Kaiserslautern/Magdeburg/Karlsruhe. Ex-HSV-Trainer Titz gelingt mit Magdeburg Befreiungsschlag. Kuriosum in Karlsruhe: Polizei eskortiert falschen Bus.
Der 1. FC Kaiserslautern hat sich endgültig zum Remiskönig der 2. Fußball-Bundesliga gekrönt. Der viermalige Meister kam am 10. Spieltag nicht über ein 1:1 (0:0) im Aufsteigerduell mit Eintracht Braunschweig hinaus. Es war das fünfte Unentschieden für den FCK in Folge, bevor es am kommenden Sonnabend (20.30 Uhr, Volksparkstadion/Sport1 und Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) zum Tabellenführer HSV geht.
Tabellenspitze 2. Bundesliga
1. HSV 10 / 16:6 / 24
2. Darmstadt 98 10 / 19:11/ 21
3. SC Paderborn 10 / 26:12/ 19
4. Düsseldorf 10 / 20:13 / 17
5. Heidenheim 10 / 14:7 / 17
6. Hannover 96 10 / 18:14 / 17
7. Kaiserslautern 10 / 19:16 / 15
8. Karlsruher SC 10 / 18:14 / 14
…
11. FC St. Pauli 10 / 14:15 / 11
Boris Tomiak (55.) traf für die Pfälzer, die ihre Überlegenheit nicht in drei Punkte ummünzen konnten. Lion Lauberbach (52.) hatte Braunschweig in Führung gebracht.
„Mit der Leistung sind wir zufrieden“, sagte Tomiak bei Sky: „Aber wenn man die Chancen sieht, hätten wir die drei Punkte schon gerne mitgenommen.“ Ähnlich sah es Trainer Dirk Schuster: „Drei Punkte waren möglich. Das sehe ich eher mit einem weinenden statt mit einem lachenden Auge.“
Vor 36.332 Zuschauern auf dem Betzenberg waren die Gastgeber bei bestem Fritz-Walter-Wetter zu Beginn die dominierende Mannschaft. Die Führung gelang den Pfälzern aber nicht.
In der 17. Minute hatte der FCK sogar Glück, dass ein Kopfballtreffer von Anthony Ujah nicht anerkannt wurde. Schiedsrichter Robert Schröder (Hannover) hatte ein Foul des Braunschweigers gesehen – eine umstrittene Entscheidung.
Nächster HSV-Gegner Kaiserlautern verpasst Sieg
Auf der anderen Seite vergaben die Roten Teufel im Anschluss mehrere gute Möglichkeiten. Trotz des Übergewichts schaffte der FCK bis zur Pause keinen Treffer – ein Strafstoß nach einem Handspiel blieb dem FCK verwehrt (45.).
Im zweiten Abschnitt kassierten die Lauterer bei einem Konter überraschend den Rückstand durch Lauberbach. Die wütenden Angriffe der Gastgeber wurden rasch mit dem Ausgleich durch Tomiak belohnt.
Danach drängte der FCK auf die Führung, Terrence Boyd konnte eine Großchance nicht nutzen (63.). Acht Minuten später nahm Schröder eine Rote Karte gegen den Lauterer Philipp Klement nach Videostudium zu Recht zurück.
Ex-HSV-Trainer Titz gelingt mit Magdeburg Befreiungsschlag
Dank eines kuriosen Siegtreffers hat Aufsteiger 1. FC Magdeburg im Tabellenkeller der 2. Bundesliga einen Befreiungsschlag gefeiert. Gegen Jahn Regensburg gewann das Team von Trainer Christian Titz 1:0 (0:0) und gab Platz 18 an Arminia Bielefeld ab. Mit zehn Punkten verließen die Magdeburger zudem die Abstiegsränge.
Luca Schuler (68.) schoss das Titz-Team vor 19.008 Zuschauenden mit einem bemerkenswerten Tor zum dritten Saisonsieg, nachdem Jahn-Torwart Dejan Stojanovic einen langen Schlag von Magdeburgs Keeper Dominik Reimann spektakulär unterlaufen hatte. Schuler musste den Ball nur über die Linie drücken.
Gegen die Regensburger waren die Gastgeber aktiver. Doch während Magdeburg das Spiel machte, setzten die Gäste ihre Nadelstiche. Christian Viet (11.) scheiterte aus 20 Metern an Reimann. Gegen Andreas Albers (23.) und Nicklas Shipnoski (30.) parierte der Schlussmann ebenfalls.
Auch die Magdeburger, die klar feldüberlegen waren, hatten ihre Möglichkeiten. Leon Bell Bell (35.) traf sogar. Doch sein Tor wurde wegen einer Abseitsstellung nach Videobeweis aberkannt. Nach der Pause rannte Magdeburg weiter an, Connor Krempicki (51.) prüfte Stojanovic. Kurz darauf zog Baris Atik (57.) einen Freistoß aus 25 Metern am Tor vorbei.
Gegen Ende wurde Regenburg wieder präsenter – und blieb nach Kontern extrem gefährlich. Prince Owusu (66.) hatte die Führung auf dem Fuß, als er Reimann zur nächsten Glanztat zwang. Dann patzte Stojanovic.
KSC besiegt Nürnberg dank Ex-„Club“-Held Schleusener
Der Karlsruher SC hat das Mittelfeldduell in der 2. Bundesliga mit dem 1. FC Nürnberg für sich entschieden und die Sorgen der Franken wieder vergrößert. Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg setzten sich die Badener verdient mit 3:0 (1:0) durch und fügten dem Club die vierte Auswärtsniederlage zu.
Der einstige Nürnberger Relegationsheld Fabian Schleusener (45.), Linksverteidiger Philip Heise (78.) und Marvin Wanitzek (82.) trafen vor 19.268 Zuschauern im Wildpark. Während der KSC sich in der oberen Tabellenhälfte festsetzte, muss Nürnberg als 13. nach unten blicken: Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nur zwei Punkte.
„Die erste Halbzeit war so ziemlich das Schlechteste, was ich von uns gesehen habe. Da sind wir aufgetreten wie Opfer“, sagte Club-Kapitän Christopher Schindler bei Sky, „das war ein bodenloser Auftritt. Wir müssen härter werden, das ist Einstellungssache. So geht's nicht! Über Coach Robert Klauß sagte er: „Wir haben absolutes Vertrauen zum Trainer.“
Die Gäste konnten sich zur Pause bei Ex-HSV-Torhüter Christian Mathenia bedanken, dass sie nicht höher in Rückstand lagen. Der KSC lief hoch an und war gieriger. Nach 20 Minuten lautete das Torschussverhältnis 7:1, zur Halbzeitpause 14:3.
Karlsruher Polizei sorgt für Kuriosum
Schleusener besorgte vom Elfmeterpunkt den vierten Karlsruher Kopfballtreffer der Saison. Nach dem Seitenwechsel war Nürnberg zunächst agiler, ließ aber den letzten Pass zu oft vermissen. Das bestrafte der effiziente KSC eiskalt.
Zu einem Kuriosum kam es vor dem Spiel: Die Polizei eskortierte irrtümlich einen Nürnberger Fanbus zum Kabinentrakt. Die Anhänger mussten umkehren, 15 Minuten später traf der richtige Teambus ein.