Hamburg. Die Hamburger Tennisspielerin tritt bei der Relegationspartie in Kroatien im Einzel an. Ihre Freude darüber ist groß.

Aus ihrer Gefühlswelt machte Eva Lys am Donnerstagmittag kein Geheimnis. „Ich habe mich riesig gefreut, dass ich im Einzel spielen darf. Auf solche Emotionen kann man sich nicht vorbereiten“, sagte die 20 Jahre alte Hamburgerin, nachdem sie von Teamchef Rainer Schüttler für das Auftakteinzel der Relegationspartie der deutschen Tennisdamen im Billie Jean King Cup nominiert worden war.

An diesem Freitag (16 Uhr/tennischannel.app) trifft die Nummer 123 der Weltrangliste in Rijeka auf Kroatiens Topspielerin Petra Martić (31/Nr. 39), anschließend spielt Jule Niemeier (23/Dortmund/Nr. 61) gegen Donna Vekić (26/Nr. 69).

Lys wurde im Oktober von Schüttler nominiert

Eva Lys fühlt sich bestens präpariert für ihr Debüt im Nationalteam. „Ich war noch nie so bereit wie jetzt“, sagt sie. Zwar hat die 165 Zentimeter große Rechtshänderin in den vergangenen Monaten viele Matches bestritten, was indes ein Indikator für den Erfolg ist, der sich eingestellt hat. Zweimal in Serie stand sie zuletzt bei Turnieren der höchsten ITF-Kategorie im Finale.

Nach ihrem Triumph in Trnava (Slowakei) Mitte Oktober wurde sie von Schüttler nominiert, am Sonntag vergangener Woche unterlag sie in Shrewsbury (England) erst im Finale der tschechischen French-Open-Finalistin von 2019, Markéta Vondroušová (23/Nr. 99).

Lys ist es wichtig, auf ihren Körper zu hören

„Ich spüre, dass mir die vergangenen Wochen enorm viel gegeben haben. Körperlich war es wichtig, viele Matches zu spielen, und emotional hat es sehr geholfen, viele Matches zu gewinnen, um Selbstsicherheit zu erlangen“, sagt die Absolventin der Eliteschule des Sports am Alten Teichweg. Zu ihrem Reifeprozess gehört auch, mittlerweile den richtigen Zeitpunkt zu finden, auf ihren Körper zu hören, auch wenn das Herz etwas anderes sagt.

So musste sie auf ihre Teilnahme am ITF-Event im Hamburger Verbandszen­trum in der dritten Oktoberwoche verzichten. „Ich hatte eine leichte Hüftverletzung, die schlimmer hätte werden können, deshalb haben wir entschieden, dass ich mich ausruhe, auch wenn ich unheimlich gern in meiner Heimat gespielt hätte.“

Lys: "Wir sind alle heiß und in Bestform"

Nun zwar nicht in ihrer, aber für ihre Heimat antreten zu dürfen, das ist für die in Kiew (Ukraine) geborene und mit einem Jahr nach Hamburg gezogene Debütantin die Erfüllung eines Traums. „Ich habe jahrelang jedes Match im Fedcup geschaut und mir vorgestellt, wie es wäre, selbst dabei zu sein. Nun bin ich es und freue mich auf ganz viele Eindrücke“, sagt sie.

Das Gefühl, für ein Team anzutreten, kennt sie aus den Bundesligaspielen mit dem Club an der Alster. „Es ist eine große Zusatzmotivation, deshalb werde ich versuchen, das Wochenende zu genießen“, sagt Lys. Die Außenseiterrolle nimmt sie gern an. „Aber wir sind alle heiß und in Bestform, deshalb bin ich überzeugt, dass wir in der Weltgruppe bleiben.“