Hamburg. Bange Minuten um Trevor Breen. Ein Notarztwagen brachte ihn in die Asklepios Klinik Altona. Nach Tomografie ist die Verletzung bekannt.
Unfall am Vortag des 93. Deutschen Springderbys in Klein Flottbek: Am Sonnabendnachmittag wurde der Grand Prix of Hamburg (250.000 Euro) für rund eine halbe Stunde unterbrochen. Als viertletzter von 50 Reitern in dieser Fünfsterneprüfung stürzte der Ire Trevor Breen auf dem Parcours schwer. Sein zwölfjähriger Wallach Highland President patzte an einem Oxer.
Hamburger Derby: Gestürzter Reiter wurde in die Klinik gebracht
Ärzte und Sanitäter kümmerten sich um den Sportler, der durch einen Sichtschutz abgeschirmt war. Gut 25.000 Zuschauer durchlebten bange Minuten. „Trevor ist ansprechbar. Er kann alle Gliedmaßen bewegen“, teilte Turnierchef Volker Wulff schließlich mit. Mit einem Notarztwagen wurde der Ire in die Asklepios Klinik Altona gebracht. Dort wurde eine Computertomografie angeordnet. Diese ergab eine Fraktur der hinteren Halswirbelsäule.
Noch in der Nacht wurde Breen von Altona nach St. Georg transportiert – und dort operiert. Anfang dieser Woche wird ein weiterer Eingriff folgen. „Trevor hatte Glück im Unglück“, sagte Volker Wulff. „Er wird bald wieder auf die Beine kommen und reiten können.“
Nach Unfall bei Hamburg Derby: Wettstreit im Springreiten wird mit Stechen fortgesetzt
Nach dem Vorfall wurde der höchstdotierte Wettstreit des fünftägigen Ereignisses mit dem Stechen fortgesetzt. Dafür hatten sich 14 Reiter qualifiziert.
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Im Stechen siegte der Brasilianer Yuri Mansur im Sattel der Stute Miss Blue-Saint Blue Farm mit der schnelleren Zeit vor dem ebenfalls fehlerfreien Weltranglistendritten Steve Guerdat (Schweiz) mit Lancelotta.
Springderby in Klein Flottbek: Sturz auch am Sonntag
Und auch das Springderby am Sonntag, der Höhepunkt der Wettkämpfe in Klein Flottbek, wurde von einem Sturz überschattet: Kristina Klebanova aus Monaco landete mit ihrem Pferd Boreale de Rhodes in einem Graben.
Not- und Tierärzte liefen umgehend auf die Strecke, die Unglücksstelle wurde mit einer Plane abgeschirmt. Welche Verletzung sich Reiterin und Pferd zugegzogen haben, wurde bis Sonntagabend nicht bekanntgegeben.
Springderby: Jüngel bestätigt Überraschungssieg
Den Sieg beim Springderby holte sich schließlich erneut Marvin Jüngel. Nach seinem Überraschungssieg im Vorjahr sicherte sich der 22 Jahre alte Deutsche auch bei der 93. Auflage das berühmte Blaue Band.
Im Stechen des mit 120.000 Euro dotierten Klassikers blieb der Reiter aus dem sächsischen Kamenz auf Balou‘s Erbin vor abermals mehr als 25.000 begeisterten Zuschauern ohne Abwurf und kam lediglich mit zwei Zeitstrafpunkten ins Ziel. „Natürlich ist das unbeschreiblich“, sagte Jüngel im ZDF. „Es war uns wichtig, zu zeigen, dass das keine Eintagsfliege war.“
Im Stechen reichten die beiden Strafpunkte, um Frederic Tillmann zu stoppen. Der 45-Jährige aus Grevenbroich – gehandicapt durch vier gebrochene Rippen – war im Stechparcours auf Comanche zwar schneller als Jüngel, hatte aber am letzten Hindernis einen Abwurf und wurde wie 2022 Zweiter.
Österreicherin Haas siegt im 64. Dressur-Derby
Die beiden Paare waren auf dem schwersten Parcours der Welt als einzige Starter ohne Fehler geblieben. Es waren die Nullrunden 162 und 163 in der 104-jährigen Geschichte des Traditionsturniers in Klein Flottbek. Dritter wurde der Franzose Emeric George auf Dune du Ru, der im Umlauf einen Abwurf hatte und in 150,20 Sekunden die beste Zeit erreichte.
Am Vormittag hatte die Österreicherin Katharina Haas im 64. Dressur-Derby gesiegt. Im Grand Prix mit Pferdewechsel hatte sie außer mit ihrem Pferd Let it be auch mit den Pferden ihrer Konkurrenten Maik Kohlschmidt und Sarah Waldsperger reiten müssen und dabei insgesamt die meisten Prozentpunkte eingesammelt.