Berlin. Satou Sabally kehrt ins Nationalteam zurück und läuft an der Seite ihrer Schwester Nyara auf. Der Blick geht dabei auf Olympia.
Mit der Chance auf das Ticket für Paris gab es für Satou Sabally keinen Grund zu zögern. „Die nächsten zwei Jahre sind so wichtig für den deutschen Frauen-Basketball – da muss ich jetzt dabei sein“, sagte die Berlinerin vor ihrem Comeback in der Nationalmannschaft. Und der WNBA-Star hat große Träume. „Ich will eine Olympia-Medaille. Ich will nicht nur bei Olympia dabei sein“, so Sabally im Interview mit MagentaSport. Dafür sei zwar vielleicht „noch nicht der Zeitpunkt, aber ich glaube, dass wir uns jetzt darauf vorbereiten, als deutsche Frauen-Mannschaft irgendwann eine Medaille holen zu können.“
Diese Woche stehen nur sportlich unbedeutende Spiele in der Qualifikation für die EM 2025 auf dem Programm, Deutschland ist als Co-Gastgeber für das Turnier gesetzt. Deshalb steht für Sabally, die eine bärenstarke Saison in den USA hinter sich hat, mit Blick auf die Sommerspiele 2024 Integration im Vordergrund.
Donnerstag gegen Tschechien
Ohne Sabally (25) und ihre Schwester Nyara (23), die ebenfalls bei den Länderspielen am Donnerstag in Prag gegen Tschechien (18.00 Uhr) und am Sonntag in Hamburg gegen Italien (17.30/beide kostenfrei bei MagentaSport) dabei ist, waren die deutschen Frauen bei der EM überraschend Sechste geworden und hatten ein Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier gelöst. Nun kommen die Saballys hinzu, die Statik im Team verändert sich stark.
Denn Satou Sabally ist unbestritten die derzeit beste Nationalspielerin. In den USA kam sie im Schnitt auf 18,6 Punkte für die Dallas Wings, wurde als Spielerin mit dem größten Leistungssprung (Most Improved Player) ausgezeichnet und ging als Starterin ins Allstar-Game.
Andere müssen weichen
Nun müssen andere aus dem erfolgreichen EM-Team weichen. Für ein Duo, das sich zuletzt ganz auf die Karriere in Nordamerika konzentriert hatte. „Da sollte es keine Probleme geben“, meinte zuletzt die bei der EuroBasket im Juni so starke Leonie Fiebich, „persönlich, wir sind ja alle nette Leute bei uns im Team, kriegen wir das gut hin.“
Satou Sabally, die wie stets in der WNBA-Pause ein anderes Engagement angenommen hat und in der Vorwoche beim Debüt für Shandong Shangao BC in China 34 Punkte sowie 15 Rebounds verbuchte, hat seit 2019 nicht mehr im Nationalteam gespielt - zumindest was das Fünf gegen Fünf angeht. 2021 verpasste sie im 3x3 beim Qualifikationsturnier für Tokio das Olympia-Ticket. Nyara (New York Liberty/ZVVZ USK Prag) verletzte sich kurz vor dem Event in Graz.
Grundlage ist gelegt
Nun kommt die nächste Chance. Vom 8. bis 11. Februar geht es in Belem/Brasilien für die Mannschaft der kanadischen Bundestrainerin Lisa Thomaidis gegen die Gastgeberinnen, Serbien sowie Australien. Schwere Brocken, mindestens Platz drei muss in der Gruppe her. Als feststand, dass die DBB-Frauen um den Startplatz für Paris spielen dürfen, war Satou Sabally „superbegeistert“ und sagte direkt zu. Das Team habe bei der EM „die Grundlage gelegt“, so die Starspielerin, „ich möchte für den Extrafunken sorgen.“ (sid)