Tennisprofi Kiefer stellt Schutzmasken her
Der frühere Weltklasse-Tennisprofi Nicolas Kiefer lässt sein Modelabel „Kiwifash“ jetzt auch Schutzmasken produzieren. „Eigentlich machen wir Freizeitkleidung, inzwischen gibt es auch eine Tenniskollektion“, sagte der 42 Jahre alte Hannoveraner im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung": „Kürzlich kam der Geschäftsführer auf mich zu und sagte: Wir müssen helfen! Ich war sofort begeistert.“
Nun sind zusätzlich Mund- und Nasenschutzmasken im Angebot. Bis zu 300 Stück werden pro Tag angefertigt und zu je 34,90 Euro verkauft. „Alles entsteht hier in Handarbeit. Und unsere Maske ist wiederverwendbar. Man kann sie waschen“, betonte Kiefer, der bevorzugt Kommunen und Sozialstationen beliefern will: „Unsere Maske lässt sich auch personalisieren. Wichtig ist aber vor allem, dass die Menschen sich geschützter fühlen und vor allem andere schützen.“
Kane erhofft sich Absage der Premier League
Fußball-Profi Harry Kane fürchtet, dass die Saison der englischen Premier League möglicherweise abgesagt werden muss, wenn sie wegen der Coronaviruspandemie nicht vor Ende Juni wieder aufgenommen werden kann. „Ich weiß, dass die Premier League alles tun wird, um die Saison zu beenden“, sagte der Kapitän der englischen Fußball-Nationalmannschaft in einem Instagram-Chat. „Es muss einen Punkt geben, an dem genug eben genug ist. Wahrscheinlich ist das Limit für mich Ende Juni.“
Da der gesamte Fußball in den meisten Ligen Europas bis mindestens zum 30. April aufgeschoben ist, wird der Zeitplan schwer realisierbar sein. „Wenn ich bis in den Juli oder August hinein spiele und die nächste Saison verschiebe, sehe ich darin keinen allzu großen Nutzen“, sagte Kane. „Natürlich weiß ich nicht viel über die Hintergründe und Finanzen, aber wenn die Saison nicht bis Ende Juni abgeschlossen ist, müssen wir uns anderen Optionen ansehen und uns auf die nächste Saison freuen.“
Tischtennis pausiert wegen Corona bis Juli
Im Tischtennis wird die Spielpause in der Coronakrise mindestens zwei Monate länger andauern als ursprünglich geplant. Wie der internationale Tischtennisverband ITTF am Sonntag mitteilte, werden sämtliche von ihm veranstalteten Wettbewerbe bis zum 30. Juni ausgesetzt. Ursprünglich hatte der Verband nur eine Pause bis zum 30. April vorgesehen und die Ende März ausgefallene Mannschafts-WM bereits Ende Juni nachholen wollen. Über einen möglichen neuen Termin ist noch nichts bekannt.
Mit der Verlängerung der Aussetzung des Spielbetriebs wird die März-Weltrangliste bis Ende Juni eingefroren. Zudem werden die hochrangigsten Mitarbeiter der ITTF während dieser Zeit auf Teile ihres Gehalts verzichten. Die deutsche Tischtennis-Bundesliga pausiert nach derzeitigem Stand lediglich bis 17. April.
Taiwan startet mit Geisterspielen in Saison
Der taiwanesische Fußball geht angesichts der Coronakrise mit einer „Geisterliga“ an den Start. Die Premier League mit acht Mannschaften werde plangemäß am 12. April den Spielbetrieb aufnehmen, teilte der nationale Verband CTFA mit - allerdings unter Ausschluss von Zuschauern.
Nur Spieler, Trainer, Betreuer und ausgewählte Funktionäre sollen die Stadien betreten dürfen. Fiebermessungen und Desinfektionsmaßnahmen sind Pflicht, beim ersten Corona-Fall soll die Liga sofort unterbrochen werden.
#link01Quarantäne: Ex-Bremer Arnautovic strandet in Dubai
Österreichs Fußballstar Marko Arnautovic befindet sich im Zuge der Coronaviruspandemie unter kuriosen Umständen in Dubai in Quarantäne. Wie der 85-malige Nationalspieler am Sonntag im österreichischen Fernsehen ORF berichtete, wurde er nach einem Deutschland-Aufenthalt von seinem Club Shanghai SIPG aufgefordert, sich wieder in die Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu begeben und sich dort zu isolieren.
Die Profis des Shanghai-Vereins hatten nach einem Trainingslager in Dubai die Erlaubnis erhalten, zu ihren Familien zu reisen. Arnautovic flog daraufhin nach Deutschland, wo sich seine Frau und die beiden Töchter aufhalten. „Dann habe ich nach drei, vier Tagen die Anweisung bekommen, nach Dubai zurückzukommen, weil Deutschland für China ein Risikoland ist“, erklärte der 30-Jährige. Während seine Teamgefährten Dubai längst verlassen haben, geht Arnautovic davon aus, dass er noch bis zu zehn Tage in den Emiraten bleiben muss, ehe die Rückkehr nach China erfolgen kann.