Essen. Die letzte Gruppenphase der Champions League ist gespielt. Ein zur Freude ist das aber nicht. Der nationale Wettbewerb leidet.

Das war es. Am 13. Dezember 2023 hat sich ein liebgewonnener Modus in die Altersruhe verabschiedet: die Gruppenphase der Champions League. Endlich! Endlich?

Der Modus war so einfach wie banal. Vier Mannschaften pro Gruppe, sechs Partien, Hin- und Rückspiel. Am Ende kommen die beiden Besten der Gruppe ins Achtelfinale, die Drittplatzierten dürfen in der Europa League weitermachen. Aber seien wir ehrlich. Erinnern Sie sich noch an alle Partien des FC Bayern oder von Borussia Dortmund? Haben Sie sich den letzten Spieltag überhaupt noch angeguckt? Zwölf von 16 Mannschaften standen schon vor dem Anpfiff als Achtelfinal-Teilnehmer fest. Selbst für den BVB ging es am Mittwochabend nur noch darum, ob es für den Gruppensieg reichen würde. Kurzum: Es herrschte in den meisten Gruppen gähnende Langeweile.

Nach Champions-League-Reform: 100 Spiele mehr pro Saison

Freude aber ist fehl am Platz. Die Uefa hat die Geld-Vermehrungs-Maschine angeworfen. Reform nennen sie es in Nyon. Alles wird besser. Soll es implizieren. Ist das so? Künftig spielen 36 statt der bisher 32 Mannschaften in einer Liga mit einer Tabelle mit. Jede Mannschaft hat dann acht Partien – gegen acht unterschiedliche Gegner. Zwei mehr als bisher. Je vier Spiele finden zu Hause statt, vier Auswärtsreisen stehen auf dem Programm. Ausgleichende Gerechtigkeit durch Heim- und Auswärtsspiele gegen dieselbe Mannschaft? Adé. Acht Mannschaften qualifizieren sich in diesem Modus direkt für das Achtelfinale, 16 spielen Play-offs aus.

Am Ende der Champions-League-Saison wird es dann 100 Spiele mehr gegeben haben als in dieser Spielzeit. Das Geld fließt bei der Uefa – und den teilnehmenden Klubs. Die Kluft zu den Teams in den nationalen Ligen wird noch größer, der nationale Wettbewerb bleibt noch mehr auf der Strecke. So schlecht war die Gruppenphase der Champions League dann vielleicht doch nicht.