Chengdu. Der gebürtige Hamburger setzte sich gegen den Russen Roman Safiullin durch. Für den Tennis-Star geht es nun in Peking weiter.
Alexander Zverev schrie mit zusammengekniffenen Augen seine Freude heraus.
Am Ende eines nicht perfekten Endspiels in Chengdu konnte der beste deutsche Tennisspieler doch noch seine mittlerweile gewohnte Jubelgeste zeigen und den 21. Titel auf der ATP-Tour feiern. Gegen den russischen Außenseiter Roman Safiullin gewann Zverev knapp mit 6:7 (2:7), 7:6 (7:5), 6:3. „Wir hatten eine extrem schwierige Zeit“, sagte Zverev mit Blick auf seine Knöchelverletzung zu seinem Team auf der Tribüne mit Vater Alexander Zverev und Freundin Sophia Thomalla: „Wir haben zwei Titel gewonnen. Wir kommen zurück.“ Er sei ziemlich glücklich, wie sich die Dinge entwickeln.
In Chengdu zeigte sich Zverev gut erholt von seiner Oberschenkelblessur von den US Open und seiner Absage für die Relegationspartie im Davis Cup in Bosnien-Herzegowina. Mit dem Erfolg beim mit 1,15 Millionen US-Dollar dotierten Hartplatz-Event untermauerte der Hamburger seinen Anspruch, den Sprung zu den ATP Finals der acht besten Tennisprofis der Saison in Turin Mitte November zu schaffen.
Drei Stunden Spielzeit
Gegen Safiullin sicherte sich Zverev nach dem Satz- und einem folgenden Break-Rückstand sowie rund drei Stunden Spielzeit doch noch den zweiten Turniersieg in seinem Comeback-Jahr nach der schweren Fußverletzung vom vergangenen Sommer. Knapp zwei Monate zuvor war ihm die Titelpremiere in seiner Heimstadt Hamburg gelungen.
„Du bist einer der gefährlichsten Gegner, gegen die ich jemals gespielt habe“, lobte der 26-Jährige seinen gleichaltrigen Final-Kontrahenten, nachdem er schon vor der Siegerehrung fleißig Autogrammwünsche erfüllt hatte. „Ich habe großartiges Tennis gespielt diese Woche und dann plötzlich kam ich heute raus und wusste über eineinhalb Sätze nicht, was ich hier machen soll.“
Gegen den Weltranglisten-55. war Zverev als klarer Favorit in die Partie gegangen, beherrschte die Partie aber erst im entscheidenden Durchgang. Lange ließ er sich von dem druckvoll agierenden Russen zu oft in die Defensive drängen. Dennoch hatte er die große Chance, den ersten Satz zu gewinnen: Drei Satzbälle in Serie konnte der Topgesetzte bei 5:4 und Aufschlag des Außenseiters aber nicht nutzen und patzte dann im Tiebreak.
Schwartzman wartet in Peking
Unerzwungene Fehler führten dazu, dass Zverev im zweiten Abschnitt gleich sein erstes Aufschlagspiel verlor und mit 0:2 hinten lag. Doch der Weltranglisten-Zehnte meldete sich zurück. Im Tiebreak aber zitterte Zverev erneut. Safiullin war nur zwei Punkte von seinem ersten ATP-Titel entfernt, schenkte dem Norddeutschen aber per Doppelfehler den Satzausgleich.
Am Ende strahlte dann Zverev. Für ihn geht die Tennis-Saison nun in den kommenden Tagen beim am Donnerstag beginnenden Turnier in Peking weiter. Als erster Gegner wurde ihm der Argentinier Diego Schwartzman zugelost.