Hamburg. Hamburgs Eishockeyteam muss bis zum 13. März noch 13 Hauptrundenspiele bestreiten. Dafür ist ein Corona-Ausbruch verantwortlich.
Der Blick auf den Restspielplan der Eishockey-Oberliga Nord lässt stutzen. 13 Partien stehen in der Hauptrunde für die Crocodiles Hamburg noch an, beginnend mit dem Gastspiel bei den Hannover Scorpions an diesem Freitag (20 Uhr). Besonders wird das Ganze, wenn man weiß, dass die Hauptrunde am 13. März endet. Was bedeutet, dass die Auswahl von Cheftrainer Henry Thom regelmäßig drei bis vier Spiele pro Woche austragen muss, zweimal sogar an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
Geschuldet ist das dem schweren Corona-Ausbruch über den Jahreswechsel, der insgesamt 16 Spieler des Kaders erwischte und den Spielbetrieb über fast drei Wochen lahmlegte. Dennoch will Henry Thom kein Klagelied anstimmen, vielmehr freut er sich, dass die gesamten Nachholspiele angesetzt werden konnten. Ob sie auch wirklich stattfinden, bleibt in diesen Zeiten fraglich.
Eishockey: „Die Situation ist, wie sie ist"
Aber den Crocodiles ist daran sehr gelegen, andernfalls würde zur Endabrechnung die bei den Clubs unbeliebte Quotientenregelung greifen, nach der ein Punkteschnitt aus den absolvierten Partien errechnet wird. „Da ist immer ein wenig Wettbewerbsverzerrung im Spiel, weil manche Teams seltener gegen die Topteams gespielt haben als andere, was den Schnitt beeinträchtigen kann“, so Thom.
Auf der anderen Seite ist angesichts der immensen Belastung auch nur schwerlich von einem fairen Wettbewerb auszugehen, wenn zum Ende hin die Kraft ausgeht und die Mannschaft möglicherweise ausgelaugt in die Play-offs gehen muss. „Aber es bringt nichts, sich darüber zu beklagen. Die Situation ist, wie sie ist, wir nehmen sie an und tun alles, um erfolgreich zu sein“, so der Chefcoach. Im Training könne er allerdings lediglich ein paar auf den kommenden Gegner bezogene taktische Finessen einstudieren. „Ansonsten muss ich darauf achten, dass wir regenerativ trainieren. Die Kondition holen wir uns über die Vielzahl der Spiele“, sagt er.
Corona nach großem Ausbruch kaum noch eine Gefahr
Ein Vorteil für die Farmsener könnte sein, dass nach dem Ausbruch im Januar Corona für Thoms Mannschaft keine große Rolle mehr spielen dürfte. „Wenn es die vier Jungs, die es noch nicht hatten, noch erwischt, hätten wir zwar wieder einen noch engeren Kader, aber in Quarantäne müssten wir nicht mehr“, sagt er. Für das Spiel beim Tabellenzweiten kann er fast aus dem Vollen schöpfen. Nur die Verteidiger Dominic Steck und Vojtech Suchomer sowie Angreifer Patrick Saggau fehlen verletzt.