Hamburg. CDU-Fraktion wirbt in der Bürgerschaft für mobile Wasserflächen. Wie realistisch das Vorhaben für Hamburg ist.
Schwimmen lernen im Container? Klingt verrückt, gibt es aber. Ende September erfolgte der Startschuss: In Düren weihte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) den ersten von fünf geplanten mobilen Schwimmcontainern mit dem Namen „narwali“ ein. Mit den umgerüsteten Übersee-Containern sollen zusätzliche Wasserflächen geschaffen werden, um Kindern und Jugendlichen das Schwimmen lernen zu ermöglichen beziehungsweise sie im Kleinkindalter an das Wasser zu gewöhnen. Die Landesregierung in NRW unterstützt das Projekt mit einem Etat in Höhe von drei Millionen Euro.
Jetzt versucht die CDU, dieses Angebot auch in die Hansestadt zu tragen. Bei der nächsten Bürgerschaftssitzung am kommenden Mittwoch wird die Partei den Antrag stellen, das Modellvorhaben für mobile Schwimmcontainer für Hamburg auf den Weg zu bringen. Die Schwimmfähigkeit von Kindern sei rückläufig, Hamburg schaffe es bei der Quote „Bronze und besser“ von Kindern und Jugendlichen nicht, an seine Ergebnisse von gut 73 Prozent aus den Jahren vor der Corona-Pandemie heranzukommen, so die CDU.
CDU: Hamburg fehlt es an Schwimmzeiten
Deren sportpolitischer Sprecher Ralf Niedmers fordert: „Rot-Grün sollte pro Hamburger Verwaltungsbezirk einen mobilen Schwimmcontainer zur Verfügung stellen und dies entsprechend fördern. Damit endlich wieder mehr Hamburger Kinder und Jugendliche sicher schwimmen können.“ Hamburg, der Stadt am Wasser, würden Wasserflächen und Schwimmzeiten fehlen. Niedmers: „Vor allem Kinder und Jugendliche haben darunter zu leiden. Andere Bundesländer machen es vor, haben gehandelt.“
Der Antrag der Opposition wird aber, das steht jetzt schon fest, keine Mehrheit finden. „Auch wir haben uns schon 2023 mit dem Thema befasst“, sagte Juliane Timmermann, die sportpolitische Sprecherin der SPD, „aber aus sportfachlichen und finanziellen Gründen davon Abstand genommen.“ Die Anschaffung würde Container 250.000 bis 300.000 Euro kosten, dazu kämen die Betriebskosten, schätzt Timmermann. „Wir würden also von einer Gesamtinvestition von drei bis 3,5 Millionen Euro sprechen.“
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Die SPD-Fraktion will künftig verstärkt auf das Angebot von Kursen setzen und verweist auf die Erfolge der seit 2021 durchgeführten Schwimmlernoffensive. „Damit haben wir erheblich mehr positive Effekte erzielt, als es mit Containern möglich wäre“, sagt Timmermann.