Belém. In Brasilien kämpfen die deutschen Basketballerinnen um die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Doch der Weg ist schwer.
Drei Spiele trennen sie noch vom großen Traum. Drei Spiele, die darüber entscheiden, ob die Karriere der gebürtigen Essenerin Sonja Greinacher (31) mit dem Highlight schlechthin gekrönt wird: den Olympischen Spielen. Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft der Frauen startet am Donnerstag in Brasilien in das Qualifikationsturnier für das Großevent in Paris. Serbien (Donnerstag/21 Uhr, deutsche Zeit), Australien (Samstag/21 Uhr) und Brasilien (Sonntag/24 Uhr) warten auf das DBB-Team.
Frau Greinacher, die ersten drei Teams Ihrer Vierergruppe qualifizieren sich für die Olympischen Spiele in Paris. Wie schätzen Sie die Chancen Ihrer Mannschaft ein?
Es wurde bei unserer Gruppe gesagt, dass es die sogenannte Todesgruppe ist. Es sind wirklich vier sehr gute Mannschaften, die alle in der Lage sind sich gegenseitig zu schlagen. Für mich ist Australien der Topfavorit, da das Team sehr erfahren ist, auch was Olympia angeht. Sie gehören zur Weltspitze und wenn ich sagen müsste, wer die Gruppe gewinnt, würde ich auf sie tippen. Mit Serbien und Brasilien ist es wirklich super eng. Wir haben das erste Spiel gegen Serbien und werden da alles in die Waagschale werfen. Wir wollen unbedingt gewinnen und uns damit schon im ersten Spiel ein bisschen den Druck nehmen. Als Letztes treffen wir mit Brasilien auf die Heimmannschaft, die wahrscheinlich sehr viele Fans mitbringt. In die Halle passen 8000 Zuschauer und wir haben gehört, dass es voll werden wird.
Ihr Fokus lag zuletzt eigentlich auf dem 3x3-Basketball. Welche Rolle übernehmen Sie in der 5-gegen-5-Nationalmannschaft nun auf und neben dem Feld?
Das stimmt, meine Rolle ist nun eine ganz andere. Gemeinsam mit Svenja Brunckhorst gehöre ich zu den ältesten Spielerinnen. Wir bringen Erfahrung mit, führen das Team und versuchen auf dem Feld Ruhe hineinzubringen. Unter dem Korb haben wir gute Spielerinnen, das heißt für mich, dass ich als eher große werfende Spielerin meine Würfe von außen suche.
Olympia ist der große Traum der meisten Sportler. Bei all Ihrer Routine: Was macht die Nervosität so kurz vor der möglichen Qualifikation? Und wie ist die Stimmung in Ihrem Team?
Nervös werde ich auf jeden Fall auch sein, vor allem den Abend und die Nacht vor dem Spiel. Kurz vor dem Spiel, wenn es dann wirklich losgeht, man die Hymne hört und die letzten paar Minuten vor dem Spiel anbrechen, dann wird der Puls hochgehen, es geht um so viel. Aber da heißt es Nerven bewahren, sich sicher sein, was man kann, was unsere Mannschaft kann. Die Stimmung im Team ist sehr, sehr gut. Am Dienstag war das erste gemeinsame Training. Wir haben wirklich viel Spaß hier in Brasilien. Auch in den Pausen wird viel gespielt, dann aber vor allem Karten- und Brettspiele.