Hamburg. Die weltgrößte Turnierserie Elite 16 schlägt weiter in der Hansestadt auf. Wie lange der Deal gilt und wo gespielt wird.
Das Tennisstadion am Rothenbaum bleibt auch in den nächsten Jahren Standort eines Turniers der weltgrößten Beachvolleyball-Serie Elite 16. Nach Abendblatt-Informationen haben sich die Stadt und Volleyball World, die Agentur des Weltverbandes FIVB mit Sitz in Lausanne (Schweiz), auf einen Dreijahresvertrag geeinigt.
Ein Heimturnier bietet den deutschen Beachvolleyballerinnen und -volleyballern neben der Publikumsunterstützung den Vorteil, notfalls auch über Wildcards starten zu können, falls die Teilnahme wegen zu schlechter Weltranglistenpositionen nicht möglich wäre.
Beachvolleyball: Termin für das kommende Jahr steht aus
Ein exakter Termin für 2023 steht aus, beabsichtigt ist der 16. bis 20. August. Volleyball World arbeitet gerade den Turnierplan für das nächste Jahr aus. Für die Topkategorie Elite 16 (Preisgeld: 300.000 US-Dollar) sind für Frauen und Männer mehr als zehn Standorte vorgesehen. Die Veranstaltungen zählen für die Qualifikation zu den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris. Sobald das Datum steht, soll der Vorverkauf beginnen. Dieses Jahr kosteten die Plätze 7 bis 55 Euro, im nächsten Jahr dürfte es etwas teurer werden.
Hamburgs Sportsenator Andy Grote (SPD) wollte die Einigung weder bestätigen noch dementieren: „Fakt ist, dass wir seit Jahren daran arbeiten, das Thema Beachvolleyball stabil durch hochklassige Veranstaltungen in der Stadt zu verankern.“ 2022 habe Hamburg, das in Dulsberg den Bundesstützpunkt Beachvolleyball beherbergt, als weltweit einziger Standort Turniere in den drei Formaten German Beach Tour, King of the Court und Weltserie ausgetragen. „Das ist auch für 2023 unser Ziel, wir sind dafür in konkreten Planungen.“
Beachvolleyball soll erneut in der „Active City Arena“ gespielt werden
Für das Elite-16-Turnier stellte die Stadt in diesem Jahr eine Ausfallbürgschaft von 700.000 Euro bereit, die von Volleyball World in Anspruch genommen wurde. Die Agentur schoss dieselbe Summe aus weltweiten Gewinnen beim Hallenvolleyball noch mal dazu.
Neben dem Stadion am Rothenbaum sollen auch in der mobilen „Active City Arena“, die in diesem Sommer auf dem Heiligengeistfeld ihre Premiere feierte, wieder Beachvolleyball-Wettkämpfe stattfinden. Mit der Ausweitung des in diesem Jahr rein sportlichen Programms auf Konzerte und andere kulturelle Events soll ein zentraler Begegnungsort an der U-Bahn-Station St. Pauli geschaffen werden, der nicht nur für Sportfans attraktiv ist.
Ironman-WM der Männer in Hamburg kurzfristig nicht machbar
Ein weiteres Sportgroßereignis, das aktuell einen Austragungsort sucht, wird es 2023 nicht in Hamburg geben. Nachdem Ende vergangener Woche bekannt wurde, dass die Männer-WM im Ironman-Triathlon nächstes Jahr nicht am Traditionsstandort Hawaii stattfinden wird, war Hamburg als Ersatzkandidat gehandelt worden. Immerhin richtet die Stadt vom 13. bis 16. Juli bereits die Welttitelkämpfe der Frauen und Männer über die Sprint- und Staffeldistanz aus, zudem am 4. Juni mit der Ironman-EM der Frauen und den Jedermann-Rennen ein herausgehobenes Event über die Langdistanz 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einem Marathonlauf (42,195 km).
Oliver Schiek, Deutschland-Geschäftsführer von Veranstalter Ironman, sagte auf Abendblatt-Anfrage, dass die Ausrichtung einer WM so kurzfristig nicht machbar sei. Da im Juni die Qualifikation für das WM-Rennen der Männer noch laufe, könne dieses nicht einmalig das bestehende Ironman-Format ersetzen. Eine Integration ins Programm der Sprint- und Staffel-WM sei, so hieß es aus der Deutschen Triathlon-Union, angesichts der Terminenge nicht umsetzbar. „Grundsätzlich kann das sicherlich ein Thema werden, aber 2023 ist es organisatorisch nicht darstellbar“, sagte Schiek.
- „Hamburg ist und bleibt unser Leitstützpunkt“
- Die Stadt sollte stärker auf das Preisgefüge achten
- Hamburger Beach-Teams in Timmendorf in Titelform
Auch Sportsenator Grote kann sich eine zukünftige Bewerbung um die Ironman-WM grundsätzlich vorstellen. „Aber so etwas jetzt aus dem Stand zu stemmen ist nicht ganz ohne, das hätten wir eigentlich schon entschieden haben müssen“, sagte er.